Sonntag, 12. Dezember 2010

Bologna F.C. 1909 vs. A.C. Milan 0-3

Serie A
Stadio Dall´Ara
Zuschauer: 20000 (2000)

Genug Schlaf gab es diese Nacht, dafür aber mit dickem Kopf aufgewacht. Man ist halt nix mehr gewohnt. Nach einer Dusche ging dies dann aber wieder recht schnell vorbei, Sachen zusammenpacken und ab zum Frühstück. Das ging zumindest, lediglich Kaffee kochen können sie in Italien einfach nicht. Das ist kein Kaffee, was da serviert wird, das ist gebrühte Scheisse. Zumindest mit Zucker ging es einigermaßen zu ertragen. Danach ausgecheckt, alles kein Problem und ab zum Bahnhof, ging um 7.53h der Zug gen Bologna. Lieber einen früher nehmen, man weiß ja nicht, wie es mit Tickets aussieht. Apropo Tickets: Während der Woche hieß es noch, es wird der Spieltag gestreikt, weil die Spieler sich ungerecht behandelt fühlen, Donnerstag gab es dann aber Entwarnung, es wird doch gespielt. Sehr gut! Einiges schon los am Bahnhof, für einen Sonntag morgen schon extrem. Egal, Ticket für 8.40 Euro besorgt und dann auf zum Gleis. Sind schon gute Preise hier in Italien, da macht Bahnfahren noch Spaß. Strecke in etwa Hanau-Würzburg, nur bezahlt man dafür fast das dreifache. Ein Vierer ergattert und dann erstmal Augen zu, bisschen schlafen. Ging zum Teil auch ganz gut, nur der Seehund hat ein wenig genervt. Seehund? Ja, Seehund, kann man meinen, den Geräuschen zu urteilen, wie sich das Mädchen hinter uns die Nase putzte. In Bologna dann um 9.30 Uhr schon einiges los auf den Straßen, Bustickets besorgt und brav an die Haltestelle gestellt, wo einige Milan-Kunden und Bologna-Anhänger bereits warteten. Bus kam, aber einfach zu voll, also Ticket stempeln nicht möglich. Macht nix, kontrolliert wurde nicht und bald war man auch bereits am Stadion. Perfekt geklappt, jetzt noch Ticket holen und dann relaxen. Gegenüber vom Stadion sind dann die Schalter, billigste Kategorie in der Kurve für 25 Euro, nehmen wir, doch irgendwie leide ich an Gedächtnisschwund, war der Block, den ich orderte nicht identisch mit dem, was ich auf dem Stadionplan gesehen hatte, wie später festgestellt wurde. Egal, sitzen wir halt mitten der Bologna-Fans, passt schon. Tickets mit Namen versehen waren also im Sack, jetzt war es allerdings erst 10 Uhr, 2,5h noch bis zum Anpfiff, was tun? Naja, hier ein Foto, da ein Foto und dann einfach nur in die Sonne stellen. War noch gut kalt an diesem Morgen. Und wie auch immer, die Zeit einigermaßen rumbekommen und dann ins Stadioninnere bewegt. Rucksack wurde kontrolliert, aber gab nix zu bestanden, Personenkontrolle wurde gar nicht vollzogen. Bravo! Erstmal einen Überblick verschaffen, geht schon.
Eine alte Schüssel ist hier aufzufinden, All-Seater, Überdachung nur auf einer Seite, gegenüberliegend ein Turm in die Tribüne integriert. Recht nett. Naja, ansonsten konnte es weniger gefallen, war zwar weitläufig und ovalförmig und alt, aber irgendwas fehlte. Aber immerhin kein Neubau. Die Gäste waren auf der gegenüberliegenden Seite unterbracht, schön im Schatten, oben drüber strahlte die Sonne. Toll. Aber dafür kann jetzt ja wirklich niemand was dafür. Zum Intro gab es lediglich auf Bologna-Seite einige Fahnen und Doppelhalter zu sehen, Milan bot nix an. Nur im Laufe des Spiels wurden mehrere Rauchbomben gezündet, dazu noch ein Spruchband mit einem Protest gegen die 12:30h-Anstoßzeit. Bologna ließ auch einmal kurz Rauch aufsteigen, dazu mehrere Spruchbänder während des Spiels. Naja, naja, nicht so berauschend. Genauso wenig der Support. Kann sein, dass es an der Akkustik liegt, aber von Milan vernahm man kaum was, ab und zu mal ein "Milan, Milan" oder "Inter Inter affanculo", das war es aber auch schon. Auf Heimseite immer wieder der Gast beschimpft, dazu noch bisschen Anfeuerung für die eigene Mannschaft, laut ist aber was anderes. Aber auch hier kann es an der Akkustik liegen und an einem anderen Standort sich ganz anders anhören. Nur fraglich, warum man fünf Vorsänger auf dem "Zaun" sitzen hat und dann doch nicht die komplette Kurve zum Singen bringt. Immerhin wurde am Ende des Spiels, wo wir unseren Platz verließen und Richtung Ausgang gingen, nochmal laut, als die Mannschaft trotz Niederlage gefeiert wurde. Lag es am Pro-Bologna oder einfach an der Standortveränderung? Die Frage bleibt erstmal offen.
Das Spiel wird sicherlich nicht als Highlight in meine Statistik eingehen. Zu schlecht das ganze. Bologna war einfach nur schlecht und Milan tat wirklich nur das Nötigste, was aber am Ende zu einem 0-3 führte. Die erste Chance hatte Bologna, aber der Weitschuss konnte pariert werden. Danach Ideenlosigkeit, Ibrahimovic vorne im Milan-Sturm war nur über seine Mitspieler am meckern, bereitete aber zumindest das 0-1 vor. Beim 0-2 durch Robinho konnte dieser gemütlich durch die Abwehr marschieren und einnetzen, naja, sehr mieses Abwehrverhalten. In der zweiten Halbzeit gab es noch die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch der Kopfball wurde wiederum gehalten. Kurz danach dann die Entscheidung mit dem 0-3 durch Ibrahimovic. Per Elfmeter hätte Bologna noch verkürzen können, doch Di Vaio scheiert am Keeper, so dass am Ende das 0-3 blieb.
Mit Spielende dann das Stadion verlassen und Richtung Haltestelle gelaufen um den Bus gen Bahnhof zu nehmen. Blöd nur, dass die Straße gesperrt ist und der Bus da gar nicht halten kann. Aber alles kein Problem, wenn ein Stück weiter bereits die Busse bereit stehen. Diesmal das Ticket gestempelt, ca. 15 Minuten gefahren und nun war man bereits um 14.45 Uhr wieder am Bahnhof. Abfahrt unseres Zuges um 15.56 Uhr, also knapp noch eine Stunde Zeit. Da lässt es die Zeit zu, nochmal gepflegt essen zu gehen. Ging auch alles recht schnell. Waren gut, die drei Cheeseburger. Bahnticket gen Venezia-Mestre für 8.45Euro dann besorgt, geplant war noch die Beschaffung eines Getränkes am Automaten, dieser schluckte aber einfach das Geld. Mit zwei Euro weniger und einer kleinen Risswunde mehr am Finger ging es also ohne Flüssigkeit zum Zug, dieser gut voll, aber Platz bei einer Asiatin gefunden. Mich würde mal interessieren, ob die italienische Bahn den Fahrplan soweit auseinanderstreckt, dass man nie Verspätung hat, oder warum es der Fall ist, dass an jedem zweiten Bahnhof gut fünf Minuten Aufenthalt ist!? Ich weiß es nicht. In Venezia dann zwei Stunden später angekommen, jetzt nur noch nach Treviso und dann haben wir das Bahnfahren erstmal hinter uns gebracht. Klappte auch ganz gut, am Bahnhof dann noch Busticket für einen Euro Richtung Flughafen besorgt, wo man bereits gegen 19 Uhr aufschlug. Ziemlich klein der Flughafen, nix zu erleben. Zwar gab es hier zumindest zwei Hotspots, die aber mit dem Handy nicht klappen wollten. Merda! Also einfach sinnlos rumlaufen, rauchen, sinnlos rumlaufen, rauchen, hinsetzen, aufstehen, rumlaufen...Und dann begaben wir uns auch schon an den Sicherheitscheck. Sah alles recht locker aus, doch sollte es hier den härtesten Check meiner noch jungen Fluglaufbahn geben. Wie gewohnt das notwendigste ausgezogen, Tasche auf das Laufband, usw. Man kennt es ja. Piepserei an der Personenkontrolle, werde ich also abgetastet. Bis dato noch kein Problem. Nun sollte aber mein Rucksack kontrolliert werden. Mhhh, hab ich evtl. doch was verbotenes dabei? Nee, ich glaube nicht. Dem Typ dann den Rucksack geöffnet, erstes Fach, er geht mit einem Magnetstreifen rein, hält es an den Analyse-Computer, proceeding...Und plötzlich blinkt "Alarm!" haha, genau, der Woody als Terrorist. Der Woodyrist unter den Terroristen!!! Naja, weiter ging es mit dem zweiten Fach, wieder das gleiche Spiel, diesmal kein Alarm. Ich könnte meine Sachen nun nehmen, vielen Dank. Gut, Glück gehabt, doch kein Terrorist! Für uns ging es dann direkt ans Gate, bald fing das Boarding an, war einiges los, natürlich wieder auch einige Kunden am Start! "Die wollen doch nicht alle nach Hahn? Die passen doch alle gar nicht rein. Da müssen wir uns jetzt beeilen, nicht dass wir keinen Platz mehr bekommen!" Boah, geh heim und fahr Auto oder Zug und nerv die Leute net. Der Flieger sollte dann bald starten, Durchsage kam, dass zu Schneeschauern kommen kann. Ajo, passt schon. Flug war für 80 Minuten angesetzt, wieder kam dieser ziemlich kurz vor, wiederum Durchsage, wir wären über Luxembourg geflogen und sind in 10 Minuten in Hahn, decrease 15 Minuten. Tja, was heißt decrease? Womöglich die Flugdauer erhöht, aber wie man bei der Landung feststellen konnte, heißt es verkürzen, wieder 15 Minuten weniger gebraucht als geplant. Feine Sache. Zu recht gab es auch diesmal die Fanfare. Nur frage ich mich, warum, wenn wir einen Umweg fliegen, wir kürzer brauchen und zweitens, was wollte der Captain in Luxembourg? Billig tanken? Zigaretten kaufen? Naja, die Antwort bleibt mir wohl erspart. Kaum gelandet, stürzen die ganzen Leute schon zum Ausgang. Hallo? Wir sind noch auf der Landebahn und die Kunden wollen schon aussteigen. Nee Nee, ohne Worte. Da muss auch der Steward fünfmal die Ansage machen, die Leute sollen sich wieder auf ihren Platz begeben. Dann waren wir aber am Gate angekommen und die Tür wurde geöffnet. Brrr, ist das hier kalt. Eisiger Wind kam uns entgegen, ekelhaft. Deutschland hatte uns also wieder. Zurück zum Parkplatz gelaufen, ordentlich glatt die Straße, wird schon gehen. Ab geht es zum Bezahlen. Nur einen 50er einstecken, 11 Euro zu bezahlen, bekomm ich halt den Jackpot. Das Restgeld in Münzen, klimper klimper! Los ging die Fahrt, teilweise sah die Straße schon sehr glatt aus, sollte aber alles gehen. Ging es auch. Rauchen ging allerdings nicht, da die Scheibe eingefroren war und nicht runterwollte. Doch plötzlich tut es einen Schlag und Kälte kommt rein. Was war passiert? Anscheinend hat sich die Scheibe vom Eis gelöst und ist aus der Fassung gesprungen. Ging nicht mehr hoch und auch nicht runter. Also raus auf den nächsten Parkplatz, erstmal die Scheibe reparieren, zumindest das klappte. Die restliche Fahrt verlief dann ereignislos, heile kamen wir dann wieder in Langenselbold an.

Samstag, 11. Dezember 2010

S.S. Folgore/Falciano vs. A.C. Juvenes/Dogana 1-5

Campionato Sammarinese
Campo Sportivo di Fiorentino
Zuschauer: 35

Keine Ahnung, wieso und warum ich mir ausgerechnet das Wochenende rausgesucht habe um nach Italien zu fliegen, aber in Verbindung mit San Marino, immerhin neuer Länderpunkt, sollte es also wieder ins Land der Nudeln und Pizzen gehen. Can wurde kontaktiert, er war dabei, also vor paar Wochen Flüge für gesamt 36.99 gebucht. Die Woche vor dem Start eigentlich genügend Zeit gehabt, aber alles wieder einmal nach hinten verschoben, so dass dann Freitag Abend alle nötigen Informationen zusammengesucht wurden, die nötigen Buchungen noch getätigt und dann konnte es am nächsten Tag auch schon los gehen. 4.30Uhr ging der Wecker, die Nacht aber mindestens fünfmal wach gewesen, ja nicht verschlafen. Das nötigste am Morgen erledigt, Tasche war schon gepackt und wenig später brach ich auch schon auf. Treffpunkt Aldi, Can kam kurze Zeit später und los ging die Fahrt. Ereignisarm verlief die Fahrt, über dies und das gequatscht und irgendwann war man auch schon am Flughafen, wo man im knöcheltiefen Schnee parkte. Zwar weniger interessant, muss aber auch mal gesagt werden. Wenig später dann auch schon den Sicherheitscheck ohne Probleme durchquert, das Boarding lief bereits, so dass man auch hier nicht mehr großartig warten musste und alsbald der Flieger in die Luft ging. Der Flug verlief ohne Probleme, paar Wackler, aber die sind ja normal. Irgendwann kam dann die euphorisierende Durchsage vom Captain "ten minutes, only ten minutes remaining", da freut sich aber einer mächtig auf die Landung. Gefühlt waren wir noch nicht mal eine Stunde geflogen und dies sollte dann am Ende tatsächlich auch so sein. Eine schöne Flugroute hatte man zumindest, erst über die Alpen, dann kam auch schon die Adria, wo dann der Flieger wenig später in Rimini mit einer sehr sehr weichen Landung aufsetzte. Die Fanfare erklang, schon mal schön.Ein Blick auf die Uhr verriet, Landung 10:05, geplant war 10:40, also einfach mal 35 Minuten früher gelandet als geplant. Top! Raus aus dem Flughafen, erstmal die Sonne genießen. Top-Wetter hier, raus aus dem kalt-nassen Deutschland. Sehr schön. Dann mal die Haltestelle gesucht, wo der Bus uns zum Bahnhof bringen sollte, Zeiten verglichen, passten aber nicht mit meinen aufgeschriebenen. Egal, sind ja gut in der Zeit, also ruhig bleiben. Wenig später dann den ersten typischen Italiener gesehen, regte sich über Gott und die Welt auf, wollte mit uns im Taxi zum Bahnhof fahren, war am Ende aber zu teuer, also auf den Bus gewartet und für einen Euro zum Bahnhof. Am Burgerking sollte dann wenig später der Bus Richtung San Marino abfahren, 8 Euro das Returnticket, geht schon. Rein in den Bus, Plätzchen eingenommen, Stöpsel ins Ohr und erstmal eingepennt. Aber nicht lange, dann weckte Can mich, das Nationalstadion war zu sehen. Fein fein. Da ging es aber für uns heute nicht hin. Wir hatten die Auswahl zwischen Nationalstadion Nebenplatz (mit kleiner Stahlrohrtribüne) und Fiorentino (mit Tribüne). Zwar war letzteres außerhalb, aber auf Grund der Tribüne wollten wir dann halt das machen. Hinkommen? Fragezeichen! Zur Not laufen. In San Marino Stadt dann angekommen, fragen wir halt mal die Dame am Infoschalter nach einem Bus nach Fiorentino. Im Internet konnte ich zu Hause nix über einen Bus finden, aber wird sicherlich was fahren. Jawoll, so ist es auch, wir sollen runtergehen, dort fahren die Busse ab. Busfahrer dann gefragt, Linie 1. Irgends die Linie gesehen, also erstmal gewartet, kurze Zeit später kam dann auch tatsächlich der Bus. Nachgefragt, passt, wir wollten Ticket lösen, doch der Busfahrer war nur leicht angefressen und meinte, wir sollen endlich einsteigen. Gesagt, getan, und noch nicht richtig gesessen, wurden wir erstmal durch den Bus geschleudert. Hatte es wohl eilig. Ruhig bleiben, lieber Busfahrer. Dann fuhren wir und fuhren, ein Fußmarsch wäre wohl unmöglich gewesen. Beschilderung Fiorentino stand zumindest dran, Bus fährt aber rechts, statt gerade aus, wir kommen an einer Schule an, dort hält der Bus, auf der anderen Seite ist ein Ground. Top, wir sind da, dachten wir uns. Also ausgestiegen, Richtung Ground gelaufen, war dieser aber nicht identisch mit den Bildern, die man gesehen hatte. Mhh, und nu? Ajo, fahren wir halt weiter, wird wohl noch nicht Fiorentino sein. Irgendjemanden gefragt, wurde uns der gleiche Bus gezeigt, mit dem wir gekommen sind. Dieser war halt nun mit unendlich vielen Schülern bestückt, dazu noch ein Schülerlotse. Neee, das wäre kein Touristikbus, sondern ein Schulbus, wir könnten nicht mitfahren. Die Dame war aber hilfsbereit, fragte beim Busfahrer nach, doch doch, können mitfahren, und schon waren wir wieder drin. Vorher Sitzplatz gehabt, nur an der Eingangstür gequetscht, so ist das Leben. Also ging die Fahrt nun weiter. Irgendwann kam dann tatsächlich ein Schild mit Fiorentino, dazu die Beschilderung "Stadio", also einfach die nächstmögliche Haltestelle ausgestiegen. Jetzt war man zumindest in Fiorentino, aber das Stadion noch nicht zu sehen. Erstmal den Berg runterlaufen, wird schon irgendwann auftauchen. Gehwege oder sowas sucht man allerdings vergeblich, man läuft einfach am Straßenrand und muss hoffen, nicht vom Auto angefahren zu werden. Klappte aber alles ganz gut. Die Straße war dann auch richtig, die wir liefen und wenig später konnte der Ground gesichtet werden. Dies hatte schon mal geklappt, jetzt muss nur noch gespielt werden. Aber wir kamen genau zur richtigen Zeit an, wo sich die Mannschaften normalerweise treffen, die ersten Spieler liefen mit Tasche ein, es wird also gekickt. Also auch das hat geklappt. Jetzt kam aber die nächste Frage auf, wie kommen wir zurück? Ein Blick auf den Plan verriet uns nur, Bus fährt um 17.48 Uhr, aber nicht am Samstag. Blöd. Danach fährt noch einer um 18 Uhr irgendwas, könnte aber knapp werden mit dem letzten Bus zurück nach Rimini. Wird schon irgendwie, einfach erstmal nach oben laufen, wo wir ausgestiegen sind, da war noch eine weitere Linie, irgendwie kommen wir zeitig zurück in die Stadt. Passt schon, Zeit zum Sonne tanken, die ordentlich brannte. Einfach herrlich, einfach da sitzen, nix tun und die Sonne genießen. Das Winterwetter war praktisch schon vergessen.
Die ersten Spieler waren bereits auf dem Platz um sich warm zu machen und auch wir waren bald auf dem Kunstrasenplatz. Nicht um zu spielen, eher um von dort paar Fotos von der Tribüne zu machen, verfügt der Ground hier lediglich über eine Seite mit Ausbau, der Rest ist ebenerdig, dazu alles eingezäunt. Den Sinn und Zweck des Zaunes vor dem Ausbau werde ich wohl nie verstehen, muss ich aber vielleicht auch gar nicht, wenn es andere können, die diesen errichtet haben. Vielleicht einfach ein Schutz vor Eindringlingen, die auf dem Kunstrasenplatz kicken wollen oder vor Wildschweinen, die den Platz zerstören könnten. Fotos waren dann im Sack, die Tribüne war nun auch geöffnet, also drauf! Eintritt war keiner zu entrichten, dafür gab es dann aber auch keine Karte. Aber nicht weiter schlimm. Zuschauer bis dato Fehlanzeige, also was tun? Legen wir uns halt auf die Holzbank, machen die Augen zu und genießen die Sonne. Herrlich, einfach nur herrlich, Fußball wurde zu dem Zeitpunkt zur Nebensache, einfach nur genießen! Der Ball rollte aber halt auch noch nicht und als dann die Spieler von dannen zogen, begaben wir uns auf die Tribüne und wollten dann doch Fußball schauen.
Wer spielt hier heute eigentlich? Das war die Frage. Nun ja, ich wusste, es spielen zwei Vereine mit Doppelnamen gegeneinander, also die einzigen zwei mit Doppelnamen, wer aber Heimrecht hatte, wusste ich nicht. Nicht weiter schlimm oder schlecht informiert? Soll jeder selbst entscheiden, bei allem Respekt, aber in San Marino ist es, meiner Meinung, nicht weiter tragisch, da eh auf einem neutralen Platz gespielt wird. Das spielerische Niveau dürfte vergleichbar mit der deutschen Bezirksliga sein, unterhaltsam war es aber dennoch. Immerhin sechs Tore konnten begutachtet werden, dazu noch weitere zwei, die aber wegen angeblichem Abseits nicht gegeben wurden. Der "Gast" hätte heute aber sicherlich zehn Buden machen können, so schlecht war die "Heimmannschaft", leider wurde es aber nix raus. Die Frage nach dem Sieger blieb bis zum nächsten Tag offen, erst ein Blick auf die Verbandsseite im Internet konnte die Lösung bringen.

Zur zweiten Halbzeit war die Sonne dann untergegangen und nun wurde es plötzlich recht kalt. Nix mehr mit Sommerwetter, das Winterwetter hatte uns wieder. Bewegung war angesagt, also erstmal den Berg rauflaufen, vielleicht ergibt sich oben dann eine Möglichkeit wieder in die Stadt zu kommen. Und tatsächlich, dort wo dir ausstiegen, fuhr der Bus auf der anderen Seite laut Plan um 17.50 Uhr ab. Also wohl nur einzelne Haltestellen, die samstags nicht angefahren werden. Genügend Zeit war noch, also erstmal in Supermarkt gegangen, Verpflegung gekauft und dann pünktlich wieder zur Haltestelle zurück. Frierend auf den Bus gewartet, die Zeit verging, doch ein Bus war nicht zu sehen. Oje oje. 18 Uhr, der Bus immer noch nicht da, der kann doch keine Verspätung haben!? 18.15 Uhr, auf der anderen Seite fährt die Linie 1 ein, aber in die falsche Richtung. Tja, ist unser Bus also nicht gekommen. Letzter Bus um 18.40 Uhr, der muss kommen, ansonsten schlafen wir halt in San Marino bei gefühlten Minusgraden im Freien. Oder wird ein Taxi noch helfen? Schaun mer mal. 18.38 Uhr, von unten kommend sieht man ein größeres Gefährt, jawoll, der Bus kommt, nochmal alles gut gegangen. Fährt ja nur ca. 10 Minuten. Es war der gleiche Busfahrer von heute mittag, wieder wollten wir bei ihm Karte kaufen, aber anscheinend hatte dieser kein Bock eine zu verkaufen oder sonstwas, er meinte nur, wir sollen die Karte nach der Fahrt kaufen. Häää? Aber okay, machen wir natürlich gerne. Lediglich eine Dame war noch Fahrgast im Bus, also recht locker alles. Diese stieg dann irgendwann aus, aber das war hier nicht die Station, wo wir eingestiegen waren!? Auf Nachfrage wurde es dann mitgeteilt, dass die Straße gesperrt sei und wir nur die Straße weiter laufen müssten, dann wäre schon der Busbahnhof. OK! Also gelaufen, kam alles bekannt vor, kurz den Überblick verloren, doch Can behielt diesen und wenig später trafen wir auch dort wieder ein, wo der Bus nach Rimini abfahren sollte. Dieser stand auch schon bereit, nach kurzer Überlegung, ob dieser es ist, wurde eingestiegen und nach kurzer Fahrt, da gepennt, war man auch schon wieder in Rimini am Bahnhof. Nun also das Hotel aufsuchen. Via Bahnhof und Gleise wäre es auf die andere Seite gegangen, war aber verboten, Polizei am Bahngleis, also doch außenrum gelaufen. Hotel nach kleinem Irrweg gefunden, eingecheckt. Naja, diesmal landete ich keinen Treffer bei der Hotelauswahl. Sehr schäbig das Ganze, kann man schon als Bruchbude bezeichnen. Keine Heizung, nur ein Heizlüfter, Zimmer nicht unbedingt sauber und auch das Bad war mehr als schön. Die Dusche war vor der Toilette angebracht, kein Duschbecken, ebenerdig zur Toilette. Lediglich ein Duschvorhang konnte die Dusche von der Schüssel trennen. Brrr. Zu empfehlen ist das Hotel Niagara daher nicht, aber für eine Nacht bei 39 Euro ging es gerade noch so. Millionen italienische Sender waren zu empfangen im TV, sonst nix. Naja, schauen wir halt Frauen-Volleyball an, paar nette Damen dabei gewesen. Währenddessen noch eine schöne 0,66l-Bombe Peroni auf den Länderpunkt San Marino reingekippt. Umgefüllt trifft es aber besser, zunächst war die Flasche voll und ich leer, als die Flasche allerdings leer war, zeigte der Inhalt bei mir Wirkung. Ist halt der "Nachteil", wenn man sonst nix trinkt, dafür dauerte es aber keine fünf Minuten und der Weg der Träume war geebnet.

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