Samstag, 29. Januar 2011

Lommel United vs. KSV Roeselare 0-0

EXQI-League
Stedelijk Sportstadion
Zuschauer: 2500

Wieder ohne Navi, dafür mit Karte dann Richtung Lommel gesteuert, welches dann auch zugleich gefunden wurde. Nur wo ist das Stadion? Das war eine gute Frage. Hier müsste es eigentlich richtig sein, neee, sieht nicht gut aus, drehen wir. Was schon 19.40 Uhr? Dann wird es jetzt aber Zeit. Orientierungslos durch Lommel gefahren, Karte brachte uns nicht mehr weiter, also musste das Handy uns nun zum Ground lotsen. Flutlichter waren zu sehen, aber keine Straße, wo man reinfahren kann. Weiter immer weiter, da rein, dann links, wir kommen der Sache näher. Jawoll. Parkplatz direkt vor dem Stadion bekommen, es war 19.55h, schnell zur Kasse, Ticket für 10 Euro besorgt und um 19.58h standen wir dann im Stadion. Hatte ja zum Glück alles noch gepasst, wenn das ganze auch ziemlich bedenklich war.
Hier sollte also der 1. aus Lommel auf den 15. aus Roeselare treffen, eigentlich eine klare Sache. Der Boden steinhart gefroren, in Deutschland wäre so ein Kick sicherlich niemals angepfiffen worden, met bedankt an Belgien, dass hier trotzdem gekickt wird. Lommel von anfang an in der Vorwärtsbewegung, erspielten sich einige Torchancen, doch das Netz sollte von vorne nicht zappeln. Dann Lattentreffer, Nachschuss gehalten, es war wie verhext. Roeselare mit paar Kontern, aber gefährliches sprang da nicht bei raus. Die zweite Halbzeit wurde immer schlechter, gefährliche Torchancen wurden Mangelware und man erahnte schon das torlose Remis. Mitte der zweiten Halbzeit konnten auch die Anhänger von Lommel nochmal von sich hören lassen, indem sie jeden Ballkontakt ihre Schützlinge bejubelten. Schade, dass in der Phase nicht ein Tor gefallen ist, wäre sicherlich ein guter Ausraster auf den Tribünen gewesen. So mussten wir weiter bei gefühlten minus 7 Grad ausharren und nach 90 Minuten dann torlos den Ground wieder verlassen. Irgendwie mag mich das Ausland nicht mehr, bereits das zweite 0-0 in Folge. Aber gibt schlimmeres.
Z.B. wenn hier das Stadion abgerissen werden würde und ein Neubau entsteht. Ist man aber sicherlich noch weit entfernt und das ist gut so. Denn der Ground macht schon was her. Alt, leicht zerfallen, im Wald gelegen. Zwei alte Tribünen auf den Gegengeraden können überzeugen, sogar Logen befinden sich in eine der beiden Tribünen. In der anderen Tribüne ist unterhalb eine riesige Gaststätte integriert, wo während des Spiels doch tatsächlich die Live-Übertragung der ersten Liga bevorzugten als in der Kälte zweite Liga zu schauen. Naja, dann brauch ich auch nicht ins Stadion gehen. Und sogar Onlinewetten konnte man hier, eigentlich völliger Quatsch, aber wenn es die Leute annehmen, warum nicht. Schade eigentlich, dass wir nix auf das torlose Remis gesetzt haben, hätte sicherlich bisschen Geld gegeben. Die restlichen Seiten sind dann noch mit Stufen versehen, der Gästeblock hinter dem Tor ist zudem mit Zäunen abgeriegelt, wie man es soweit kennt. Also im Großen und Ganzen ein sehr ordentlicher Ground, nur der Müll störte schon ein wenig, der hier und da rumliegt.
Mit Spielende also dann wieder raus zum Auto, erstmal in die Innenstadt, eine Frituur aufsuchen. Hat geklappt und mit vollem Bauch ging es dann zurück in die Heimat. Irgendwann dann mal eingeschlafen, am Grenzübergang aufgewacht, musste jetzt natürlich erstmal online gegangen werden. Alles wunderbar. Die Autobahnen waren schön frei, bei Gummersbach konnte uns dann Helene Fischer besingen, dann musste Frau Zimmermann über die Lautsprecher ihre Texte singen. Was ein Glück schlief ich ein, zwischenzeitlich nochmal kurz aufgewacht und dann erst wieder an der Ausfahrt Florstadt wach geworden. Sehr schön. Mein Auto war natürlich schön eingefroren, also erstmal bei minus 7 Grad freikratzen und dann schnell nach Hause.

Bayer Leverkusen II vs. Sportfreunde Lotte 1-2

Regionalliga West
Ulrich-Haberland-Stadion
Zuschauer: 450

Ein Wochenende ohne Fußball geht kaum, also mal was für das Wochenende planen. Da ich nur den Samstag Zeit habe, wird also auch nur für Samstag was geplant. Logisch. In Frankreich wäre Valenciennes gewesen, aber zum Doppeln nix gefunden, also mal weiter geschaut. Marcel kontaktiert, hatte er dann den passenden Plan mit Leverkusen II, dazu noch was in Belgien. Problem nur, er wusste noch nicht ob er am Samstag arbeiten muss oder nicht. Freitag Morgen dann die Bestätigung, wir können fahren, also wunderbar. So dann Samstag gegen 11 Uhr mich in Bewegung Richtung Florstadt gesetzt und erstmal zum falschen Treffpunkt gefahren. Ja, war das mein Fehler jetzt? Keine Ahnung, ist ja auch egal, zwar noch paar Minuten verloren, aber sollte alles glatt gehen. Die Fahrt ereignislos, A45, dann A4 und gegen 13.30 Uhr konnte man gegenüber der BayArena auch schon parken. Jetzt einmal rumlaufen und schon war man am Ulrich-Haberland-Stadion, welches nun wieder die Heimat der Bayer Amateure sein soll.
Ticket für 8 Euro besorgt und ohne Kontrolle rein. Wunderbar. Allerdings finde ich es ein Witz, dass hier eine Ausnahme gemacht wird und das Bayer II auf dem verbesserten Sportplatz kicken darf, wenn gleichzeitig andere Zweitvertretungen in die großen Stadien umziehen müssen. Hier findet man zwar eine überdachte Sitztribüne mit blauen Sitzen, die heute geschlossen war und dann lediglich drum herum paar Stufen, dazu noch paar rote Sitze auf der gegenüberliegenden Geraden. Es reicht natürlich vollkommen aus gegen Gegner wie z.B. Lotte, aber dann müsste das jede Zweitvertretung machen dürfen. Mir soll es aber jetzt im Prinzip egal sein, ein neuer Ground war fast in der Tasche und über Sinn oder Unsinn solcher Sachen brauch ich eh nicht zu diskutieren, weil ich keinen Einfluss nehmen kann.
Das Spielniveau war dann dem Stadion angepasst, nicht sonderlich gut. Irgendwie ein müder Kick, ohne besondere Vorkommnisse. Lotte schoss in der ersten Halbzeit das 0-1, konnte dann aber nicht erhöhen und Bayer kam zum Ausgleich. Dank einer Schwalbe, welche die Ampelkarte nach sich zog, spielte dann Mitte der 2. Halbzeit Bayer nur noch zu Zehnt, und Lotte kam erneut zur Führung, wenn auch möglicherweise ein Foul dem ganzen vorausgegangen war. Ulf Kirsten, Trainer der Zweiten Mannschaft, durfte dann auch noch auf die Tribüne, die Spieler taten gleiches, gingen zwar nicht auf die Tribüne, haderten nun aber stets mit dem Schiedsrichter. Die letzten Minuten rinnen dahin, die Bälle flogen nur von Torwart zu Torwart, Torchancen gab es keine mehr und so konnte Lotte die drei Punkte einpacken und sich weiter oben in der Tabelle festsetzen.

Aus Lotte waren, wie zu erwarten, keine Fans angereist, sieht man von den zwei Schalträgern ab, die zu erkennen waren. Der Heimtrupp lief geschlossen mit einem "Ulrich-Haberland-Stadion"-Banner ein, sang dann ab und zu auch mal was, aber mehr war hier auch nicht geboten. Ist halt so, wenn zweite Mannschaft gegen Dorfklub spielt. Traurig aber war und das in Liga Vier.
Nach dem Spiel dann rasch Richtung Auto bewegt, wollten wir noch vor dem 20h-Kick in Belgien, Eishockey in gleichem Land schauen. Navi von Marcel hatte nur Deutschland erfasst, blöd denn ich hatte mein Navi im Auto mit Belgien-Karte. So wurde dann halt auf Old-School umgestellt, mit Karte gefahren und kurz nach 17 Uhr erreichten wir dann auch die Eishalle. Hier wurde sich allerdings noch aufgewärmt und die komplette Spielzeit sollte nich gesehen werden, was mich allerdings weniger stört, da ich eh kein Eishockey zähle. Eintritt war erfreulicherweise frei, aber bei dem Gestolper auf dem Eis wäre jeder Cent zu viel gewesen. 2.Liga Belgien rockt schon derbe. Nachdem der Gastgeber von Maaseik das Spiel drehen konnte, ging es für uns nach dem 2.Drittel zurück zum Auto, Lommel sollte angesteuert werden. Und wen es interessiert, Maaseik gewann 6-5 nach Penaltyschießen. Nur so zur Info.

Samstag, 22. Januar 2011

Heracles Almelo vs. AZ Alkmaar 0-0

Eredivisie
Polman Stadion
Zuschauer: 8456 (100)

Kurz nach 17 Uhr kamen wir dann am Stadion in Almelo an, erstmal zum Stadion gefahren, dort aber von den freundlichen Stewards abgewiesen worden, auf Deutsch wurde uns erklärt, eins weiter, dann rechts und dort können wir Parken. Gesagt, getan und auf zum Stadion, Kartensituation klären. Auf Ticketbox.nl war zu lesen, 3 Karten pro CC, haben aber keine, wird schon wie gewohnt gehen. An der Kasse dann nach Karten gefragt, der und der Block wäre noch verfügbar, nehmen wir die Karten für den Eckblock neben den Gästen für nen Zwanni. Ausweis? Nene, geht so. Top! Das achte Mal in der Eredivisie, wo ich keine Clubcard brauche. Das Ticket eingesteckt, ging es erstmal an die nahe gelegene Sporthalle, ist sicherlich warm drinnen, mal schauen, welchen Sport man sich da geben kann. Damen-Volleyball war es leider nicht, hätten uns mit Bodenturnen begnügen müssen, auf diese Randsportart hatten wir dann aber doch wenig Lust, also den Ground bzw. Länderpunkt liegen gelassen und ab ins Gewerbegebiet. Hier alle Geschäfte bereits zu, Auto oder Fastfoodladen? Fastfoodladen! Also hier nochmal paar Burger reingeschaufelt, kostenloses WiFi genutzt und dann gut 30 Minuten vor Anstoß Richtung Stadion gedackelt. Wohin müssen wir? Gute Frage, links war falsch, meine Meinung, wir müssen nach rechts, war dann aber auch falsch, standen wir vor dem Gästeblock und es ging nicht weiter. Also wieder zurück, andere Richtung ins Eck. Hier war gut was los, irgendjemand mich angequatscht, keine Ahnung was er wollte, ich ihm die Karte gezeigt und dann meinte er, gibt Extra-Eingang da links. Hingelaufen, Karte wurde gescannt und drin waren wir. Super!
Vorab kann ich aber schon sagen, dass ich zwar einen weiteren Niederländer in meiner Statistik habe, auf diesen Dreck hier aber gerne verzichtet hätte. Das ist mit das schlimmste, was ich bisher in den Niederlanden gesehen habe. Kleines Plastikstadion mit gewohnten Aufgängen von vorne, alles ziemlich sinnlos hier und dann auch noch Kunstrasen. Das war für Can fast zuviel, aber es mussten ja jetzt 90 Minuten durchgehalten werden. Haben wir dann auch geschafft. Nur der Eckblock war noch so ziemlich nervig, kaum was gesehen, dazu Kinder, die nur rumgenervt haben. Dann das nächste Mal doch lieber paar Euro mehr ausgeben und auf die Haupttribüne.
Zum Spiel möchte ich eigentlich gar nix schreiben, gibt auch nix großartiges zu schreiben. Aber da ich jetzt angefangen habe, schreibe ich halt doch paar Sätze. Wie schon erwähnt liegt hier Kunstrasen, also eigentlich eine klare Sache, es fallen Tore. Beide Mannschaften hatte auch einige gute Chancen, doch in Halbzeit eins sollte nix fallen. Zweite Halbzeit wurde dann immer kälter und immer müder wurde man, das Spiel weckte einen auch nicht. Zwar erneut einige Chancen auf beiden Seiten, aber irgendwann muss der Kunstrasenfluch ja mal besiegt werden, wenn es auch im negativen Sinne ist und heute war es dann soweit. Nach 90 Minuten stand hier die Null, da half auch nicht der Bums-Bunny, das Maskottchen von Almelo, in der Halbzeitpause. Ist dieser Fluch also auch gebrochen, muss ich mir selbst auf Kunstrasenplätzen in Zukunft Sorgen um das 0-0 machen. Ich habe Probleme.
Mit dem Abpfiff dann direkt zum Auto, Heizung aufdrehen und heim fahren. Vom Parkplatz kam man dann sogar sehr gut weg, hätte nicht damit gerechnet, dafür erlebte man dann aber an der nächsten Kreuzung was, was man nicht beschreiben kann. Die Kreuzung mit Ampeln versehen, auf der Straße Verkehrsregulierer, so schimpfen sie sich, die den Verkehr regeln. Logisch. Aber warum den Verkehr regeln, wenn es doch funktionierende Ampeln gibt? Also stehen diese Männchen auf der Straße, winken mit ihren Leuchtstöcken in diverse Richtungen. Wir stehen und stehen, kommen wir auch mal an die Reihe? Anscheinend wurde dann gemerkt, welche Sinnloskation dies ist und schon gingen diese Männchen von der Straße und der Verkehr regelte sich ganz alleine wieder anhand der Ampeln. Nenene. Ab ging es dann via Autobahn und Bundesstraße in Richtung Deutschland. Grenze ohne Probleme passiert, kurz nochmal getankt und dann Gas geben, nur noch heim jetzt. Klappte auch ganz gut, bis man dann wieder ins Sauerland kam. Hier natürlich Minusgrade, Nebel zog auf und die Straßen können glatt gewesen sein. Ich habe es nicht ausprobiert, lud aber nicht zum Rasen ein, also langsam die Wege passiert. Ziemlich müde war man nun, doch sind noch gut 150km zu fahren. Nochmal eine kurze Pause eingelegt, fast vom bekannten Baustellenblitzer auf der A45 erfasst worden und dann war man irgendwann auch wieder ziemlich erschöpft im eigenen Reich. Zwar zwei neue Ausländer gemacht, im Großen und Ganzen dann aber doch ziemlich sinnlos. Wollen wir jetzt aber mal nicht meckern, in paar Wochen ist schon wieder der nächste Niederländer geplant.

HHC Hardenberg vs. Excelsior´31 0-2

Topklasse Zaterdag
Sportpark de Boshoek
Zuschauer: 1300

Geplant war für dieses Wochenende ursprünglich drei Spiele in Belgien, die Sinnlosigkeit am Samstag, für ein Spiel den ganzen Tag rumgammeln zu müssen, entschied mich dann doch anders und so wurde die Fahrt bisschen nördlicher, genau genommen in die Niederlande, zu einem Doppler vorgenommen. Das übliche am Morgen, konnte man sogar paar Sonnenstrahlen sehen, perfekt, Wetter sollte auch trocken bleiben, schauen wir mal. Ziemlich pünktlich ging dann die Reise erstmal über die A45 los, aber schon bald wurde es ziemlich ungemütlich. Leichter Schneefall im Sauerland zeichnete sich ab, ging aber noch ganz gut zu fahren. Quer am Ruhrgebiet vorbei, fing es dann das regnen an, nicht so schön. Aber alles eigentlich uninteressant, darum springen wir vor an den Ankunftsort. Diesen zeitig erreicht, hier war es wenigstens trocken, wenn auch kalt. Es scheint auf dem Hauptplatz gespielt zu werden, also nochmal beim Fastfoodladen was reingeschoben und wieder zurück.
7 Euro Eintritt sollte der Spaß hier kosten, dafür gab es Toegangsbewijs in nerviger Größe. Der Sportpark dafür recht gut, neugebaute Tribüne auf der einen Seite, daneben Clubhaus und paar Stufen, auf der anderen Seite befinden sich zudem auch noch paar alte Stufen. Bewegungsfreiheit war gegeben, somit alles sehr gut. Nur die Lautstärke der Boxen hätte man ein wenig runterdrehen können, zwar habe ich nix gegen Technomusik, aber bei einer satten Lautstärke geht das schon auf den Kopf.
Vom Spielerischen her wollten wir uns mal überraschen lassen, wie die 3. Liga in den Niederlanden mit Deutschland vergleichbar ist. Am Ende kann ich sagen, irgendwas zwischen Regional- und Oberliga. Schneller Fußball war es nicht, eher kampfbetont, wenn aber auch nicht so richtig. Also irgendwie total komisch alles. Die Gäste konnten dann nach gut 15 Minuten die Führung erzielen, eine von uns zu lang geglaubte Flanke, wurde irgendwie noch in die Mitte gebracht, wo Spieler der Gäste einschieben konnte. Feine Sache, kein 0-0. Wenig später dann das 0-2 und nach minimal 4 Minuten Nachspielzeit war die erste Halbzeit vorbei. Ab ging es zum Aufwärmen ins Clubhaus, welches aber brechend voll war und eher eine Bierzeltstimmung aufwies, also wieder raus, Runde laufen und dann wieder dem Spiel widmen. Tore sollten keine mehr fallen, dies vorweg, aber immerhin konnte der Gastgeber noch zweimal den Pfosten treffen. Gut, bringt keine Tore oder Punkte, kann aber hier auch mal gesagt werden. Der Gast noch mit paar Konterchancen, die aber schlecht verarbeitet wurden und so blieb es am Ende beim 0-2. Fans waren zwar heute zugegen, aber die blieben eher still. Die Gästeanhänger bejubelten nur ihre Tore, die Heimfans begannen paar Minuten nach Spielbeginn das erste Mal mit bisschen Trommeln und Singsang, legten das dann aber wieder auf Eis. Hatte ich mir auf Grund von Bildern mehr erhofft, sollte heute nicht so sein, egal.
Nachdem es, warum auch immer, auch in der zweiten Halbzeit 4 Minuten Nachspielzeit gab, die Halbzeit länger dauerte, konnte gut 10 Minuten später als geplant der Sportpark wieder verlassen werden. Schnell zum Auto, ab nach Almelo, wo das zweite Spiel anstand, Kartensituation war in dem kleinen Ding noch nicht geklärt, also hopp hopp. Abfahrtsstau am Sportpark ließ noch weitere Minuten dahin streichen, dann ging es aber flott und man war auf der Bundesstraße Richtung Almelo.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Kickers Offenbach vs. 1.FC Nürnberg 0-2

DFB-Pokal
Bieberer Berg
Zuschauer: 24000 (2500)

Der offizielle Spieltermin fiel im letzten Jahr dem Wetter zum Opfer, macht aber nix, findet das Spiel halt im neuen Jahr unter der Woche statt. Und da man eh nix zu tun hatte, gönnte ich mir das Spiel gegen einen weiteren Bundesligisten. Zunächst war mal die Kartenfrage zu klären, war aber überhaupt kein Thema, am besagten Termin dann früher Feierabend gemacht und ab nach Offenbach. Zunächst kurz mal in die Kneipe, bisschen unterhalten, mich dann mit Can getroffen und eine gute Stunde vor Spielbeginn ging es auf den altehrwürdigen Bieberer Berg. Möglicherweise das letzte Spiel in diesem Stadion unter Flutlicht. Schauen wir mal. Eingangskontrolle war doch lascher als gedacht und bald stand man für paar Fotos in der Ostkurve, wo man auch schon Brecki traben sah. Diesen angehalten, erstmal unterhalten, an Fancontainer gegangen und dann ging es auch schon bald los.Der Heimbereich präsentierte einen Banner "Oldschool in Runde 3", wo zunächst die 3 mit einem Haken versehen wurde und wenig später dann mit einer 4 überhängt wurde. Dazu die Schwenkfahnen im Hintergrund, war okay. Der Gast präsentierte lediglich paar Fahnen, supporttechnisch war man aber ganz gut aufgestellt. Aber es war das gesamte Spiel über nicht unbedingt hervorragend, zwar schon laut, aber das typische Ultra-Ding runtergespult und fertig. Offenbach dagegen konnte kaum an ihre Grenzen gehen, nur ab und zu wurde es mal laut, am lautesten kurz nach der Halbzeit, wo man sich nochmal Hoffnungen macht, das Spiel zu drehen, denn bereits in der 1. Halbzeit gelang dem Gast der Führungstreffer. Pfostenschuss von Nürnberg in der 2. Halbzeit, wenig später dann aber das 0-2, eigentlich die Vorentscheidung. Nürnberg schon klar besser, Offenbach noch mit einem Abseitstor, welches sicherlich nochmal ordentliche Spannung und Stimmung in das Spiel gebracht hätte, sollte aber nicht sein und so fuhr Nürnberg als verdienter Sieger zurück nach Mittelfranken.
Nach dem Spiel dann von Brecki und Peer verabschiedet, Can bereits am Auto wartend eingeladen und ab nach Hanau. Überraschend schnell war der Abfahrtsweg, sonst staut es sich immer. Macht nix, gut so, schnell nach Hause, durchgefroren war man. Can am Hauptbahnhof in Hanau rausgelassen, paar Minuten noch gefahren und dann war der Tag auch schon gelaufen. Tja, das wohl letzte Flutlichtspiel am Bieberer Berg war somit auch miterlebt worden, bitter, wenn dieses geniale Stadion bald den Baggern zum Opfer fällt und dann an gleicher Stelle nur noch eine Plastikarena steht.

Sonntag, 16. Januar 2011

FC Barcelona vs. Malaga C.F. 4-1

Liga BBVA
Camp Nou
Zuschauer: 71576

3 Stunden waren nun also noch Zeit bis zum Anstoß im Camp Nou, fahren wir halt schon mal los. Bis Arc de Triomf gelaufen, dort dann in den Metro-Schacht abgestiegen. 1.45 Euro für eine Fahrt bezahlt, erstmal bis Placa de Santa, dann weiter bis Collblanc. Hier raus und direkt vor einem McDonald gestanden, wo der Länderpunkt Spanien gefuttert wurde. Nun, wo ist jetzt das Stadion? Laufen wir einfach mal der Menge hinterher, die werden es wissen. Wussten es auch, alsbald strahlte es ein großer Klotz mir entgegen. OK, super. Aber Zeit war noch genug. Gute 2 Stunden noch. Also erstmal rumlaufen. Draußen hier und da paar Stände mit allmöglichen Fressalien, dazu noch Schwarzmarkthändler, die ihre Tickets loswerden wollten. Tja, blöd gelaufen bzw. jener selbst schuld, der dort kauft, wenn die Tageskassen noch hell erleuchtet sind und es dort Tickets gibt. Bis zum Ende dann also gelaufen, hier nix mehr losgewesen, wieder zurück Richtung Eingang 14, welcher für mich ausgeschrieben war. Noch nicht offen, also nochmal weiter. Der Megastore darf dann auch nochmal besucht werden, recht fein, wobei mir der Fanshop von St. Etienne besser gefallen hat, auf Grund der Vielfalt. Hier gibt es ja nur Trikots mit allen Nummern, Schals, T-Shirt, Pullis und irgendwelche sinnlosen Bälle. Aber halt, geht ja noch eins runter. Hier zumindest paar ausgefallene Sachen. Fein fein. Zurück zum Ausgang, falsche Richtung, also einmal außen rum, bis ich wieder zu meinem Eingang kam. Kontrollstreifen an der Karte abgerissen, Rucksackkontrolle? Negativ. Bien, so gefällt mir das. Im Stadioninneren dann durch das elektronische Drehkreuz, es leuchtet Grün, rein und gut ist. Jetzt also erstmal den Block suchen, was auf Grund der Größe des Stadions recht schwer fällt, auch wenn jeder Blockaufgang nummeriert ist, die Reihenfolge dann aber doch bisschen komisch erscheint. Irgendwann merke ich, es ist die falsche Richtung, wieder mal. Also zurück, da kommen wir der Sache schon näher. Rein da jetzt. Ajo, Sicht ist okay, Sitz ist nass, also paar Fotos machen und dann nochmal raus, Papiertücher besorgen. Hat auf der Toilette geklappt, Wasser 0,5l/2 Euro konnte auch besorgt werden, ein Ordner stand mittlerweile am Eingang, diesem meine Karte gezeigt und er bringt mich zu meinem Platz. Gracias, hätte ich aber auch alleine gefunden. Naja, okay. Platz trocken und sauber gemacht und dann auf den Anstoß gewartet.
Der Anstoß kam dann auch und Barcelona war wie zu erwarten einfach überlegen. Man meinte, sie wollen gar kein Tor schießen, sondern einfach nur den Ball laufen lassen, Pass in die Lücke, kein Platz, zum nächsten gespielt usw. Und wenn dann jemand mal frei war, dann wurde halt mal geschossen und klingeling, 1-0. Und Tor 2-0. Und Tor 3-0. Bereits nach 30 Minuten. Taubenschießen, nein ein Schützenfest könnte das heute geben. Wurde es aber nicht. Barca hätte sicherlich 5,6-0 zur Halbzeit führen können, nahmen dann aber erstmal einen Gang raus. In der zweiten Halbzeit dann irgendwann 15 Minuten vor Ende Malaga mit dem Anschluss per Freistoß und jetzt wurde auch wieder ein Gang hochgeschaltet, erneut David Villa mit dem 4-1, was dann auch den Endstand bedeutete.
Zum Stadion brauche ich ja eigentlich nix zu schreiben, sollte eigentlich jedem bekannt sein, Riesending halt, ist ganz nett, kann man mal gesehen haben. Das war es auch schon zum Stadion, gehen wir zu den Fans über. Fans? Naja. Im Unterrang hinter dem Tor stehen paar Leute und schwenken paar Fahnen, die ab und zu mal ein Barca Barca anstimmen. Dies wird vom Rest getragen, so dass es mal kurz laut wird. Ansonsten wird halt vom Rest mal ein kurzes Barca Barca angestimmt und das wars. Ja, das ist wohl Spanien. Und ansonsten? Irgendwo ein Kaminfeuer. Ach ne halt, das sind diese Sonnenblumenkerne, die die ganze Zeit geknackt werden. Meine Güte. Und wirklich, das Spiel ist kein Spiel mehr, sondern einfach nur ein Event. Für mich gehört Popcorn und sondersgleichen in ein Kino, Theater oder sonstwohin, aber doch nicht ins Stadion!? Und auch der Grasgeruch, der von der Reihe hinter mir kam, durfte nicht fehlen. Anscheinend überall gang und gebe, dass man im Stadion kiffen muss. Oder war es einfach nur Einbildung!? Auch mein Sitznachbar hatte großes Verlangen nach den Sonnenblumenkernen, der Platz sah aus wie Sau nach dem Spiel, wohl vergleichbar, wenn man auf seinen Wohnzimmertisch kackt und dies dann nicht wegmacht. Vielleicht leicht übertrieben, aber diese Sauerei muss doch wirklich nicht sein.
Nach dem Spiel war das Stadion wieder ganz schnell geleert, scheint in den südlichen Ländern so üblich zu sein. Für mich hieß es dann aber auch abzuhauen, fährt die Metro nur bis 0 Uhr und man möchte ja wieder zum Nordbahnhof. Also Karte gezogen, wieder die gleichen Stationen zurückgefahren, alles kein Problem und kurz nach halb zwölf wieder am Arc de Triomf gewesen. Passt. Ein Laden noch aufgesucht, Getränke geholt und dann ab zum Nordbahnhof, noch bisschen wärmen. Also bis 1.15h ins Warme gesetzt, bis der Wachdienst mit seinem Hund kam und die Leute nach draußen bat. Aber gibt ja noch einen leichtbeheizten angrenzenden Warteraum. Gehen wir halt da hin. Der erste Platz war nicht so prickelnd, direkt vor der Tür, ständig traten Menschen ein, gingen dann wieder raus, der Wachdienst lief mit seinem Hund durch, der musste natürlich bellen, weckte die Leute auf. Boah, nervig. Aber sind ja nur noch paar Stunden, 3.45h geht ja der Bus zurück zum Flughafen nach Girona. Irgendwann so im Arsch gewesen, Rucksack umkrallt und eingeschlafen. Aufgewacht, kurz vor 3h, sehr schön. Jetzt rausgehen, rauchen und nur noch sinnlos in der Kälte stehen. Der Flieger geht zwar erst um 8.55h, aber hauptsache weg hier vom Busbahnhof, ab zum Flughafen, geht sicherlich mehr. Ein Passant, der sich auf einer Steinbank lang gemacht hatte und schlief wurde dann noch vom Wachdienst geweckt und zugleich ging der Hund mit Maulkorb auch nochmal auf den Passanten drauf. Da hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht liegen wollen, wenn du aus dem Schlaf gerissen wird und ein Hund fällt dich zugleich noch an. Der Bus fuhr dann kurz darauf auch ab, über die Fahrt wurde stillschweigend vereinbart, über die Ablösesumme bzw. den Fahrtpreis darf man aber offen sprechen. 12 Euro waren es. Am Flughafen angekommen, gefroren wie Sau, rein in die warme Stube, erstmal hinsetzen. Natürlich prompt wieder eingeschlafen. Ich glaube das Unwort der Berichte bzw. der Tour dürfte Schlaf oder eingeschlafen sein. So sei es! Meine Stimme dafür. Nachdem ich dann um kurz nach 7 Uhr wieder aufwachte und mich fühlte, als ob mir jemand in die Fresse geboxt hätte, hat vielleicht auch jemand, keine Ahnung, wurde sich auf der Toilette erstmal frisch gemacht. Boah seh ich mies aus, versifft ohne Ende, zwei Nächte ohne Bett hinterließen Spuren, jetzt einfach nur noch heim. War aber noch Zeit, naja, kein Bock mehr, einchecken, abchecken und hinsetzen. Die Schlange war wieder einmal lang, da können es Leute kaum erwarten in den Flieger zu kommen. Neee, man braucht ja unbedingt einen guten Platz. Da steht man dann halt auch mal eine Stunde, anstatt sich zu setzen. Meckerei muss auch nochmal sein. Boarding lief dann irgendwann, ich bequemte mich auch auf, ab in den Flieger, in die Mitte der Dreier-Reihe. Gefällt mir nicht, kann man aber nicht ändern. Die Kollegen links und rechts durften dafür dann meinen Siffgeruch einatmen, ich versuchte wachzubleiben, gelang nicht, aber die Landung bekam ich vollends mit, auch wenn sie recht sanft war. Paar Kunden meinten zu klatschen. Trottel! Raus jetzt hier. Kapitän kündigte wolkenlosen Himmel und Sonne bei 5 Grad an. Ja wo dann? Hier in Hahn bestimmt nicht. Wolken pur, keine Sonne und eher -5 Grad. Es sei ihm verziehen. Bus nach Frankfurt sollte auch bald losgehen und um kurz nach 13 Uhr war man wieder in der Bankenstadt. Jetzt noch schnell zum Auto, durch Frankfurt gurken, geschafft, die Heimat vor Augen. Kurz nach 14 Uhr war es geschafft, die Tour beendet, die Duschen genossen und das Bett aufgesucht. Ich merke, ich werde auch nicht jünger, solche Tour ohne Bett geht fast gar nicht mehr. Sollte diesmal leider so sein, nächstes Mal bei besserer Terminierung sieht das ganze vielleicht auch wieder anders aus. Und dann sieht man hoffentlich auch mal was von der Stadt.

Gestions J.R. C.E Principat A vs. Matecosa U.E. Sant Julià 0-3

Primera Divisió
Camp d´Esports d´Aixovall
Zuschauer: 50

Nun hatte ich also noch gut 2 Stunden Zeit, bis der Bus gen Andorra abfuhr. Paar Gestalten hingen am Busbahnhof rum. Teilweise zigeuneraussehnde Gestalten (darf man sowas heute noch schreiben oder ist es politisch inkorrekt?), paar reisende, und zumindest ein Penner. Dieser fragte mich dann nach der Uhrzeit, ich zeigte auf die Bussteiganzeigetafel, wo die Uhr zu sehen war, als dieser dann hochblickte, wurde gerade Werbung umgeschaltet. Der Penner musste wohl denken, ich verarsch ihn. Die Uhrzeit war aber wirklich zu sehen. Egal, er wird es überlebt haben. Um kurz nach Fünf machte dann das Gebäude wieder auf, erstmal rein ins Warme. Und da ich ja noch eine Stunde Zeit habe, mach ich es mir erstmal gemütlich und schließ die Augen. Keine sonderlich gute Idee, doch es ging alles gut, denn kurz vor 6 wachte ich wieder auf. Joah, man könnte so langsam zum Bus gehen, Ticket muss man ja auch noch kaufen. Also raus, wieder am Automaten ein Returnticket gezogen, diesmal für 46,25 Euro, der Bus stand schon bereit, rein und gemütlich machen. Ich weiß, es wird auf die Dauer langweilig, aber was will man schon groß berichten, wenn man müde ist und immer wieder einschläft. Eben nix, hab ja nix gesehen. Doch zumindest kurze Zeit sah ich was von der schönen Landschaft in Andorra, die Müdigkeit siegte dann aber leider und ich fiel wieder in den Schlaf. Dornröschen wäre sicherlich neidisch gewesen, aber sie wollte ja einst glaub auch nicht unbedingt schlafen. Also haben wir was gemeinsam, so etwa zumindest. Ruhisch jetzt, genug. In Andorra-la-Vella dann aus dem Bus und erstmal den Arsch abgefroren. Was ist denn hier los? Kälte pur morgens um 9.30 Uhr. Aber gut, liegt ja auch in den Pyrenäen. Eigentlich dachte ich ja, am Busbahnhof fahren auch die Linienbusse, war aber nicht so. Ui, ein ExpressBus fährt da. Nur in die falsche Richtung. Also mal durchgefragt, wo der ExpressBus fährt, nach rechts, dann 200 Meter, dort ist eine Haltestelle. Und tatsächlich. Also kurz hingestellt, gewartet, Bus kommt und sinnlose 1.40 Euro bezahlt, da nur zwei Stationen gefahren. Busfahrer aber auch hier freundlich und sagte an, wann ich aussteigen muss. Paar Meter weiter war dann auch schon das Stadion zu sehen, kurzer Blick von außen, nun ja. Gefroren sieht der Kunstrasenplatz aus, trotz Sonne sehr kritisch, aber die ersten Spieler kommen angefahren oder gelaufen, also gespielt wird schon mal. Bestens. Paar Fotos gemacht und dann erstmal wieder den Berg rauf, mal schauen, wie weit es zu Fuß zum Busbahnhof ist. Dies wurde dann aber zügig wieder abgebrochen, nachdem es sich als zu weit erwies, also zurück zur Tanke, erstmal Frühstück besorgen. War vollzüglich so 6 abgepackte Schokobrötchen und ein Energydrink. Wieder zurück zum Stadion, die Temperaturanzeige ließ -2 Grad verlauten, ja kommt hin. Am Stadion angekommen, dann rein, bisschen rumgeschaut und hingesetzt. Geht ja gleich los. Die ersten Deutschen konnten dann gehört werden, wie es halt immer so ist. Am Ende waren es dann tatsächlich bei ca. 50 Zuschauern, 16 Deutsche!!!
Das Stadion, oder ein besserer Sportplatz verfügt außer über einer kleinen netten Tribüne über nicht sehr viel. Also eigentlich über gar nix. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich noch eine Anzeigetafel, ansonsten Ebbe, Kunstrasen in der Mitte. Die Sitze der Tribüne in der andorranischen Flagge gehalten, ist okay. Ansonsten ist vom Stadion nix zu berichten. Außer vielleicht noch, dass Eintritt keiner bezahlt werden musste, dafür bekam man dann aber auch keine Eintrittskarte. Macht nix.
Spielerisch? Nunja, eher bezirksliganiveau. Macht aber nix, wusste man ja vorher. Dennoch ganz nett anzuschauen, ist was anderes, als der ganze kommerzielle Schnick-Schnack-Fußball. Da wird noch gekämpft und auch mal ein Späßchen gemacht. Schön mit anzuschauen. Spielerisch ging das Ding ganz klar an den "Gast" aus Sant Julia, der mit bisschen mehr Cleverness locker höher gewinnen können, denn der Torwart von Principat war meiner Meinung nach, ein umgeschulter Feldspieler, Strafraum- bzw. Torbeherrschung war nicht vorhanden. Macht nix, war auch gut so, sonst wäre das Spiel vielleicht 0-0 ausgegangen, muss ja auch nicht sein.

Das Spiel war zu Ende, Zeit für mich zu gehen, hatte ich nämlich keine Bushaltestelle Richtung Andorra-la-Vella gesichtet und auch an der Haltestelle, wo ich ausgestiegen bin, hing kein Fahrplan. Also laufen wir mal los, sind ja nur knapp 5km, laut Google Routenplaner eine knappe Stunde Laufzeit. Würde passen. Dann ging es den Berg also rauf, an der Temperaturanzeige waren nun sattliche 20 Grad zu lesen, aber eher in der Sonne. Die Sonne strahlte aber ordentlich, herrliches Wetter. Traumhaft. Aber nicht blenden lassen, weiter laufen. Es wurde ein langer Weg, soviel schon mal. Irgendwann kam dann tatsächlich eine Bushaltestelle, wo gerade ein Bus der Linie1 hielt, die Linie zum Busbahnhof. Aber was macht der Woody? Ach neee, den Rest können wir auch noch laufen, habe mir gerade erst ne Kippe angesteckt. Was sich manchmal in meinem Hirn abspielt, würde ich gerne wissen. Nix war es mit "ich bin gleich da". Die Zeit verrinn, ein Busbahnhof war nicht zu sehen. Aber jetzt, ja, gleich bist du wieder auf der Hauptstraße, wo du hinmusst, gleich bist du da, noch paar Meter. Ja wo bist du jetzt? Da lang oder da lang? 15 Minuten noch. Ahhh... Passantin auf spanisch nach dem Weg gefragt, obwohl ich gar kein spanisch spreche. Da? si si, gracias. Schneller laufen. Da ist der McDonald, links abbiegen. Geschafft. Spannend was? Ja, war es auch für mich und ich war sogar live dabei!!! In den Bus eingestiegen, Frage nach Ankunftszeit, ja so gegen 18 Uhr. Passt schon. Die Details der Rückfahrt erspare ich dem Leser jetzt einfach mal, musste schon genug Blödsinn lesen. Der Busfahrer sollte mit seiner Aussage recht behalten und drei Stunden später war man also wieder in Barcelona.

Samstag, 15. Januar 2011

Real Zaragoza vs. Levante U.D. 1-0



Liga BBVA
Estadio de La Romareda
Zuschauer: 22500 (30)

Nachdem vor gut zwei Wochen das Kalenderjahr 2011 bereits begonnen hat, sollte für mich am heutigen Samstag das Jahr 2011 endgültig eingeläutet werden. Denn es stand endlich wieder Fußball an. Letztes Jahr sollte der Ausflug nach Spanien auf Grund hoher Ticketpreise bei Espanyol Barcelona (90Euro/Karte) nicht klappen, dieses Jahr wurde die Sache aber cleverer angegangen und den Flug gemäß eines Heimspieles vom FC Barcelona gebucht. Einleitung geglückt, gehen wir zum wesentlichen über. Deine schlafreduzierte Arbeitswoche lag hinter mir, also Freitag abend nochmal zwei Stündchen in die Koje, dann war Schluss mit Schlafen, die letzten Details wurden geklärt, fertig gemacht und gegen 1.30 Uhr ging es nach Frankfurt Hbf, denn heute sollte ich mal zum Hahn transportiert werden. Gewohnten kostenlosen Parkplatz nähe des Hauptbahnhofes ergattert (Beethovenstraße, beim Pit-Stop rechts, dann gleich links), paar Meter zum Hauptbahnhof gelaufen und kurz danach saß man auch schon im Bus Richtung Rheinland-Pfalz (12 Euro/Ticket). Die Fahrt verlief eigentlich soweit ereignislos, schlief ich kurz nach Abfahrt auch ein und wachte erst kurz vor dem Flughafen wieder auf. Sehr schön. Nun ja, jetzt war es gerade mal 4.30 Uhr, der Flieger sollte erst gut zwei Stunden abheben, also Leute begutachten, mit dem Kopf schütteln, rauchen, essen, weiter beobachten, Kopf schütteln und dann einchecken. Maschine gut voll, auf die Warterei in der Schlange aber keine Lust, darum erstmal Platz genommen. So bekam ich dann auch nur einen Sitzplatz in der letzten Reihe, macht aber nix, im Umkehrschluss bedeutet das, last in, first out. Das war der einzige Vorteil am hinten sitzen, denn die ganzen Menschen, die eine schwache Blase haben, gehen einem mit der Zeit ganz schön auf die Nerven, wenn das WC direkt hinter einem ist. Auch die senkrechte Lage beim Start ist nicht sooo prickelnd, aber ich habe es ja überlebt, von daher eigentlich auch egal. Und im Prinzip ist es ja auch egal, wo man sitzt, denn runter kommt man immer. So, fertig jetzt! Der Flug war zwar ruckelig, dass man Cocktails hätte mixen können, gelandet wurde dann aber dennoch sicher, wieder einmal weit vor der Zeit. Nur die Fanfare wurde, warum auch immer, heute nicht gespielt. Egal. Raus aus dem Flieger, ab Richtung Busbahnhof, auf nach Barcelona. Busticket für 12 Euro besorgt und erstmal in den Bus nach Girona eingestiegen, wurde aber vom Busfahrer zurückgewiesen, also richtigen Bus genommen und ab ging es nach Barcelona. In diesem natürlich erstmal geschlafen, wenig später war man dann aber auch schon am Busbahnhof Estacio del Norte in Barcelona angekommen. Zeit bis zur Abfahrt nach Zaragoza war genug, also erstmal dumm rumlaufen. Ticket für das Barca-Spiel hatte via Homepage nicht geklappt, aber am Nordbahnhof sollte es ja auch die Tickets an der Touri-Info geben. Rumgelaufen, nix gefunden, dann irgendwann mal an der Info gefragt, ajo da drüben im roten Container. 30 Minuten waren nun bereits vergangen. Dort also gefragt, nene nur in der Stadt drin an der Haupttouri-Info oder halt am Stadion. Wie lange läuft man in die Stadt? Gut 20 Minuten. Blick auf die Uhr, 60 Minuten Zeit, 20+20=40, sollte also zu packen sein. Losgelaufen und erstmal in die verkehrte Richtung. Ist ja bei mir auch nix neues, dann aber dennoch die richtige Richtung eingeschlagen und an der Touri-Info angekommen. Meine gewünschte Preiskategorie war nicht vorhanden, also die nächsthöhere für 37 Euro im zweiten Rang gesichert. Nun ja, egal. War dieses wenigstens schon mal geklärt. Zurück im schnellen Schritt zum Nordbahnhof, dort am Automaten Busticket mit offenem Return für 25,07 Euro ergattert und wenig später ging die Reise los. Natürlich dann gleich mal eingepennt, paar Mal mit dem Kopf gegen die Scheibe gedonnert, da der Arm abgerutscht ist, wieder wach, eingepennt, Pause. Herrlicher Sonnenschein, ab in die Sonne. Bien bien. Weiter ging die Fahrt, weiter ging das Schlafen. Man könnte meinen, ich habe nur geschlafen, schön wäre es, hatte aber auch gut was nachzuholen. Auf der weiteren Strecke dann wieder mal aufgewacht, doch wo war ich? Die Sonne war weg, Wolken am Himmel und Nebel. Brrr, das sieht nicht schön aus, aber bis Zaragoza ist ja noch ein Stück. Der Nebel verzog sich aber nicht, in Zaragoza ausgestiegen und erstmal gefroren. Da hätte man auch in Deutschland bleiben können. Aber gut, hätte man auch kein Fußball gesehen. Nach kurzer Orientierung ging es dann also Richtung Stadion (Etage hoch, dann rechts der Hauptstraße Richtung Stadt folgen bis rechts das Stadion erscheint). Gut 30 Minuten Laufzeit muss man einkalkulieren, dann sieht man die Flutlichtmasten. Erstmal um das Stadion gelaufen, von außen gar nicht als Stadion erkennbar, nur die Flutlichtmasten deuten daraufhin. Aber ist jetzt kein Neubau oder sowas, einfach alt, darum halt irgendwelches Gemäuer, hat schon was. An der Kasse dann mal nach Karten gefragt, 45 Euro billigste Kategorie, naja, muss nicht unbedingt sein, geht sicherlich auch günstiger. Auf der anderen Seite dann eine offene Tür, mal reingeschaut, Guten Tag gesagt und man durfte sogar rein. Spanische Gastfreundschaft. Das es sogar Haupttribüne war, war umso erfreulicher, nur die Sitze waren dreckig wie Sau, 90 Euro möchte ich dafür ja nicht unbedingt ausgeben. Aber gut, passt schon. 1,5h vor Spielbeginn also drin, paar Fotos gemacht und so langsam füllte sich das Stadion. Paar Gäste-Anhänger auf der Haupttribüne Platz genommen, paar im benachbarten Gästeblock, 30 mögen es in etwa gewesen sein. Nun ja...
Das Stadion ist in seiner heutigen Form ein All-Seater, keine Ahnung ob es hier früher mal Stehplätze gab. Aber zumindest die Hintertortribünen sind gut steil und generell macht das Stadion einiges her. Gefällt mir eigentlich ganz gut, wenn auch keine Stehplätze vorhanden sind. Muss ja auch nicht immer sein, dass man überall eine Arena hinbaut und damit dann angibt, wie toll es doch ist. So ein altes Teil ist viel interessanter, wenn da nicht die überzogenen Eintrittspreise wären, aber Spanien halt.
Fantechnisch hört und liest man ja immer davon, dass Spanien eigentlich gar nix geht. Darauf stellte ich mich auch ein, wurde dann aber doch eines besseren belehrt. Immerhin, wie bereits erwähnt, waren gut 30 Leute aus Valencia mitgekommen und die Leute im Gästeblock stimmten auch ab und zu mal ein Liedchen an, ließen dann aber nach. Schade eigentlich. Links von der Haupttribüne befinden sich die Ultras Zaragoza, zumindest hängt dort eine Fahne derer. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Colectivo 1932, anscheinend auch so eine Art Ultragruppe. Beide konnten zum Teil das Stadion animieren und es wurde teilweise auch gut laut, zwar nicht durchgehender Support, aber immerhin besser als gar nix, hatte ich schlimmer befürchtet. Der restliche Teil tat es bestes, indem er bei zweifelhaften Entscheidungen immer wieder pfiff, dann aber wirklich jeder. Gute Lautstärke, liegt auch vielleicht am Stadion. Auf jeden Fall top! Dass dann natürlich zum Ende des Spiels die Stimmung noch besser wurde, lag halt auch am Ergebnis, dazu aber jetzt mehr.
Super Übergang gefunden, also gehen wir gleich mal auf das Spielerische ein. Der Nebel hatte sich immer noch nicht verzogen, dafür sich aber über das Spielfeld ausgebreitet. Stellenweise konnte das Spiel gar nicht mehr verfolgt werden, der Ball wurde gar nicht gesehen, manchmal war auch das gegenüberliegende Tor vernebelt. War der Ball jetzt drin oder nicht? Wo ist er? Ahhh, im Mittelfeld. Schon ein komisches Gefühl. Das ist wie früher, als Premiere aus nur einem Programm bestand und das Topspiel der Bundesliga Samstags um 15.30 Uhr verschlüsselt gezeigt wurde und man versuchte, das Spiel dennoch irgendwie zu verfolgen. Das Topspiel war es heute allerdings nicht. Letzter gegen Drittletzter, also ein spannendes Abstiegsduell, indem Zaragoza gewinnen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. So legten sie auch gut los, waren auch über das komplette Spiel die bessere Mannschaft und siegten am Ende verdient mit 1-0 durch ein Kontertor in der 45. Minute. Levante zwar aufopferungsvoll, aber wahre Torchancen konnten nicht erspielt werden, so dass sie die Heimreise mit null Punkten antreten mussten.

Mir war es egal, ob jetzt 0,1 oder 3 Punkte mit nach Valencia genommen werden, ich hatte meinen Länderpunkt und mein erstes Spiel 2011 im Gepäck und durchgefroren ging es zurück zum Busbahnhof. Tja, welche Verbindung nehmen wir jetzt? Schließlich hat der Busbahnhof in Barcelona von 1.15-5.15h geschlossen. Ach gammeln wir halt bisschen in Zaragoza rum und nehmen die spätere Verbindung, hat man weniger Aufenthalt in Barcelona. Also durch den angrenzenden Bahnhof gelaufen, in den warmen Warteraum gesetzt, bisschen gedöst, dann wieder mal rumgelaufen. Am bahnhofsinternen Hotel dann festgestellt, dass kostenloses W-Lan zur Verfügung stand und erstmal bisschen per Handy gesurft. So bekommt man auch die Zeit rum. Bravo. Zu gegebener Zeit ging es dann wieder zum Busbahnhof, wo der Bus gen Barcelona um 23.35h fahren sollte. Nun ja, es stand ein Bus bereit, Ticket vorgezeigt, alles klar, doch der Busfahrer stoppte mich. Ist nicht der Bus nach Barcelona, sondern nach Madrid. Tja, nochmal Glück gehabt, würde ich sagen. War sogar das falsche Bussteig, aber auf dem richtigen kam dann auch bald der richtige Bus. Dachten zumindest alle, die den Bus gen Barcelona nehmen wollten. Der Busfahrer lässt die Leute raus, macht zu, haut ab, kommt wieder, steigt ein und fährt davon. Ääääh? Ja gut und jetzt? Erstmal warten. Um 0 Uhr kam dann tatsächlich noch ein Bus, dieses Mal der richtige. Ticket vorgezeigt, blablabla irgendwas auf spanisch. No espanyol. Ja Pech wurde mir angedeutet, no english praktisch. Der Busfahrer erwies sich dann aber als freundlich und ging mit mir zum Ticketschalter, dort wurde mein Ticket einfach gegen ein gültiges Ticket umgetauscht und gut war. Was jetzt genau war, keine Ahnung, ich hatte ja die Returnticket mit offener Rückfahrt gezogen, anscheinend muss ich dann aber vorher nochmal das Ticket einlösen mit der Zeit, wann ich fahren will. Sehr kompliziert, aber am Ende ist ja dann alles gut gegangen. In den Bus rein, kurz nach Geisterstunde ging es dann also wieder zurück. Was ich auf der Fahrt gemacht habe, muss ich jetzt nicht weiter berichten. Zumindest wurde geschlafen. Ob jetzt viel oder wenig ist schwer zu beurteilen, ausgeschlafen war ich allerdings nicht, als wir um kurz nach 4h in Barcelona ankamen.

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