Sonntag, 29. Januar 2012

FSV Mainz 05 vs. SC Freiburg 3-1

1.Bundesliga
Coface-Arena
Zuschauer: 30938 (800)

Wenn man nix kann, sollte man es lassen, oder man fährt einfach nur noch Rotz. Naja, ganz so schlimm ist es ja auch nicht, besonders wenn man arbeitstechnisch eine geplante Tour absagen muss und der Kollege diese dann alleine fährt. Samstag ging einfach nix, wenigstens Sonntag was machen. Ja was denn? Blick in den Kalender, Bundesliga-Komplettierung würde gehen, mit dem sinnlosesten Spiel aller sinnlosesten Spiele. Aber okay, sinnlos zu sinnlos, Mainz zu Mainz, Bundesliga zu Bundesliga. Mich wurmte schon die geplatzte Tour, öfters mal viel der Satz, wie schlecht ich doch sei und der Kollege ist halt toporganisiert. Alle sind sie toporganisiert und ich bekomm nix auf die Reihe. Der eine macht Belgien/Frankreich, der andere Italien. Und ich mache Mainz. Genug gepöbelt, genug gejammert, denn durch das Jammern wird es auch nicht besser, einfach in Zukunft nicht mehr nachdenken und die Tour durchziehen. Das Geplänkel ist nun vorbei, widmen wir uns dem großartigen Fußballsport. Mainz gegen Freiburg. Auf der Ticketseite der Gastgeber konnte erblickt werden, dass es noch genug Stehplatzkarten gibt, also bisschen früher als vielleicht notwendig losgefahren, keine Probleme auf der Autobahn gehabt und eine gute Stunde später dann in Mainz am Stadion angekommen. Parkplatzsuche erwies sich zunächst als schwierig, aber an der Fachhochschule sind genügend kostenfreie Parkplätze vorhanden. Ein letzter Schluck aus der Pulle und dann sollte es in die nächsten sinnlosesten 3,5 Stunden des noch jungen Jahres 2012 gehen. War schon gut kalt draußen, also schnell laufen, ab zur Kasse, Ticket für 12.50 Euro gezogen und dann einmal um das Stadion herum. Ob jetzt drin oder draußen sinnlos abasseln ist eigentlich egal, also das Drehkreuz passiert und rein.
Ein schönes Ding hier, ein wahres Schmuckkästchen. Das ist Fußball, das ist ein Stadion oder eine Arena, so muss jedes Teil aussehen. Auf einem Feld das Ding hingesetzt, mit Wellblech ausgestattet, dazu Plexiglas auf dem Dach und ganz viele Sitz- und Logenplätze. Hier sollte ich öfters herkommen. Einfach wunderbar hier, in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Aber ich schweife vom Thema ab, oder doch nicht? Ist alles so ernst gemeint, wie ich es gerade schreibe? Sehr fragwürdig, und man merkt schon, ich möchte hier einfach paar Zeilen schreiben um wenigstens bisschen was sinnvolles stehen zu haben. Wenn es denn sinnvoll ist. Ich weiß es nicht, aber ist ja jetzt auch gut.
Da begrüßt der Stadionsprecher, oder auch Karnevalsclown genannt, alle Tribünen und möchte dann die lauteste Haupttribüne der Bundesliga oder sogar Welt!? ,(Ich weiß es nicht mehr), hören. Ach Mensch, das geht doch noch viiiiiiiiiiiiiel lauter. Ja, aber wohl nur, wenn es warm ist, sonst wird sich warm eingedeckt. Laut müsste es eigentlich schon werden, führt doch der glorreiche FSV Mainz 05 bereits nach gut 15 Minuten mit 3-0, dazu befinden sich bei den Gästen nur noch 10 Mann auf dem Platz. Aber nix, vier Lieder haben sie, die Ultraszene Mainz. Vielleicht waren es auch fünf oder sechs. Aber das war ja gar nix. Nee, hör mir auf. Das schönste war dann wirklich noch das Publikum Mitte der zweiten Halbzeit, nachdem der Gastgeber das Spiel verwaltete und auch mal hintenrum spielt, wird die Mannschaft gnadenlos ausgepfiffen. Ja, Angriffsfussball will man hier sehen, Ballstafetten, Zauberei, Hacke-Spitze,1,2,3... Was ich jetzt einfach nur noch sehen bzw. hören möchte ist der Abpfiff. Das dauert aber noch. Die Gästefans sorgten für die ersten paar Minuten für Stimmung, was man so zum Teil mitbekam und auch an Bewegung sah. Nach den beiden schnellen Gegentoren war aber erstmal Schluss. Die zweite Halbzeit wurde mit einem kleinen Feuerwerk geöffnet, aber liebe Gästefans, sowas wollen wir doch nicht im Stadion sehen. Nun wurde es durch das Feuer warm, einige Fans, nein, um es mit der deutschen Mediensprache zu nennen, einige Hooligans zogen obenrum blank und feierten jetzt ordentlich ab. Was sollen sie auch sonst machen. Immerhin konnten diese dann noch ein Tor feiern, mehr aber leider auch nicht. Schade eigentlich, hätte gerne noch mehr Pfiffe von der Heimseite gehört.
Ohne eine Bezahlkarte gekauft oder was zu konsumiert zu haben, ging es durchgefroren mit dem Schlusspfiff wieder raus. Nach einer gewissen Zeit sind die Füße ja schon recht angenehm, weil man sie einfach nicht mehr merkt und man gar nicht mitbekommt, dass es auch an den Füßen kalt ist. Draußen war es noch kälter als drinnen, also im Stadion jetzt. Die schnellen Schritte wurden noch schneller, gesprintet wurde nicht, aber die Lunge pfiff ganz schön als das Auto erreicht wurde. Sollte vielleicht mal wieder trainieren gehen um solche negative Erlebnisse zu vermeiden. Aber da hilft auch das beste Training nichts, wenn man sich solchen Bundesligarotz anschaut. Selbst schuld, aber man muss ja fahren, wenn doch das Stadion noch fehlt. Außerdem habe ich ja ein Auto, da MUSS ich doch fahren. Tat ich dann auch, schneller als gedacht war ich hier wieder weg, paar Minuten später direkt auf der Autobahn, ein letzter Blick nach links zum rotleuchtenden Stadion. Von Innen sehe ich dich nicht mehr, von außen vielleicht schon noch, wenn es mal wieder die A60 an Mainz vorbeigeht. Aber auch nur, wenn ich einen Blick dann nach rechts würdige und merke, schau an, da steht ja eine wunderbare Arena - ein Schmuckkästchen...

Sonntag, 22. Januar 2012

Futebol Clube do Porto vs. Vitória Sport Clube Guimarães 3-1

Liga ZON Sagres
Estádio Do Dragão
Zuschauer: 34914 (250)

Nun also bis Campanha gefahren, von dort fährt dann die Metro zum Stadion. Aber warum Metro fahren, wenn man auch laufen kann? Wollte mir wohl wieder einmal paar Cent sparen und war somit dann 20 Minuten per Pedes unterwegs, sollte aber auch klappen. Am Stadion angekommen, sah ich, dass hier schon weitaus mehr los sein wird. Am Ticketoffice nach meiner Karte gefragt, aber negativ, muss auf die andere Seite. Da bin ich dann natürlich prompt vorbeigelaufen, wieder rum, nachgefragt, wieder zurück und dann hielt ich mein Ticket auch schon in den Händen. Wurde jetzt aber auch Zeit, war ja schon 18 Uhr, in 15 Minuten beginnt das Spiel. Kaum hatte ich im Oberrang der Haupttribüne Platz genommen, ging das Spiel auch schon los.
Stimmungsmäßig hatte ich mir schon bisschen erwartet, aber ich hätte das 9 Minuten Video auf youtube am besten nicht anschauen sollen. So wurde ich dann doch eher enttäuscht. Zwar wurde es ab und an mal laut, die Stimmung war eigentlich auch größtenteils des Spiels vorhanden, aber so wie ich es mir erhofft habe, war es dann doch leider nicht. Portugal scheint nicht so für Stimmung prädestiniert zu sein. Immerhin waren heute 250 Gäste aus Guimaraes mitgekommen, die man zum Teil auch gut vernehmen konnte, teils aber auch durch Bewegung im Block vernahm. Warum eine gesonderte Gruppe (Collectiva) in einer Ecke steht, keine Ahnung, aber wieder mal sehr sinnlos. Wollen wohl ihr eigenes Ding durchziehen. Aber nur durch Fahne schwenken und bisschen Singsang wirbt man auch nicht unbedingt für sich.
Das Spiel war dann aber auf jeden Fall eine Nummer für sich. Zwar keine Hausnummer ala „muss ich gesehen haben“, aber wenn ein Champions-Leauge-Teilnehmer gegen die Kugel tritt, sollte schon was Vernünftiges bei rauskommen. Der Ball wurde flott gespielt, hier ein Trick, da ein Trick, ordentliche Ballstafette. Verdient gingen dann die Hausherren in Führung, was zugleich auch den Halbzeitstand bedeutete. Und der Pausentee war noch nicht ganz kalt, da klingelte es bereits zum zweiten Mal im Kasten des Gastes. Wiederum ein schöner Spielzug sorgte für den Ausbau des Ergebnisses. Nun eigentlich nur noch Porto am spielen, aber dennoch gibt es auch mal einen Freistoß für die Gäste in interessanter Position. Schuss, der Keeper kann nur abklatschen und der Stürmer nickt zum Anschluss ein. Das war aber viel zu wenig, was nun von den Gästen kam, wenig später gibt es dann Strafstoß für Porto, sicher verwandelt, 3-1. Mehr passierte auch nicht mehr. Schluss, Aus, Ende.
Nach dem Spiel nochmal in einen anderen Sektor gegangen um Fotos zu machen, gelang mir aber nur zum Teil, da ich dann direkt wieder rausgeschmissen wurde. Wollten Feierabend machen, zehn Minuten nach Spielende. Kein Mensch mehr im Stadion, die Türen schon alle verriegelt. Sehr, sehr bitter. Also suchte ich auch das weite. Noch einmal rum um das Stadion und dann war das Thema FC Porto auch für mich erledigt. Per Metro ging es dann wieder zurück zu Sao Bento mit Umstieg in Trindade. Im gelben M, wo ich tags zuvor schon den Fastfood-LP eingefahren hatte, wurde nochmal ordentlich gespeist, nun das letzte Mal den Berg aufsteigen und das Hotel aufsuchen. Der Abend wurde dann mit zwei Bierchen beendet, ehe wieder mal das Licht erlosch. Ist halt nachts so.
Am nächsten Morgen dann recht früh aufgestanden, weiß ich wie lange ich zum Flughafen brauche!? Klappte aber alles wunderbar, so dass ich bereits um 9.30 Uhr am Flughafen stand, Abflug um 12.05 Uhr. Die Zeit noch irgendwie rumbekommen, am Flughafen bzw. Gate nix weltbewegendes, auch der Flug verlief normal, Landung, Willkommen in Deutschland. Türe auf, eisige Kälte kommt mir entgegen. Kann ich nicht doch wieder zurück nach Porto? Da war es wenigstens warm. Geht wohl leider nicht, habe ich auch Verpflichtungen. Den Weg zum Auto dann in 25 Minuten absolviert, lag wohl trotz Abkürzung einfach an der Kälte. Und vielleicht auch am Muskelkater durch die ganze Lauferei in Porto. Nun muss noch ein Rätsel aufgelöst werden: Steht das Auto noch oder ist es weg? Der Parkplatz ist zu sehen, doch Schrecksekunde, das Auto steht nicht mehr. Blöd, dass man nicht den gesamten Parkplatz zu diesem Zeitpunkt einsehen konnte, das Auto war natürlich noch da, komplett unbeschadet. Tipp also bestanden, für die Zukunft merken. Die Heimfahrt per Auto verlief dann auch ohne weitere Komplikationen, da sind wir nun also wieder zu Hause. Im kalten Deutschland…

Sporting Clube de Espinho vs. União Sport Clube Paredes 3-2

Segunda Divisão Zona Centro
Estádio Comendador Manuel de Oliveira Violoas
Zuschauer: 500

Heute war endlich mal ausschlafen angesagt, auch wenn ich dann doch vom Wecker wachgerüttelt werden musste. Aber man war nicht in Eile, das Spiel ist erst um 15 Uhr, also genug Zeit. Dennoch wollte ich vorher bisschen am Strand spazieren gehen, im Januar am Meer zu sein hat auch was. Da wird der ein oder andere neidisch. Vielleicht nicht unbedingt der Fußballbegeisterte, aber es gibt ja auch noch ein Leben neben dem Fußball. Die geplante Verbindung konnte ich dann auch optimal erwischen, vorher aber logischerweise noch ein Ticket nach Espinho (sprich Schpino) kaufen (1.60 Euro). Die Frage nach einem Returnticket verneinte ich, überlegte mir dann aber den Sinn der Verneinung, da es nach dem Spiel doch recht knapp werden könnte. Mal wieder typisch Woody. In Espinho nach gut 30 Minuten angekommen, erstmal den Weg zum Stadion getestet, 5 Minuten in normalem Tempo, sollte für die Rückverbindung locker ausreichen. Danach ging es dann gepflegt an den Strand, bisschen durch den Sand spazieren, paar Fotos vom anbrausenden Wasser schießen und dann eine geeignete Gaststätte zum Speisen suchen. War aber alles mal wieder ziemlich eng, keine Ahnung wie lange das Essen braucht, aber es war schon 14.15 Uhr. Hatte aber alles geklappt, so dass ich um 14.45 Uhr am Stadion wieder ankam und auch direkt einen kostenlosen Weg ins Innere fand.
Dort traf mich dann fast der Schlag. Kein Neubau, keine Renovierungen, alles Oldschool, richtig genial das Teil. Heruntergekommen, alt, versifft und steil. Lang nicht mehr sowas gesehen. Da geht einem das Herz auf. Und auch wenn nur die beiden Gegengeraden geöffnet waren und man nicht um den Platz herumlaufen konnte, so war es dennoch ein Augenschmaus hier zu sein. Gepflegt in der obersten Reihe Platz genommen, die Sonne genossen und einfach dem Treiben auf dem Spielfeld zugeschaut. Wunderbar, so macht doch Fußball Spaß.
Und das Gebotene auf dem grünen Rasen war gar nicht mal so schlecht. Auf jeden Fall besser als die beiden gesehenen Kicks davor. Es ging schnell, Torchancen wurden erspielt und auch Tore erzielt. Die Heimmannschaft wurde von einer kleinen Gruppe „Desporados Espinho“ unterstützt, naja, was heißt unterstützt, ab und zu kam mal ein Liedchen, war aber ganz nett anzuhören und für die 3.Liga absolut okay. Die erste Halbzeit ging auf jeden Fall an den Gastgeber, in der zweiten Halbzeit konnte dann aber der Gast direkt zum Ausgleich einschieben. Da waren noch nicht alle aus der angrenzenden Kneipe wieder erschienen. Doch kein Problem für Espinho, drehten einfach mal wieder auf, schossen das 2-1 und das 3-1 und sahen schon wie der sichere Sieger aus. Die Treterei auf dem Platz begann nun, der Gast kommt noch zum 3-2, noch mehr Getrete. Ich bin nur froh, dass hier pünktlich angepfiffen, denn durch die fünf Minuten Nachspielzeit wäre sonst alles unerträglich geworden. Der Abpfiff ertönte, die Mannen von Espinho sichern sich drei Punkte und für mich ging es direkt raus, ab zum Bahnhof, der schon in Sichtweite war. Aber jetzt kein Risiko eingehen, doch lieber mal paar Meter rennen und dann in den Bahnhof rein. Das schon bereitgelegte Geld der Schalterdame hingelegt, a Porto, Ticket erhalten und runter ging es. Kurz darauf kam dann auch schon der Zug. Hatte ja alles wunderbar geklappt, nun auf zum letzten Spiel der Tour.

Samstag, 21. Januar 2012

Sport Clube Beira-Mar vs. Club Sport Marítimo 1-2

Liga ZON Sagres
Estádio Municipal de Aveiro
Zuschauer: 1428 (50)

Der Wecker klingelte eigentlich viel zu früh, zumindest für mich, so dass ich diesen erstmal weiter drückte. Aber ich wollte ja an diesem Tage bisschen Sightseeing betreiben, wenn es schon mit einem Nachmittags-Spiel nix werden sollte, da einfach keines war. Ist aber nicht weiter schlimm, Sightseeing muss ja schließlich auch mal sein. Ich bequemte mich dann doch noch aus dem Bett, war allerdings schon spät, also beeilen war jetzt angesagt, ausgecheckt und dann zum Bahnhof gelaufen. War aber nicht so weit, so dass ich locker noch eine Fahrkarte zurück nach Aveiro kaufen konnte und dann den Zug bestieg. In Aveiro sollte dann abends der nächste Kick stattfinden, das Stadion liegt allerdings ausserhalb und ohne Auto schwer zu erreichen. Laut stadionwelt.de soll wohl eine Buslinie dahinfahren, bei meiner Recherche konnte ich aber nix brauchbares finden. Da das Busunternehmen in der Nähe vom Bahnhof war und ich auch noch Zeit hatte, informierte ich mich direkt. Erste Person konnte natürlich wieder einmal kein Englisch, die zweite Person konnte mir aber Auskunft geben, 19.30 Uhr fährt der Bus vor dem Bahnhof ab, ich müsste nur warten. Obrigado für die Info, jetzt konnte ich erstmal beruhigt weiter nach Porto fahren. Hier dann über den Tag verteilt das nötigste von Porto gesehen, anstatt soy portugues halt öfters mal no portugues gesagt und am frühen Nachmittag dann so langsam Richtung Hotel laufen. War auch recht einfach zu finden, ältere Dame anwesend, natürlich kein Englisch sprechend, aber man verständigte sich irgendwie und ab ging es aufs Zimmer. Hier auch wieder Internet kostenlos, also bisschen gesurft, dann den Fernseher angeschaltet, irgendwas aus England kam, Premier League oder FA-Cup oder sowas. Wecker vorsorglich gestellt und dann eingeschlafen, bevor der Wecker klingelte aber wieder aufgewacht. Soweit also dann fertig gemacht und ab Richtung Bahnhof, wieder mit dem Suburbanos nach Aveiro. Klappte wie immer perfekt und natürlich auch pünktlich. So macht Bahnfahren doch Spaß. Es war nun 19.12 Uhr, paar Minuten hatte ich noch bis der Bus abfahren sollte. Nur wo? Hier sind keine Haltestellen, also laufen wir mal bisschen und siehe da, dort stehen ja zwei Busse in der Seitenstraße. Den ersten gefragt, keine Ahnung. Passanten gefragt, dahinten müsste ich hin. Dort nochmal gefragt, nein es fährt kein Bus zum Stadion. Kam mir jetzt bisschen spanisch bzw. portugiesisch vor. Was ein Stress. Aber es war ja noch Zeit. Der nächste Bus kam, Busfahrer gefragt und dieser konnte mir die Auskunft geben, in 20 Minuten kommt der Bus, würde Estadio dran stehen, ist ein Spezialbus. Die Zeit verging, doch es war einfach kein Bus zu sehen. Nicht ansatzweise einer. Da wird man dann doch ein bisschen nervös. Taxis stehen am Bahnhof, gut, zum Spiel kommen wir auf jeden Fall, ist halt alles eine Kostenfrage. Aber eine rauche ich noch, dann nehme ich mir ein Taxi, war ja schließlich schon 19.45 Uhr, Anstoß 20.30 Uhr. Und beim letzten Zug an der Zigarette biegt dann doch tatsächlich ein Bus um die Ecke mit Estadio dranstehend. In dem Moment war ich dann schon erleichtert, das Returnticket kostet 1.80 Euro, sicherlich deutlich günstiger als zwei Taxifahrten.
Am Stadion war dann irgendwie alles wie verwaist, das Flutlicht brannte, es waren auch ein paar Leute unterwegs, aber das war ja gar nix. Als ich dann auf der Haupttribüne im Oberrang Platz nahm, dachte ich, dass Stadion sei ausverkauft, aber es waren nur die vielen sinnlosen bunte Sitze, die das Gefühl geben sollten. Echt enttäuschend, Samstagabend, einzigstes Spiel und es verirren sich gerade mal 1428 Menschen in das Stadion. Dachte eigentlich Fußball wäre die Nr.1 an Sport in Portugal!? Und dass es noch schlechter als gestern werden könnte, zumindest was die Zuschaueranzahl betrifft, hätte ich auch nicht vermutet. Wir reden ja immerhin von der ersten Liga, auch wenn es „nur“ Portugal ist. Immerhin fanden 50 Gäste den Weg nach Aveiro, ich konnte sie auch ab und zu mal vernehmen, waren leider im Unterrang der Haupttribüne untergebracht, somit kein Einblick. Aber dürfte ja wohl auch egal sein. Auf Heimseite machten sich vielleicht 60-70 Leute bereit, ihre Mannschaft zu unterstützen. Es kam allerdings nur das übliche Liedgut, sowie paar Fahnen zum Einsatz. Also jetzt nix wildes, wo ich vom Stuhl fallen müsste. Genauso dann das Spiel, welches sich eigentlich direkt dem gestrigen anschloss. Wurde dann aber zumindest ein wenig besser und ich bekam auch Tore zu sehen. Zweimal trafen die Gäste, bevor kurz vor Schluss den Gastgebern der Anschluss gelang, aber zu spät, das Ergebnis von 1-2 blieb bestehen, die drei Punkte nehmen die Gäste auf ihre Heimreise mit.
Nach dem Spiel dann wieder schnell weg von hier, dort wo der Bus hielt, sollte er auch wieder abfahren. Wann? Nach dem Spiel! Ich liebe diese konkreten Uhrzeitangaben. Der Bus stand aber auf jeden Fall noch, also eingestiegen. Nochmal Nachfrage ob dieser an Bahnhof fährt, wurde bejaht, da kann ich mich ja beruhigt zurücklehnen. Der Busfahrer war dann sogar so freundlich und informierte mich, wann ich auszusteigen habe und wie ich laufen müsste. Wunderbar, sehr nett diese Portugiesen. Schalter war dann schon zu, also am Automaten ein Ticket gezogen, welches dann zugleich 50 Cent teurer war. Warum auch immer. Aber das hatte ich ja in Österreich auch schon mal erlebt. In Deutschland ist es genau anders herum, da bezahlt man für das Verkaufspersonal und nicht für die Automaten. Sachen gibt´s. In der Bahn bekam ich noch eine kostenlose Gesangseinlage einer Gruppe, die wohl auf dem Weg nach Porto zum Feiern war. Hatte sich auch ganz gut angehört, für mich zumindest, aber da ich keine Ahnung von Musik bzw. Stimme habe, kann es auch schlecht gewesen sein. Ist ja auch egal. Dem Schaffner wurde es dann aber irgendwann zu bunt, keine Ahnung ob wegen dem Singen oder ob was anderes Vorgefallen ist, so gut ist ja mein portugiesisch auch wieder nicht. Auf jeden Fall wurde diese Gruppe dann kurzerhand auf der Mitte der Strecke an einem Bahnhof „ausgesetzt“. Ärgerlich zumindest für die Gruppe, denn es war der letzte Zug nach Porto und ob was zurück nach Aveiro ging, ist auch bis dato ungeklärt. Jetzt war also für die nächsten Minuten Ruhe angesagt, dann war man allerdings auch schon wieder in Porto. Mir taten die Beine mittlerweile vom vielen Laufen weh, aber ich musste kämpfen und mich den Berg hinauf bewegen. Nur noch paar Meter, dann habe ich es geschafft, das Hotel ist zu sehen, rein da und ab auf das Zimmer. Und da es nun schon fast 1 Uhr war, ging bei mir auch nicht mehr viel, maximal das Licht wurde noch ausgeschaltet und dann war auch dieser Tag wieder zu Ende.

Freitag, 20. Januar 2012

Associação Académica de Coimbra vs. União Desportiva de Leiria 0-0

Liga ZON Sagres
Estádio Cidade de Coimbra
Zuschauer: 3858 (30)

Endlich sollte mal wieder ein neuer Länderpunkt anstehen, nachdem ich letztes Jahr das Old Firm eher der Reise nach Portugal vorzog. Komisch eigentlich. Mitfahren wollte keiner, so dass ich alleine die Reise antreten sollte. Der exakte Spielplan wurde dann ca. 2 Wochen vorher präsentiert, nun ja, kann man mit Leben, hätte klein wenig besser sein können, so dass nur vier Spiele geplant werden konnten. Zwar ist am Sonntagmorgen auch noch ein 2.Liga-Kick, allerdings weder mit Öffentlichen noch mit einem Auto zu erreichen. Falsch ausgedrückt, zu erreichen ist es locker, aber halt pünktlich zum 15 Uhr-Spiel hätte es nicht gereicht. So musste dann noch die Frage geklärt werden, ob sich ein Mietauto überhaupt lohnt und nach ausgiebiger Recherche wurde auch auf dieses verzichtet. Soweit war also alles geplant, Hotels usw. wurden kurz vorher noch klar gemacht und dann konnte es auch schon losgehen. Recht früh aufgestanden, man weiß ja nie, wie das Wetter auf der Strecke bzw. im Hunsrück ist. So dann fast pünktlich aus dem Haus, auf der Strecke gab es allerdings keine Probleme. Lediglich im Hunsrück fing es leicht das Schneien an und die Temperatur in den Keller an die 0 Grad. Passiert ist aber nix. Nun mal den Tipp von Alex-DA testen und bei der Polizeischule in der Nähe des Flughafens parken. So sollten dann Parkgebühren gespart werden. Erst mal mich ins Halteverbot bzw. auf ein Firmenparkplatz gestellt, nach kurzem Umparken dann aber einen, aus meiner Sicht, brauchbaren Parkplatz gefunden (Richtung Flughafen, dann kurz vorher links Richtung Büchelbeuren-Scheid und bis zur Polizeischule durchfahren. Kurz davor rechts abfahren, dann sind links Parkplätze). Ob die Parkplätze brauchbar sind, werde ich Montag bei Ankunft feststellen. Einzigster Nachteil ist, dass man gute 23 Minuten zu Fuß unterwegs ist, aber wer kann, der kann. Die Sicherheitsschleuse dann ohne Probleme durchquert, dahinter befanden sich aber schon einiges an Reisenden und leider auch einiges an sinnlosen Kunden. So diskutierte die Reisegruppe hinter mir, warum auf der Abflugstafel überall FR stehen würde, nur bei einem OS. Die Fazit aus dieser Diskussion war, dass es sich wohl um einen Zwischenstopp in Hahn handeln müsste, das Flugzeug würde aus Oslo kommen und bei den anderen mit FR, die starten ja in Frankfurt-Hahn. Aber hauptsache auf Abitur-Niveau rumlaufen. Ich sag mal nix weiter dazu. Der Flug ging dann recht zügig und ohne Komplikationen vorüber, so dass man auch schon bald in Porto landete. Komische Sache so eine Zeitverschiebung, aber hat man in Großbritannien ja auch, nur dass es dort nicht so warm ist. Erstmal am Flughafen orientieren, ist gar nicht mal so klein, dann auch schon die Metro gefunden, Karte gezogen, entwertet und los konnte die Reise gehen. Schwarzfahren ist so gut wie unmöglich, egal ob Metro, S-Bahn oder Regionalzug, überall fahren Schaffner mit. Endstation war für mich Campanha (2.20 Euro), dann erstmal kurz orientieren, und am Schalter ein Ticket für Suburbanos (S-Bahn) für 2.80 Euro gekauft. Gute Stunde war ich nun unterwegs, aber nix weltbewegendes passiert, so dass ich auch bald schon in Aveiro ausstieg und am Schalter das nächste Ticket besorgte. Diesmal nach Coimbra (sprich Quimbra). 5.15 Euro kostete der Spaß, diesmal dafür aber Regionalzug, wobei es eigentlich der gleiche war, wie Suburbanos, nur bequemere Sitze. Nach einem Supermarktbesuch am Bahnhof in Coimbra ging es dann auch schon direkt weiter zum gebuchten Hotel. 25 Euro für die Nacht sind okay, da schaut man auch gerade so noch über den Siff im Zimmer hinweg. Dafür gab es aber Internet kostenlos, was will man mehr. Die nächsten zwei Stunden also auf dem Zimmer verbracht, dann aber doch noch bequemt den Weg ins Stadion aufzusuchen, schließlich soll ja der Länderpunkt Portugal heute noch fallen.
Das Stadion wurde wohl zur EM 2004 gebaut, auf jeden Fall sind hier schön orange-blaue Sitze zu sehen und auch außenrum befindet sich einige Geschäfte, dazu noch ein Einkaufszentrum in der einen Hintertorseite. Wer es braucht. Aber so konnte ich mir wenigstens noch ein Bierchen gönnen, ehe es dann rein ging. Komischerweise war ich im Gästeblock beheimatet, wusste man aber vorher nicht, da keine Gäste da waren und auch sonst es ziemlich leer im weiten Rund war. Auf einer Längsseite machten sich die Mancha Negra breit, die zum Intro ein Spruchband sowie eine kleine Blockfahne präsentierten. Gut 100 Mann waren zumindest bemüht, bisschen Support über die Länge des Spiels an den Tag zu legen, klappte soweit auch ganz gut. Nach 5 Miniuten Spielzeit kamen dann auch die Gäste endlich mal rein, aber da musste man aufpassen, dass man nicht lacht. Eine 30köpfige Kindergruppe marschiert da ein, der erste Bengel mit Sonnenbrille bekleidet, zieht erstmal sein Shirt aus und post. Wenn das die Mami wüsste, ab über das Knie und zwei Wochen Stubenarrest. Die Versuche via Vorsänger klappten am Anfang gar nicht, dann wurde es wenigstens etwas besser, aber war schon schlecht. Nicht weiter nennenswert. Das gleiche galt auch für das Spiel. Ich glaube, in der 30. Spielminute gab es die erste Torchance, weitere sollten aber fast Mangelware bleiben. Und bevor ich jetzt noch viel mehr Worte über nix verliere, komme ich gleich zum Ende. Ein 0-0 stand nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel, mein erstes bei einem Länderpunkt. Somit ist auch diese Serie gerissen. Nun gibt es , glaube ich, gar keine Serien mehr, die ich aufrecht erhalten kann. Egal, dafür sind sie ja da, um gebrochen zu werden.
Im Laufe des Spiels wurde es doch schon recht kalt, so dass ich mal wieder das frieren anfing. Schnellen Schrittes ging es zurück ins Hotel, nochmal kurz ins Internet und dann die Augen zu, war ich schon wieder viel zu lange wach. Dauerte auch nicht lange, da schlief ich auch, welch ein Wunder, doch der Wecker schon bald wieder klingeln…

Sonntag, 15. Januar 2012

C.D. Numancia vs. C.E. Sabadell 2-1

Liga Adelante
Nuevo Estadio Los Pajaritos
Zuschauer: 3500 (20)

Alle Mann ab zum Auto, einsteigen und weiterdüsen Richtung Soria, wo unser zweites Spiel heute stattfinden sollte. Außer Brecki, hatte dieser doch Numancia angeblich schon. Also ein Zwischenstop für ihn in Tarazona eingeteilt, 4.Liga immerhin mit Tribüne, und für die restlichen drei Besatzungsmitglieder ging es dann weiter. Den Zielort schnell gefunden und auch ein Stadion, aber Moment bitte, das ist nicht das Stadion. Was nun? Aaah, schau an, dahinter ist es, alles ist gut. Zeit war noch massig, viel wird hier eh nicht los sein. So ging es für Bischof und mich nochmal in die Kneipe, was trinken und bisschen Fußball schauen, und natürlich aufwärmen. Gute 45 Minuten vor Spielbeginn dann zurück zum Stadion, Karten besorgt und rein.
Der Ground ist so ein typischer Neubau, alles sehr steril, gefällt mir gar nicht. Kompletter All-Seater in Blau-Rot gehalten, alles neu. Neee, schlecht. Da ist der Ground nebenan doch interessanter, aber wohl auch Vergangenheit, also mit dem Gegebenen zufrieden sein. Auf der einen Hintertortribüne versammelten sich gleich drei verschiedene Supporter: Links, mittig und rechts. Sehr sinnlos, besonders weil mal gar nix rüber kam, außer mal paar Trommelakkustiken. Von den Gästen kam auch nicht viel, war aber auch nicht anders zu erwarten. Die spanische Welt hatte uns also wieder.
Spielerisch sah es dann am Anfang doch ganz gut aus, denn nach gut zehn Minuten stand es schon 1-1, sowie ein Spieler der Gäste flog mit der Ampelkarte vom Platz. Aber auch Numancia hatte spielerisch danach gar nix zu bieten, alles irgendwie Zufall, kein System im Spielaufbau, alles hoch und weit, sehr sinnlos. Und so dauerte es bis zur 80. Minute, bis endlich, aus Sicht des Gastgebers, der erlösende Führungstreffer fiel, was dann am Ende auch den Endstand bedeuten sollte.
Ausgemacht war nach dem Spiel so schnell wie möglich am Auto zu sein, um hier wegzukommen. Leider hatte ich mich aus diversen Gründen verspätet, was den bereits wartenden Insassen sauer aufstieß. Sorry auf diesem Wege dafür. Kleiner Abfahrtsstau, dann auf die Landstraße, zurück nach Tarazona, Brecki abholen. Klappte auch wunderbar. Und wieder zurück Richtung Soria, von dort weiter nach Madrid. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, ekelhafte Fahrerei. Ich musste ja zum Glück nicht fahren, aber tauschen wollte ich auch nicht unbedingt. So zog unser Reiseleiter die Strecke alleine durch, teils wohl auch sehr waghalsig, wobei ich davon nicht alles mitbekam. Aber ist ja alles gut gegangen. Kurz nach Mitternacht dann im gebuchten Formule 1 Hotel angekommen, kurze Probleme beim Einchecken, klappte dann aber, schnell die Zimmer bezogen und dann Licht aus, schlafen!
Es dauerte nicht lange, da klingelte auch schon wieder der Wecker. Wollten ja schließlich nicht so spät auschecken, wenn wir noch durch Madrid müssen. Die frühe Abreise hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn auf den Autobahnen war schon morgens um 7 Uhr die Hölle los. Gute 1,5 Stunden für 30 Kilometer vom Hotel zum Flughafen gebraucht, da musst du wirklich gute Nerven haben, besonders wenn manch Mitfahrer ununterbrochen quasselt. Das war aber geschafft, der Flughafen erreicht. Noch die letzten Getränke vor der Sicherheitsschleuse leeren, eine letzte Zigarette und dann ab zur Kontrolle. Ohne Probleme durchgekommen, manch Kunde zog hier seine Schuh aus. Anscheinend Sprengstoffgefahr. Bei mir keine Probleme. Sinnloserweise war die Stange Kippen im Duty-Free Shop 6 Euro teurer als auf der Straße, somit die Stange im Regal gelassen und ab zum Gate. Das Boarding ging dann auch kurz darauf los, unsere geliebten Plätze in der letzten Reihe erhielten wir problemlos. Aber manch ein Trottel würde wahrscheinlich jetzt noch nach seinem Platz in der Maschine suchen, steht doch auf der Boardkarte "Seq.Nr 81". Ja, wo ist denn der Platz 81? Hier sind doch nur 33 Reihen! hahahaha. Kunde! Große Augen machte ich dann noch kurz vor Abflug als ich auf große Augen im hellblauen Pulli blickte. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, drehte mich dafür aber gekonnt weg. Aber die waren schon mega, praktisch spanische Wassermelonen. Der Flug wurde größtenteils verpennt, endlich setzten wir zur Landung an. Kalt, eiskalt hier in Deutschland, aber dafür wenigstens Sonne. Juhu! Zurück zum Auto gelaufen, und erst nochmal bei einem königlichen Fastfoodladen gespeist, ehe es zurück nach Nauheim ging. Hier wurden dann Brecki und ich rausgelassen, ein letzter Plausch und dann konnte auch die letzte Etappe nach Hause angetreten werden. Ganz nette, wenn auch zum Teil nervige sowie stressige Tour, dafür drei neue Grounds im Sack und einen super arroganten, dafür toporganisierten Reiseleiter gehabt. Das ist halt der Unterschied: Du bist toporganisiert und ich bekomm nix auf die Reih!

S.D. Huesca vs. Deportivo La Coruña 0-2

Liga Adelante
Estadio El Alcoraz
Zuschauer: 3200 (100)

Die Nacht sollte lang werden, aber zuerst einmal von vorne. Unser gekonnte Fahrer Bischof brachte uns soweit es ging in Richtung Norden, überlies dann Brecki aber das Steuer, der den weiteren Weg meisterte. Wichtige oder unwichtige Details erspare ich mir jetzt hier mal, bringt ja eh nix ein und ist überhaupt nicht diskussionswürdig. An einer Tankstelle gab es dann erstmal Ärger, wollte der Tankwart uns die Säule nicht freigeben, erstmal sollte Bares auf dem Tisch liegen. Meine Güte, mach keine Faxen, lass uns tanken und gut ist. Hatte dann aber soweit auch geklappt. Ich musste nun der Müdigkeit Tribut zollen und fiel in das Reich der Träume, wobei ich allerdings immer wieder mal aufwachte. Wir waren schon gut voran gekommen, doch die Temperaturanzeige ließ mich dann doch bisschen zweifeln, ob wir noch in Spanien sind oder vielleicht schon in Deutschland!? Minus 7 Grad waren zu erkennen, meine Güte, da meint man, Spanien wäre ein warmes Land. Pustekuchen. Da ist es in Köln wohl wärmer, kann aber andere Gründe haben. Um 8 Uhr war Huesca erreicht, immer noch Minus 5 Grad. Brrr, Arsch abfrieren war angesagt. Bischof schmiss uns an einer Kneipe raus um dann bisschen Schlaf nachzuholen, die restlichen drei gönnten sich erstmal einiges an Kaffee. Aber bei den kleinen Tassen ist diese nach zwei Schlücken auch gleich wieder leer. Bei einer Zigarette vor der Tür werde ich von einem Spanier gefragt, wo hier denn ein Puff sei. Nun ja, der Kollege war leicht über Normalnull, ob der Puff noch was eingebracht hätte? Ich weiß es nicht, aber natürlich wusste ich auch nicht, wo ein Puff ist. Woher auch. Um 9.30 Uhr verließen wir dann die Kneipe, um Richtung Stadion aufzubrechen, wo der Kollege in der Nähe mit dem Auto stand. Der Weg war aber gar nicht mal so leicht zu finden, einfach keine Orientierung, dahin gelaufen, dann dahin, gefragt, drei verschiedene Richtungen genannt bekommen, alles auf spanisch wohlgemerkt und dann einen Passanten mit Englischkenntnissen gefunden, der uns den Weg erklärte. Wir liefen also den Berg zum Stadion hinauf, dort auch angekommen, suchten wir den Kollegen vergeblich. Also nochmal die SMS ganz langsam gelesen und festgestellt, dass er unten auf einem Parkplatz steht. Sehr schön.
Am Eingang blieben uns dann die Freikarten verwehrt, ein sehr großer Skandal. Schließlich ist doch Fußball unser Leben und wir wären ja eigentlich gar nicht hier, darum haben wir ein Anrecht auf freien Eintritt. Zum Glück ist das nicht meine Meinung oder Einstellung, aber der ein oder andere sieht es eben so. Wie schön, dass es Meinungsfreiheit gibt. So durften wir uns dann Karten für 24 Euro/Stück für die Hintertortribüne kaufen, wobei Tribüne zuviel des Guten ist. 7 Sitzreihen ohne Dach waren hier. Direkt neben den Gästen. Beschissener geht es nicht. Aber okay, egal. Das Ticket war alles im Sack, oder auch in der Tasche, nur fehlte dem Kollegen nun plötzlich die Karte vom gestrigen Spiel. Weltuntergang, schwarze Wolken zogen auf, es wurde dunkel am Kartensammelhorizent. Wir müssen nochmal nach Granada fahren, eine Karte holen. Ääähm, ja genau, die 800 Kilometer fährt man ja locker mal. Ob das nun Ernst oder Spaß war, sei mal dahin gestellt, ich denke aber eher ersteres. Bald darauf gab es aber Entwarnung, die Karte wurde im Auto wieder gefunden, alles wird gut.
Wir gingen dann zugleich auch rein ins Stadioninnere, Zeit um den Arsch abzufrieren. Warm wurde es auch nicht, immerhin verzog sich der Nebel. Gut 100 Gäste reisten aus dem 900km entfernten La Coruna an, Respekt dafür, mittags um 12 Uhr beim Auswärtsspiel zu erscheinen. Zum Intro gab es dann auch immerhin einige Rollen in Blau und Weiß, sowie bisschen Konfetti, stimmungsmäßig hielt sich das ganze dann aber leider in Grenzen. Auf Heimseite wurde von den ca. 15 Mann eine Blockfahne präsentiert, dazu sah man die Mannen immer wieder in Bewegung, gesanglich kam aber nix rüber.
Das Spiel war dann auch nicht unbedingt von der besten Sorte, ehrlich gesagt war es einfach schlecht. So zumindest meine Einschätzung. Lag vielleicht auch an der Müdigkeit und an der Kälte, aber erwärmend war es keinesfalls. Die Gäste konnten früh in Führung gehen un dann plätscherte das Spiel so vor sich hin. Erst in der zweiten Halbzeit drückte der Gastgeber auf den Ausgleich, dieser wollte oder sollte aber einfach nicht fallen, so dass dann kurz vor Ende La Coruna mit einem Konter den 0-2 Endstand besiegelte. Ground gemacht und abgehakt, auf zum nächsten Kick.

Samstag, 14. Januar 2012

Granada C.F. vs. Rayo Vallecano 1-2

Liga BBVA
Estadio Nuevo Los Cármenes
Zuschauer: 22500 (200)

2012 - das letzte Jahr der Menschheit. So oder so ähnlich meint es zumindest der Maya-Kalender. Ob das alles wirklich so eintrifft wie vorhergesagt? Lassen wir uns überraschen. Davor kann man aber ruhig noch bisschen zum Fussball fahren. Springen wir zurück in das Jahr 2011. Ein Mitreiseangebot wird mir vorgelegt, einige Tage Bedenkzeit und dann wurde die Reise schlussendlich auch gebucht. Musste ich mich lediglich um den Flug kümmern, den Rest erledigte der toporganisierte Bischof. Schon mal vorab vielen Dank für die gute Planung. Als weitere Mitfahrer waren noch Brecki und Mayener im Gepäck, das kann ja was werden. Letzte Details wurden die Tage vor Abflug geklärt, am Reisetag selber dann in Nauheim getroffen und ab zum Hahn. Gut durchgekommen, Parkplatz in Lautzenhausen gesichert und zum Terminal gelaufen. Bisher war es soweit noch ruhig, bis dann Brecki den Mayener sah und das komplette Publikum auf sich zog, indem er ein lautstarkes "Forza Mayener allez!" von sich gab. Schon schön in dem Moment neben ihm zu stehen. Aber ok. Das war also geklärt, die Reisegruppe war komplett. Der weitere Verlauf erwies sich als ruhig, Boarding wurde gestartet, Flieger bestiegen, Abflug, harte Landung, Ankunft in Madrid. Der vorher gebuchte Mietwagen wurde abgeholt und ab ging es Richtung Süden. Der Spielplangestalter meinte es allerdings nicht gut mit uns, so dass wir am heutigen Freitag kein Spiel zu sehen bekamen. Macht aber nix, man bekommt die Zeit ja irgendwie immer rum. So dann also das gebuchte Hotel auf halber Strecke angesteuert und bezogen. Schon schick hier, gut ausgesucht für wenig Geld. Lob dafür. Aber um nicht den ganzen Abend in der Bude zu hocken, wurde beschlossen in die nächstgrößere Stadt Baeza zu fahren, feste sowie flüssige Nahrungsaufnahme zu sich zu nehmen und dann den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. So war es dann auch, allerdings wurde der Abend in einer Kneipe in Hotelnähe verbracht. Dies und das wurde erzählt, Bilder von diversen Touren präsentiert und natürlich Bier getrunken. Gehört ja auch irgendwie dazu. Mayener konnte auf jeden Fall glänzen, als er berichtete, dass er die Kinokartenrollen bei ebay aufkäuft, damit kein anderer Verein diese kaufen kann. Irgendwie krank, aber gleichzeitig auch Kult. Zu späterer Stunde wurden dann auch die Themen obszöner, aber ich denke über Details werde ich mich hier nicht auslassen. Wird sicherlich auch nicht interessieren, was man mit einer Lokomotive machen kann, wenn man in diese verliebt ist, oder wenn man andere Objekte liebt. Mit einer Literbombe ging es dann zurück ins Hotel, hier noch paar Schlückchen gegönnt, bisschen gelabert und dann wurde es auch Zeit das Licht auszumachen, die nächsten Tage werden sicherlich anstrengend genug.
Der nächste Morgen begann ohne Kopfschmerzen, dafür mit einer Dusche und Frühstück. War soweit okay. Dann hieß es Aufbruch Richtung Granada, das erste Spiel der Tour besuchen. Wir hatten allerdings massig Zeit, kurz vor Granada taucht auf rechter Seite ein Stadion auf, fahren wir halt mal hin. Und es fand sogar ein Spiel statt. Allerdings nur irgendwelcher Jugendquatsch. Dafür hatten wir aber gleich wieder genug Diskussionsstoff um welche Jugend es sich handeln könnte. B-Jugend? D-Jugend? Oder doch C-Jugend? Keine Ahnung, spielt zumindest für mich auch keine Rolle, denn gezählt wird sowas eh nicht. War außerdem eh nur eine Halbzeit über 40 Minuten, also nicht zählenswert. Auch wenn der Ground ganz in Ordnung war. Nach dem Spiel zogen wir also wieder vondannen, ab zum richtigen Spiel. Genug Zeit war noch, konnten wir unsere hinterlegten Karten eh erst ab 16.30 Uhr abholen. Parkplatz in Stadionnähe gefunden, erstmal bisschen rumlaufen und dann trennten sich die Wege. Eine Pöbelattacke vom Kollegen aus Südhessen war nicht zu vermeiden, oder vielleicht doch, aber er ist halt wie er ist. Übertrieben war es dennoch. Zu gegebener Zeit wurde dann noch in einer Kneipe ein Kaffee konsumiert, überraschend allerdings, dass wir nicht direkt abkassiert wurden, obwohl wir vor der Kneipe saßen. Hätten zu jeder Zeit einfach gehen können und es hätte sicherlich keiner gemerkt. Aber wir sind ja ehrliche Leute, also fair bezahlt und dann die Karten geholt. Game on!
Das Spiel war überraschend gut besucht, war sogar praktisch ausverkauft, hätte man bei dem Knaller natürlich nicht unbeding erwartet. Auch stimmungsmäßig wurde man für spanische Verhältnisse überrascht, aber sinnloserweise befinden sich zwei Supportergruppen auf verschiedenen Tribünen um praktisch gegeneinander anzusingen. Jeweils hinter den Toren eine größere Gruppe, würde man sich auf einer Tribüne verteilen, würde man sicherlich auch ohne Dach noch mehr Lautstärke in die Bude bekommen. Wir gesellten uns dann an den äußeren Rand der Haupttribüne um der einen Gruppe zuzuhören. Diese brachte auch ganz nettes Liedgut rüber, war soweit ganz gut zu vernehmen, mit einem oberkörperfreien Capo. Beim 0-1 für die Gäste dann ein überraschendes Bild. Der Torschütze geht jubelnd in die Ecke, wo die Gruppe sich befindet, eine volle Flasche wird Richtung Spielermeute geworfen, verfehlt allerdings das Ziel. Der Schiedsrichter nimmt das Objekt auf (vielleicht verliebt in dieses?) und bringt es zum vierten Offiziellen. Soweit noch alles normal. Anscheinend aber steht die Gruppe in Verruf, denn der Capo fragt nun per Mikro durch, wer der Werfer war, schnappt sich dann diesen und beförderten diesen dann nach draußen. Danach ging der Support ganz normal weiter, als dann aber die Polizei hinzukommt, arbeitet dieser sogar noch mit den Behörden zusammen. Sehr komisches Bild. Die Gruppe hinter dem anderen Tor vernahm man zwar auch, aber eher leiser, waren halt auch ein Stück weg. Die Gästefans konnten dann nach dem 0-2 die Feierei beginnen, waren die Gastgeber einfach zu schlecht, zu unüberlegt mal einen Angriff ordentlich zu spielen. Zwar gab es vor dem 0-2 eine kleine Drangphase, diese wurde dann aber mit dem Gegentreffer zunichte gemacht. Erst drei Minuten vor dem Ende konnte der Anschluss erzielt werden, wahrlich zu spät, aber die Chance zum Ausgleich war selber in der 93. Minute noch gegeben, der Kopfball wurde aber vom Torwart zur Ecke abgewehrt, die dann nix mehr einbrachte. Verdient verloren muss man sagen, wenn man 80 Minuten nix zu Stande bringt und es nur mit hohen Bällen versucht, ohne einmal das Spiel ordentlich aufzuziehen. Aber so ist halt Fußball.
Nach Spielende wurde hier und da noch ein Foto gemacht und dann ging es wieder zurück zum Auto. Den Abfahrtsstau passieren lassen, haben wir ja gute 16 Stunden Zeit bis zum nächsten Kick. So dann zu gegebener Zeit das Auto bestiegen und langsam die Stadt verlassen. Aufgrund der miesen Terminverlegung geht es nun halt in den Norden Spaniens, gute 800 Kilometer sind zu bewältigen.

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