Sonntag, 20. Februar 2011

Celtic Football Club vs. Rangers Football Club 3-0

Clydesdale Bank Premier League
Celtic Park
Zuschauer: 58748 (10000)

Nun war er also gekommen, der Tag des Glasgower Derbies, das Old Firm. Relativ entspannte Nacht gehabt, früh am Morgen bereits wieder wach, gegen kurz nach Sieben, nochmal umgedreht, doch paar Minuten später klingelte der Wecker. Blablabla, Morgenmuffel allez. Eine Dusche später war die Laune dann aber schon besser, auf zum Frühstück. Can bevorzugte die englische Variante mit Bohnen, Würstchen, Rührei usw, ich blieb dann doch lieber beim kontinentalen Frühstück und gönnte mir drei Brötchen. Zurück auf das Zimmer, die letzten Sachen in die Tasche packen, auschecken und los geht es Richtung Subwaystation. 9.30 Uhr war es bereits, lediglich drei Stunden bis zum Anstoß. Die Station hatte noch geschlossen, erster Zug fährt 10.17 Uhr. Zeit überbrücken. Wie? Naja, 15min freies Wifi gibt es an jeder Subwaystation. Also mal mit dem Handy eingeloggt, diverse Sachen recherchiert, dann ging auch schon die Tür auf und wir konnten ins Innere. Erste Fahrt heute, auf zum Glasgow Central. Ohne Probleme geschafft, weiter geht es nun per Zug zur Station Bridgeton (1.30). Paar Celtics im Zug, die uns dann die Richtung zum Stadion vorgaben. Kurz darauf sah man auch schon das Stadion, wenig später den kompletten Bau. Wir waren da, Celtic vs. Rangers, nur die Karten fehlten noch. Zum Stadionvorplatz gelaufen, dort standen schon gut 2000 Leute, die den gerade ankommenden Mannschaftsbus empfingen und den Spielern zujubelten. Heute zählt wohl nur eins, der Derbysieg. Mein Geschäftspartner meldete sich nun auch, er ist in paar Minuten da, perfekt. Wir schauten noch bisschen dem Treiben zu, dann erneut die Nachricht, der Kollege ist nun an der Haupttribüne. Wir seilten uns bisschen ab, ich versuchte ihn zu erreichten, hat er aber wohl nicht gehört, also SMS geschrieben, bin am Fanshop. Kurze Zeit später rief er zurück und dann kam der Kontakt zustande. Erstmal bisschen geredet, zumindest ohne Dialekt, aber kein Wunder, ist ja auch kein Schotte, sondern Engländer, der gute Stephen. Endlich packte er auch die Karten aus, jaaa, ich habe sie in der Hand, mein Eintritt zum Old Firm. Wir gingen zusammen nochmal in den Fanshop, dort bisschen geschaut, dann wieder raus. Der Kollege meinte, gegen 12 Uhr wird sich meistens eingesungen, sollte man erleben, er geht jetzt so langsam seinen Platz suchen. Can und ich schnappten noch bisschen Atmosphäre auf und gingen dann auch so langsam zu unserem Eingang. Rucksack wurde wieder kontrolliert, aber keine Beanstandung, Karte am Drehkreuz an den Scanner gehalten und rein. Für dicke Menschen wird es da allerdings schwer. Aber vielleicht gibt es ja eine Mobilitätshilfe.
Nun erstmal große Augen machen, ein richtig cooles Stadion steht hier. Komplett verschlossen, alle Tribünen miteinander verbunden, drei Seiten gleich, die Haupttribüne bisschen flacher. Uiuiui, das kann was werden. Die Gäste leider in der Ecke, konnte man nicht so gut sehen, bzw. gar nicht, macht aber nix. Das Einsingen begann dann so langsam und der Topsong "I just can´t get enough" wurde schon in einer guten Lautstärke präsentiert. Kurz vor Spiel gab es dann noch "You´ll never walk alone" zu hören, wobei das komplette Stadion den Schal in die Höhe streckte. Sah schon imposant aus. Bei Celtic dürfte es wohl die einzigsten Ultras auf der ganzen Insel geben. Hier präsentiert sich die Green Brigade in der Ecke, hatte zum heutigen Spiel eine kleine Choreo vorbereitet. Auf fünf Bannern war Celtic buchstabiert, dazu gab es in der Mitte vom Block einen Doppelhalter mit dem Celtic-Wappen, außenrum wurden Fahnen geschwenkt. Ganz nett anzusehen. Die Gäste, wie schon erwähnt, konnte man schlecht sehen, boten zum Intro blaue Fahnen an, dazu noch bisschen Rauch. Pyro dürfte auch eher unüblich auf der Insel sein, war aber auch nicht viel, dass man das Spiel hätte abbrechen müssen.
Das Spiel begann und somit auch das Old Firm. Beide Mannschaften wissen um was es geht, aber Celtic zunächst besser im Spiel. Rangers konnten am Anfang zwar dagegen halten, doch nach dem 1-0 fiel man leicht zusammen. So auch auf den Tribünen. Ein megageiler Torjubel wurde durchgezogen, Leute fallen vor lauter Jubeln die Treppe runter, Leute suchen ihren Platz, einfach Ecstase pur. Mich umarmt ein völlig unbekannter vor lauter Glück. Ja das muss Derbyfeeling sein. Rangers nun mal kurz vor dem Vormarsch, aber die wohl einzigste große Chance im gesamten Spiel wird geklärt. Und dann folgt das 2-0, erneuter Jubel, diesmal nicht so gewaltig, dennoch noch laut genug und die Schmähgesänge gegen die Rangers gehen los. "Can you hear the Rangers sing? Noooh Noooho!" ertönt es und auch ein Auslachen in Form einer Melodie wird zum Besten gegeben. Schwer zu beschreiben. Immer wieder wird es laut im Stadion, immer wieder "I just can´t get enough", schon ein sehr gutes Lied, aber das wirklich das ganze Stadion mitzieht, einfach nur der Hammer. Dann ist Halbzeit, runterkommen. Ausruhen. Erste Halbzeit war schon gut. Die zweite Hälfte begann und es wurde zunächst still auf den Rängen. Alle eingeschlafen? Naja, lassen es wohl bisschen ruhiger angehen, gibt ja auch gerade nix auf dem Platz. Dann aber wieder Gesänge von den Tribünen, u.a. von der Green Brigade vorgetragen "We love you, we love you..." wie man es von St. Pauli kennt, kein Wunder, besteht eine Freundschaft zwischen Kiezclub und Celtic. Immer wieder Lieder, die Zuschauer in bester Laune, kein Wunder bei 2-0 Führung, eigentlich schwer zu beschreiben. Muss man live erleben um zu spüren oder fühlen was gemeint ist. Und dann schießt Celtic das 3-0. Was soll ich sagen? Was jetzt passierte, kann man nicht in Worte fassen, ist einfach unbeschreiblich. Der komplette Ausraster auf den Tribünen, Leute rennen Richtung Spielfeldabsperrung, jubeln einfach nur, liegen sich in den Armen. Der Jubel in einer Lautstärke. Hammer. Und dann wird erneut "I just can´t get enough" gesungen, diesmal von so ziemlich allen Celtic-Anhängern, also wohl so ca. 45000, aber nicht im Sitzen, nein, das komplette Stadion steht und tanzt und jubelt und singt. Eine Lautstärke. Sagenhaft, unbeschreiblich. Traumhaft bei so einem Erlebnis dabei zu sein. Mehr passierte dann hier nicht mehr, bald war Schluss, das Old Firm ging deutlich an die Grün-Weißen von Celtic. Verdient, muss man sagen.
Für uns ging es dann direkt raus aus dem Stadion, ab zur Station Bellgrove, wo der Zug Richtung Edinburgh abfahren sollte. Im guten Laufschritt den Weg gemeistert und noch die frühere Verbindung bekommen. Ticket beim Schaffner dann geholt (11.10), wobei dieser auch mit 11 Pfund zufrieden war. So kann man auch Pennys sparen. Die Sitze im Zug recht gemütlich, so dass man kurze Zeit später erstmal einschlief und erst paar Minuten vor Edinburgh wieder aufwachte. Ist okay, hat man sicherlich nix verpasst auf der Fahrt. In Edinburgh noch mit Lebensmitteln eingedeckt und dann den Bus Richtung Flughafen aufgesucht. Gut 30 Minuten später waren wir dann an diesem, noch eine gute Stunde bis zum Abflug. Noch bisschen rumlaufen, viel zu sehen gibt es hier nicht und dann ab durch den Sicherheitscheck. Diesen ohne Probleme durchkreuzt, wurde der Dutyfreeshop aufgesucht. Das Interesse an Zigaretten bestand zumindest bei mir, wobei ja eigentlich sinlos, da in Großbritannien eh zu teuer. Aber komisch, Stange Markenware für 28 Pfund? Da stimmt doch was nicht. Also raus, mal den Rechner ausgepackt, 34 Euro für eine Stange? Da muss man zugreifen. Also wieder zurück, schaue noch bisschen, werde ich von einer Verkäuferin gefragt, ob sie helfen kann. Nee, ich schau nur. Wohin ich fliege? Deutschland! Da zeigt sie mir das Schild "only for flights to non-eu". Na toll, vielen Dank! Wusst ich es doch, dass da was faul ist. Also raus und weg. Can war verschwunden, das Suchen half nix, also mal Richtung Gate gehen, wird er sicherlich sein. Auf dem Weg dorthin ihn aber getroffen, und zusammen zum Gate. Dort standen schon gefühlte 20000 Menschen an, wir gesellten uns einfach mal dazu, denn das Boarding schien loszugehen. Ging es auch und wenig später saß man in der easyjet-Maschine. Easyjet? Ja richtig. Es ging leider kein Flug Richtung Frankfurt oder Hahn, so dass man auf Köln/Bonn ausweichen musste. Flieger hob ab, mit Lesen die Zeit verbracht, und kurze Zeit später hatte man dann auch schon wieder deutschen Boden unter den Füßen. Das allerdings eine Stunde später. Nein, keine Verspätung, nur Zeitumstellung. Passkontrolle noch passiert und dann ab zum Bahnhof, der sich direkt unter dem Terminal befindet. Mittels Lidl-Ticket sollte es dann wieder in die Heimat gehen. Zwar ärgerlich, dass man für die Strecke Köln-Frankfurt ein Lidl-Ticket verbraucht, aber hätte man sich auf ein 29-Euro-Ticket festgelegt, hätte man auch einen festen Zug gehabt und dann wohl eher den späteren um 23.09 Uhr. So konnten wir den Zug um 21.08 Uhr Richtung Köln Hbf nehmen, dort paar Minuten später angekommen, Fahrplan gecheckt, siehe da, ein ICE nach Frankfurt fährt erst in paar Minuten ab, kurz gespurtet, rein in den Zug und die knapp einstündige Fahrt begann. Aber alles ohne Probleme und ohne Verspätung. Durch den internationalen ICE durften wir leider heute kein "Sänk ju vor träwwelling wiss Deutsche Bahn" hören, war aber nicht so schlimm, dafür waren wir gut 40 Minuten früher in Frankfurt. Noch rasch zum Auto laufen, kurz in Frankfurt verfahren und dann warman kurz vor halb zwölf wieder zu Hause. Sicherlich kein billiges Wochenende, aber im Leben ist sicherlich nur der Tod umsonst, darum hat sich das ganze voll und ganz gelohnt. Und für dieses Old Firm, welches wir erlebt haben, ist kein Cent oder Penny zu schade gewesen.

Samstag, 19. Februar 2011

Motherwell FC vs. Hamilton Academical FC 1-0

Clysdale Bank Premier League
Fir Park
Zuschauer: 4407 (200)

Wir schreiben das Jahr 2011 im Januar. Das Wochenende um Silvester und Neujahr ist überstanden und der erste Arbeitstag beginnt. Natürlich in diverse Länder das übliche Frohes Neues gewünscht, unter anderem auch zum Kollegen nach Schottland. Dazu dann noch die Gratulation zum Derbysieg bei den Rangers, wohl gemerkt ist der schottische Kollege Celtic-Anhänger. So kam dann auch prompt die Bedankung zurück und ob ich denn noch Interesse am OldFirm hätte, das nächste steigt im Februar im Celtic Park. Ach nun ja, OldFirm könnte man sich ja mal anschauen. Er schaut was er machen kann, okay, denk ich mir, wird sicherlich eh nix, aber wenn nehme ich zwei Tickets. Paar Tage später flattert eine e-mail ins Postfach, ich soll mir den Anhang anschauen, zwei Karten für das OldFirm. An Arbeiten war von dortan nicht mehr zu denken, erstmal Can informieren, dass ich Karten habe und ob er Interesse hat. Musste dann aber familär absagen, doch einen Tag später wurde dann doch von seiner Seite zugesagt, bekommt man ja nicht jeden Tag diese Chance. Flüge wurden gecheckt und dann dementsprechend auch gebucht, der Rest ergibt sich dann von alleine. Soweit zum Vorbericht.
Der Tag kam nun immer näher, dass es nach Schottland gehen sollte, die letzten Details wurden geklärt, Hotel gebucht, kurzerhand noch von den Hearts auf Motherwell umentschieden, immerhin ein "Derby" gegen Hamilton (5km Entfernung) und somit kann man sich die Hearts gegen die Hibs aufheben. Dann war es Samstag Morgen, der Wecker klingelte in aller Früh, fertig machen kurze Zeit später sollte es dann nach Frankfurt Hbf per Auto gehen. Alles kein Problem, erneut einen kostenlosen Parkplatz in Bahnhofsnähe bekommen und Richtung Bahnhof gelaufen. Im Bahnhof selber dann noch zwei Offenbacher getroffen. Wo geht es denn hin? OldFirm. Ja, wir auch. Sehr cool. Gemeinsam ging es dann zum Busbahnhof, wenig später fuhr der Bus Richtung Hahn ab. Alles kein Problem, die Zeit wurde einfach mal mit Schlafen verbracht. Zwischenzeitlich immer wieder aufgewacht, aber dann gleich wieder eingeschlafen, gab ja schließlich nix zu sehen. Erst kurz vor dem Hahn dann die Augen aufgelassen und bisschen blöd geschaut, was für eine Route hier gerade gefahren wird. Jedes Hahn-Schild wurde missachtet, dafür eine andere Richtung eingeschlagen. Hallo? So ging es dann über zerrüttete Straßen, durch eine alte Kasernenlandschaft zum Hahn, wo wir dann am Ende doch noch ankamen. Das war schon mal geschafft. Nun noch genügend Zeit, also erstmal frühstücken, rauchen, aufwärmen, rauchen und dann kann es ja auch losgehen. Wäre mir nicht auf einmal total schlecht geworden und der Gang auf die Toilette war unvermeidbar, raus kam aber nix, trotzdem ging es mir danach besser. Sehr komisch. Sicherheitskontrolle ohne Probleme hinter uns gebracht und dann sollte wenig später der Flieger Richtung Insel losgehen. Flug auch ohne Probleme überstanden, Can schüttelte nur erneut mit dem Kopf über die Werbeveranstaltung, die hier herrschte. Mir ist es eigentlich egal, hauptsache billig. In Edinburgh wurde dann ein Returnticket (6Pfund) gekauft und auf zur Edinburgh Waverley Station. Die anderen beiden Kollegen stiegen vorher schon aus und fuhren direkt mit dem Bus nach Glasgow, für uns ging es mit dem Zug weiter nach Motherwell (7.80Pfund). Auf dem Weg dorthin passierte auch nicht allzuviel, so dass wir unbeschadet in Motherwell ankamen. Wohin jetzt? Schau an, ein paar Jungsche mit Trikot, den folgen wir dann einfach mal. Richtung war klar, dann aber die Buben aus den Augen verloren und einfach mal weitergegangen. An einem Kreisel dann zwei Damen angesprochen, wo es zum Stadion geht. Hatten auch Ahnung, aber der Dialekt. Du lieber Gott!!! Lediglich paar Wörter waren zu verstehen, aber die Richtung war nun klar. Thank you. Wenig später dann die Flutlichtmasten gesehen, alles optimal. Tickets hatte ich bereits von zu Hause gebucht und hinterlegen lassen, nun das Ticket office suchen, wurde gefunden und die Tickets erhalten. So, das war geschafft, jetzt mal den Eingang finden. Alles nicht sehr übersichtlich, hier rein? Neee. Ein Ordner hielt uns wohl für Gäste, schickte uns außenrum. Neee, das ist auch falsch. Ach herrje. Der Regen setzte ein, jetzt auf ins Stadion. Vom Ordner angesprochen wo wir hinwollten, dieser wieder mit einem miesen Dialekt, schloss uns aber zwei Tore auf, so dass wir auf direktem Weg zu unserer Tribüne konnten. Karte wurde gescannt, Rucksack kontrolliert und rein ging es.
Der Ground ist ein kleines, schickes und dazu altes Stadion. Natürlich typisch Britisch in All-Seater Form. Überall rauchfreie Zone, hat wohl was mit der Tragödie vor vielen vielen Jahren zu tun, aber man kann ja auch mal 90 Minuten Fußball ohne Zigarette aushalten. Auch wenn es schwer fällt. Ich kann es vorwegnehmen, ich habe es geschafft. Die Gäste befinden sich hinter dem einen Tor, gut 200 sind aus dem 5km entfernten Hamilton angereist. Nicht unbedingt die Masse, liegt aber vielleicht auch an der Tabellensituation. Trotzdem eher enttäuschend. Die Heimfans sind auf den restlichen Tribünen verteilt, eine Art Supportergruppe gibt es auch, bestehend aus jungen Menschen, die sich nahe des Gästeblocks positionieren, aber lediglich am Anfang in Erscheinung treten und ansonsten die meiste Zeit stillschweigend das Spiel verfolgen. Auch die Gäste traten nur zum Anfang mal in Erscheinung, danach Totenstille. Naja, ist zwar ein Derby, was die Kilometer betrifft, aber ansonsten sind die Emotionen dann doch eher gebündelt. Schade eigentlich.
Spielerisch war es auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Hamilton, wie schon erwähnt, am Tabellenende, hatten gegen die Gastgeber kaum was auszusetzen. Motherwell stets in der Vorwärtsbewegung, ein Tor fiel allerdings auch nur durch einen wohl berechtigten Elfmeter. Wie sagte Can zu dem Zeitpunkt, geht der Elfmeter nicht rein, sehen wir ein weiteres 0-0. Er sollte nur zum Teil recht behalten, denn der Strafstoß wurde verwandelt. Zwar waren beide Mannschaften in der Folge des Spiels am kämpfen und versuchten irgendwie noch ein Tor zu erzielen, welches aber beiden Teams nicht gelang und so der Derbysieg zu Gunsten der Gastgeber erfolgte.
Mit dem Länderpunkt in der Tasche und total durchgefroren, ging es dann wieder Richtung Bahnhof. Kurz noch den Länderpunkt SCO in Sachen Fastfood eingefahren, war man kurze Zeit später wieder an der Station, wo es dann weiter nach Glasgow gehen sollte (3.50Pfund). Wieder nix passiert auf dem Weg, standen wir nun also am Glasgow Central, erstmal in die falsche Richtung gelaufen, den Weg korrigiert und dann die Subwaystation St. Enouch gefunden, von der es dann vier Stationen Richtung Hotel gehen sollte (1.20Pfund). Das Hotel war auch schnell ausgemacht, die Rezeptionistin war über unseren Besuch erfreut, musste uns aber mitteilen, dass das Hotel überbucht ist, sie aber ein anderes für uns organisiert hat und sie für die Differenz aufkommt. Wäre auch nur ca. 5 Minuten entfernt. Taxi rufen hat seitens von ihr nicht geklappt, also den Weg gelaufen, Hotel war angeschrieben, aber erstmal den Berg hochgelaufen, bis wir nix fanden, wieder zurückgingen und dort dann das Hote auf einer Art Vorbau fanden. Immerhin konnten wir durch den Hotelwechsel 20 Pfund sparen, so dass wir nur 40 Pfund für die Übernachtung inkl. Frühstück bezahlten. Schauen wir mal, was das Zimmer mit sich bringt. Und jetzt begann die große Meckerstunde von Can. Das Fenster wäre nicht richtig zu, die Heizung geht nicht richtig, die Fernbedienung geht nicht, der Videotext nicht usw. Ich fand das alles nicht so schlimm, lediglich die Bettdeckensituation störte ein wenig, war nur eine Decke zur Verfügung. Wenn man aber nicht weiß, was auf englisch Decke heißt, dann nimmt man halt den Überzug und deckt sich damit zu, während Can die dicke Decke zum eindecken bekam. Der restliche Abend wurde dann mit TV schauen verbracht, waren wir doch relativ platt. Es dauerte auch nicht lange und der Fernseher erlosch und wir fielen in die Nacht.

Sonntag, 13. Februar 2011

Standard de Liège vs. KRC Genk 0-2

Jupiler Pro League
Stade Maurice Dufrasne
Zuschauer: 30023 (2000)

Dank Navi war Lüttich schnell erreicht, war aber auch nicht schwer, einfach der Autobahn folgen. Durch Lüttich durch ohne Navi wird sicherlich schon schwieriger, aber selbst mit Navi verliert man manchmal den Durchblick. So benötigten wir dann drei Anläufe bei drei Ausfahrten um den richtigen Weg zum Stadion zu finden, was uns einiges an wertvoller Zeit kostete. Nun war das Stadion bereits in Sichtweite, doch wo parken? Alles voll, den Belgiern wollte man es nicht gleichmachen und mitten auf der Straße parken, also weitergesucht und noch ein Plätzchen auf einem Parkplatz gefunden. Gut 20 Minuten hatten wir noch Zeit, erstmal zum Stadion kommen, Tickets abholen und dann ins Stadion zu gelangen. Der Weg wurde per schnellem Schritt zurückgelegt, teilweise dann auch auf die Jogging-Variante umgestiegen. Die Zeit lief davon. Der Weg war richtig, das Stadion zum Greifen nah, doch wo gibt es Tickets? Nirgends ein Schalter zu sehen, also mal Polizei gefragt, einmal ums Stadion herum. Merci und weiter gings. Ziemlich viele Leute noch auf der Straße unterwegs und das gut zehn Minuten vor Anpfiff. Ohne Worte. Wir also weitergelaufen, Ticketschalter kommt, Voucher vorgezeigt, neee, hier nicht, weiter rechts. Oje oje, ob das noch was wird, ob wir den Anstoß erleben werden? Den Ticketschalter für die Voucher gefunden, Voucher und Ausweis vorgezeigt, Ausweis zurück und dann klingelt erstmal das Telefon. Gib mir doch einfach meine Karten. Aber nein, es wird erstmal gemütlich telefoniert. Da soll man ruhig bleiben. Das Mädchen hatte dann doch einsehen und gab mir während des Telefonats meinen Umschlag mit Inhalt zwei Karten. Bestens, jetzt also noch den Eingang suchen. Gefunden. Karte in den Automaten gesteckt, durch das Drehkreuz, kurzes Abtasten, passt und rein. Jetzt sind es nur noch gefühlte 200 Stufen, die man zurücklegen muss, auch das wurde mit letzter Kraft geschafft und dann war man tatsächlich kurz vor Anpfiff im Block. Durchgeschwitzt und platt, aber man hatte es geschafft.
Auf beiden Seiten gab es zum Intro bisschen Pyro zu sehen, dazu, ich nenne sie mal YouTube-Gruppe, mit einer kleinen Fähnchen-Choreo. Jetzt nicht unbedingt was spektakuläres, aber kann ja noch kommen. Aber ich hatte mir wohl zu viel erwartet, u.a. von der meiner Einschätzung nach besten belgischen Gruppierung, Ultras Inferno. Stimmung kam zwar auf, aber das war alles viel zu leise, hier sind über 30000 Leute im Stadion und hätte sicherlich den Furz einer Person drei Reihe höher hören können. Die Gäste traten auch nur paar Mal in Erscheinung, alles sehr enttäuschend. Und auch auf dem Rasen war nicht unbedingt feiner Fußball geboten, ehrlich gesagt, das war Fußball zum Einschlafen. So kam es dann auch, dass kurz vor der Halbzeit der Führungstreffer für die Gäste durch ein Eigentor fiel. Für die Gäste natürlich egal, boten diese dann erneut bisschen Rauch an. In der zweiten Halbzeit dann das gleiche Bild wie in Halbzeit 1, lediglich ab und zu schwappte jetzt die Stimmung mal durchs Stadion und es wurde richtig laut. Warum nicht immer so. Naja, ist ja nur ein Derby, da kann man schon mal die Fresse halten und einfach Fußball konsumieren. Spätestens nach dem 0-2 war dann die letzte Hoffnung bei den Heimanhängern vorbei, Standard hätte sicherlich noch 3 Tage spielen können, ein Tor hätten sie nicht erzielt. Dafür wurde dann im Gästeblock erneut Pyro gezündet und auch der Anhang um Ultras Inferno brauchten ihre letzten Pyroreste auf. Es ging dem Spiel entgegen und die ersten Zuschauer verließen bereits das Stadion. Jawoll, so muss das sein. Nenene.
Im Gegensatz zum Spiel und dem Support ist das Stadion hier einfach genial. Zusammenhängende Tribünen im U-Form, dazu die Haupttribüne alleinstehend auf der Gegengerade, einfach top. Dazu noch steile Ränge, wobei es auch hier überall nur Sitzplätze zu begutachten gibt. Macht aber nix, 30000 an Kapazität sind vollkommend ausreichend, so ein Stadion muss nicht überall stehen, wäre es dann keine Rarität mehr, aber lieber eins von dieser Sorte als eines dieser Plastikarenen würde Fußballeuropa schon ganz gut tun, oder zumindest dem fußballfahrendem Volk.
Wir taten es dann dem restlichen Anhang gleich und verließen das Stadion, allerdings erst nach Schlusspfiff. Die Treppen also wieder runter, ist aber einfach als hoch und dann Richtung Auto, welches auch überraschend schnell wieder gefunden wurde. Bisschen Landstraße gefahren und wenig später war man dann auch schon wieder auf der Autobahn Richtung Heimat. Nun mal bisschen aufs Gas getreten, wollten wir nicht zu spät heimkommen, also zumindest ich nicht, klappte auch ganz gut. Die Straßen waren frei, wenig später war man schon in Deutschland, jetzt nur noch knapp 300km und dann ist man zu Hause. Naja, auf dem weiteren Wege passierte nicht mehr viel, Can wurde in Langenselbold am Bahnhof abgesetzt, ich parkte mein Auto vor der Haustür und begab mich direkt ins Bett, ohne über Los zu ziehen und auch ohne 4000 Euro zu kassieren...

R.C.S. Verviétois vs. RJS Heppignies-Lambusart 0-0

3e klasse B
Stade Communale de Bielmont
Zuschauer: 200

Den Wecker auf 10 Uhr gestellt, ordentlich gepennt und erstmal in den Spiegel geschaut. Meine Güte seh ich schlimm aus, als hätte ich die ganze Nacht gekifft. War allerdings natürlich nicht so, auch nicht am Vortag. Daraufhin erstmal Musik angemacht und duschen gegangen, tat ganz gut, dann Can kontaktiert, läuft bei ihm alles nach Plan, ist er in der Früh von zu Hause aus mit dem Zug gestartet um mit mir den Doppler am heutigen Tage zu verbringen. Die Zeit kam, Auto nochmal vollgetankt und dann zum Hbf nach Aachen. Parkplätze dort keine vorhanden, also in eine Nebenstraße im Halteverbot gestanden, Can erneut kontaktiert, er braucht noch kurz, nochmal eine Runde gedreht und dann konnten wir Richtung Kerkrade aufbrechen. Dort auch wenig später angekommen, Parkplatz zum schnellen Wegkommen gefunden und erstmal Kartensituation klären. Also rein in den Fanshop, an der Kasse steht der Computer mit der Kartenrolle, Kassierer angequatscht. Full, sold-out. Ähhh? Hier sollte es wohl keine Karte mehr geben. Wir gingen raus, wortlos standen wir nun da und schauten uns an. Kann doch nicht sein, dass es keine Karte mehr gibt!? Angemerkt, im Nachhinein auf der Homepage von Kerkrade gelesen, dass im 10jährigen Bestehen das Stadion zum ersten Mal in einem Ligaspiel ausverkauft war. Nun die Frage: Schwarzmarkt oder was anderes suchen? Schwarzmarkt war uns zu riskant, wollten wir auf jeden Fall einen Doppler machen, also zurück zum Auto, Informer rausgeholt und erstmal telefonieren, um die Spiele zu prüfen. Hatten dann Glück mit einem Drittligisten in der Nähe von Lüttich, wo das Abendspiel stattfinden sollte, also fahren wir dorthin. Gesagt, getan. Kurze Gedanken kamen noch auf, wie schlecht dies wieder geplant gewesen ist, aber konnte man ja trotz Ajax nicht mit rechnen, dass es ausverkauft ist. Wenig später war dieser kleine Frust aber bewältigt, über die belgische Autobahn, die 2013 mautpflichtig wird, ging es dann Richtung Verviers, wo wir wenig später auch am Ground ankamen. Hier wird heute zumindest gespielt. Bestens, also ab in das Zentrum eine Frituur suchen zur Nahrungsaufnahme. Erste Frituur gefunden, sah geschlossen aus, also weiter. Nix mehr gefunden, also wieder zurück, an der Frituur gehalten, geschaut, doch trotz "Ouvert"-Schild, war das Ding zu. Offen ab 17 Uhr. Heißt wohl hungern, egal, wird schon gehen. Zurück zum Stadion und siehe da, eine Frituur direkt vor dem Eingang. Peinlich, peinlich diese nicht gleich gesehen zu haben. So dann Fritten auf französisch bestellt, waren okay aber nix besonderes.
10 Euro Eintritt wollte man dann hier haben, empfand ich also zu viel, für eine Kinokarte mit Vereinsname, also mal andere Möglichkeiten geprüft und für gut befunden. Nun war man also drin. Auf der einen Seite eine riesige Sitzplatztribüne, macht schon was her, recht angenehm, sowas zu sehen, doch die andere Seite passt dann überhaupt nicht ins Bild. Steht hier doch tatsächlich ein Gebäude als Glaskasten, von wo sich die so genannten VIP´s in den Sesseln das Spiel im Warmen anschauen können. Und sowas in Liga 3. Oh gott oh gott. Neben dem Gebäude waren dann zumindest noch paar Stufen zu sehen, sowie eine alte Anzeigetafel, die sich aber im Gebüsch versteht. Auch das noch einzigste verfügbare Flutlicht befindet sich auf dieser Seite, zwar stehen noch vier Masten, aber lediglich dieser eine kann das Spielfeld erhellen.
Zum Spiel möchte ich eigentlich gar nix schreiben, mache ich aber trotzdem, da ich es ja immer so mache. Es war halt einfach nur schlecht. Gab zwar irgendwie immer paar Chancen, die nicht verwertet wurden, aber ansonsten ließ die Passqualität zu wünschen übrig. Sehr enttäuschend alles. Irgendwann, Zeitpunkt entfallen, erhielt der Gast die Ampelkarte, also 10-9 fortan. Passiert ist nix, nur Anfang der zweiten Halbzeit dann das nächste Getümmel. Spieler wird gehalten, schubst den Gegenspieler weg, der Trikotzieher erhielt auch die Ampelkarte und der Schubser glatt Rot! Das nennt man konsequent. Ein Tor sollte dann heute nicht mehr fallen, mal wieder ein 0-0 im Ausland, mittlerweile schon das dritte für dieses Jahr, irgendwie ist der Wurm drin.
Nachdem die Beschaffung einer Karte in schlechtem französisch geklappt hatte, ging es im Eiltempo zurück zum Auto, war die Zeit zwar noch ausreichend, aber Dank Nachspielzeit schmolz das Zeitpolster zum nächsten Kick in Lüttich enorm. Also Auto starten und abfahren.

Samstag, 12. Februar 2011

Willem II Tilburg vs. FC Utrecht 3-3

Eredivisie
Koning Willem II Stadion
Zuschauer: 11300 (200)

Einen Parkplatz in Toplage direkt vor dem Stadion bekommen, wurde erstmal die Kartensituation geprüft um danach eventuell noch was essen zu gehen. Kassenhäuschen zu, also mal in VIP-Bereich gegangen und nach Karten gefragt. Dort hieß es aber auch nur, Karten gibt es am Kassenhäuschen, Öffnung 18.15 Uhr. Gut 30 Minuten sind bis dahin noch Zeit, laufe ich also mal um das Stadion herum. Neuerbauter Sportpark mit Sporthalle, Eishalle und allmöglichen Kram findet man hier vor, eine Frituur oder ähnliches sucht man aber vergebens. Da der Parkplatz zu gut war, hatte ich auch keine Lust mehr in das Zentrum zu fahren, so dass halt einfach gehungert wurde. Kartenausgabe war nun eröffnet, also hin und billigsten Block ausgewählt. Dieser sei nur für Kinder. Na toll, nehme ich halt den nächstbilligen Block. Praktisch FUCK J, eigentlich Vak, aber ich hab es natürlich prompt mit Fuck ausgesprochen. Er hat schon verstanden. Clubcard bitte! Ne, habe ich nicht, hier ist mein Ausweis. Nene, muss Clubcard beantragen und schon hatte ich Antragsformular sowie Stift in der Hand. Also hat es mich dann doch mal erwischt mit dieser sinnlosen Clubcard, aber ist ja umsonst, darum egal. Brav ausgefüllt und an den Nachbarschalter gegangen, da die Karten dort nochmal bisschen billiger waren in einem anderen Block halt. Nee, muss da rüber. Ja hä? Also ganz nach außen mit Formular gegangen, war aber nur für Reservierungen. Wollt ihr mich jetzt alle verarschen? Also wieder zum ursprünglichen Verkäufer hin, Antrag abgegeben und Karte bekommen. 11 Euro bitte. Bestens, steht doch an der Info, dass die Karte 25 Euro kostet. Warum auch immer ich nur 11 Euro bezahlen musste, vielleicht als Geschenk für den CC-Antrag? Keine Ahnung, soll mir aber im Prinzip auch egal sein. Nachdem die Karte nun in der Tasche war, man die Gegend schon abgeklappert hatte, ging es halt zum Auto, die verbleibende Zeit abasseln. Mit Can telefoniert, die Augen kurz zugemacht und dann sollte es Richtung Stadion gehen.
Einlasskontrolle sehr mau, optimal muss man sagen, Karte vorzeigen, Scan, durchgehen. Keine sinnlosen Kontrollen, so muss das sein. Das Stadion konnte dann auch einigermaßen überzeugen. Zwar erneut so ein komisches holländische Modell, aber diesmal die Aufgänge wenigstens nicht von unten, sondern von oben in den Block hinein, praktisch Eingang hinter der Tribüne. Allseater, dazu Heizstrahler an der Decke, die aber heute aus waren, sowie VIP-Tribüne auf der Gegengerade. So in etwa wird dann wohl das neue Offenbacher Plastikstadion aussehen, nur dass die Ecken nicht geschlossen sein werden. Wahnsinn!
Zum Intro präsentierten die Heimfans eine Blockfahne mit "Tifosi Tilburg" und die Gäste ließen einen Blinker im Vorraum erleuchten, sehr schön. Supporttechnisch wurde dann natürlich wenig geboten, Utrecht mit paar Anfeuerungsrufen, Tilburg auch, aber naja, sehr laut war es erstmal nicht. NL-Style halt. Dann die Führung für die Gäste, gewohnter Ausraster an die Plexiglasscheibe Richtung Heimfans, von den Ordnern zurückgehalten, wurde der SingSang besser. Aber nicht lange, denn dann dreht Tilburg das Spiel zum 2-1, was auch den Halbzeitstand bedeutete. Müdigkeit machte sich schon mal breit, kam die Frage nach dem Sinn dieses Kicks auf. Naja, noch 45 Minuten, dann ist es geschafft. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Gästen der Ausgleich, und naja, stimmungsmäßig tat sich danach nicht mehr viel auf Rängen, aber auch auf dem Rasen sollte anscheinend nix mehr passieren. Zwischendurch ging dann mal das ganze Stadion mit, kann man sicherlich als niederländisches Highlight deklarieren. Die 89. Minute folgte, Eckball für Tilburg und mit einem Volleyschuss wird das 3-2 erzielt. Traumtor! Ausraster nun auf Tilburg-Seite, offiziell drei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt, die Fans schon am Feiern. Dann noch mal Freistoß für Utrecht, Kopfball - Tor! (90.+2). So schnell kann der Traum von drei Punkten platzen. Wenig später war dann nämlich Schluss.
Leicht durchgefroren und ermüdet ging es zurück zum Auto, welches noch heile auf dem Parkplatz stand. Navi einstellen, losfahren und 5 Minuten später war man auf der Autobahn Richtung Deutschland, wo in Aachen ein Hotel bezogen werden sollte. Die Autofahrt wurde dann mit elektronischen Klängen vollzogen, teilweise wurden die Augen schwer, aber durchhalten, man hat es ja gleich geschafft. Ist aber irgendwie nur in den Niederlanden so, dass die Augen schwer werden, schmerzen und jucken. Warum auch immer! Denn aktiv nehme ich von diesem guten Stoff nix ein, der diese Symptome ja hervorheben soll. Egal, ich habe es letztendlich geschafft, 23.30 Uhr am Hotel angekommen, eingecheckt, noch bisschen Sportstudio laufen lassen, bisschen im Internet gesurft und dann wurde gegen 1 Uhr auch die Nacht eingeläutet.

V.V. Achilles Veen vs. V.V. Terneuzense Boys 3-1

1e klasse C (5.Liga NL)
Sportpark De Heuye
Zuschauer: 150

Geplant der Tourstart auf Freitag mit dem Auftakt in Maastricht, dies wurde aber auf Grund von übelster Müdigkeit ad acta gelegt und den Tourstart auf Samstag gelegt. So konnte man dann am Freitag Abend noch bisschen entspannen und zeitlich ins Bett gehen um ausgeruht am nächsten Morgen aufzustehen. Spannend. Die übliche Prozedur am Morgen, ging es dann fast pünktlich los in Richtung Niederlande. Die gewohnte Autobahnen wurden benutzt, passiert ist nicht viel, gemütlich ging es los. In Venlo dann über die Grenze wurde dann erstmal nach einem guten Techno-Sender gesucht, aber zum Teil wurde nur irgendwas gejodelt, also weitersuchen, da mal ein Lied, dann wieder Nerverei, weitersuchen usw. Alles sehr spannend, was passiert ist, darum mache ich jetzt einfach mal einen Sprung zur Ankunft. In Werkendam bei den Kozakken Boys dann um kurz vor 14 Uhr angekommen, sah alles sehr verdächtig ruhig aus. Zwar standen Autos auf dem Parkplatz, aber nach einem Rundgang war kein Spieler auf dem Grün zu sehen. Naja, sieht nicht gut aus, also mal rein in die Kneipe. Umgeschaut, einer sieht ganz nett aus, auf englisch angequatscht, match is canceled. Waaas? Das könnt ihr doch nicht machen!!! Auf deutsch ging es dann weiter, schlechter Platz, könnte man nicht drauf spielen. Na toll, sehr bitter. Aber man ist ja clever, frag ich also nach einem Ersatzkick und der freundlich Niederländer gibt mir den Tip, es in Veen zu probieren. Bedankt und ab. Den Ort ins Navi eingegeben, Straße hatte ich natürlich keine und ab die Post. Ankunft sehr eng, wird schon irgendwie. Dann in Veen angekommen, Sportplatz nirgends zu sehen, rumgegurkt, hier in die Straße. Nix. Da in die Straße nix. Menschen auf der Straße? Fehlanzeige! Weiterfahren, Zeit läuft davon, siehe da, eine ältere Dame ist auf der Straße zu sehen. Angehalten und auf niederländisch angequatscht. Natürlich prompt auf niederländisch geantwortet, aber ist ja zum Teil recht gut zu verstehen. Zurück, dann die vierte Straße rechts, am Möbelhaus rechts, auf dem Deich..... bedankt! Zum Deich habe ich es auch gschafft, aber dann? Links oder rechts? GLaub rechts, weil Ground soll ja auf der rechten Seite auftauchen, auf der linken Seite ist ein Fluss. Gefahren und gefahren, rechts kommt nix, dafür aber links eine Tribüne zu sehen. Natürlich auf der anderen Seite vom Fluss. Rüberkommen? Mit der Fähre. Bringt aber nix, da dort kein Kick ist. Wohl auch abgesagt. Traurig traurig, naja, drehen wir halt nochmal und fahren in die andere Richtung. Und siehe da, auf der rechten Seite vor dem Fluss taucht ein Sportpark auf, wo schon fleißig gekickt wurde. Jetzt schnell Parkplatz suchen, an der Straße zu eng, auf den Parkplatz drauf, voll, nächster Parkplatz, am Zaun ein Plätzchen gefunden. Los jetzt, auf gehts!
4 Euro Eintritt, dafür eine Kinokarte erhalten. Verpasst habe ich gut 5 Minuten gemäß Anzeigetafel, passiert ist aber noch nix. Sollte sich aber bald ändern, denn der Gastgeber ging dann in Führung. Haben wir das schon mal hinter uns. Die Führung dauerte aber nicht lang und der Gast konnte den Ausgleich erzielen. Halbzeit, Zeit für eine Stadionrunde. Nachdem die größte Teil sich in das Vereinsheim verzogen hatte, ging es für mich die besagte Runde. Immerhin hatte ich das Glück hier eine Tribüne mitzunehmen, wenn auch der Rest der Anlage ebenerdig war. Macht aber nix, solange eine Tribüne steht, kann der Rest noch so schlecht sein. Sehr interessant dann noch das öffentliche WC, welches sich hinter einem Gebüsch versteckt und für die Auswechselspieler sich bestens anbietet. Während der Stadionrunde sah ich dann noch paar Kinder, wo sich der eine freute, dass er vom Auswechselspieler abgeschossen wurde und sich die Fritten samt Mayonaisse über die Hose verteilten. Das selbst die Jugend schon in den Coffeeshops einkaufen geht. Die zweite Halbzeit begann und das Spiel plätscherte erstmal so vor sich hin. Dann eine gute Aktion der Gastgeber und zack, 2-1. Aber der Assistent hat die Fahne oben. Hat aber in der 5.Liga nix zu heißen, denn hier winkt noch jeweils ein Abgestellter von den spielenden Mannschaften. Der fahnehebende Assistent war von den Gästen, der Schiedsrichter sah es aber nicht so und gab das Tor. Kurz vor Schluss fiel dann noch das 3-1, verdientermaßen muss man sagen, somit hat Achilles weiterhin gute Chancen in die 4.Liga aufzusteigen, sind sie aktuell Zweiter mit zwei Punkten Rückstand und ein Spiel weniger. Aber vielleicht steigen auch zwei auf? Weiß ich nicht, ist mir im Prinzip aber auch egal.
Mit dem Schlusspfiff, wie gewohnt, dann zurück zum Auto. Hatte natürlich noch ordentlich Zeit bis zum nächsten Kick in Tilburg und so wurde dann erstmal ein Lebensmittel-Discounter angesteuert, bisschen Verpflegung eingekauft, über Land- & Bundesstraße sowie Autobahn ging es dann nach Tilburg, wo man auch ziemlich bald am Stadion ankam.

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