Samstag, 19. Januar 2013

West Ham United F.C. vs. Queens Park Rangers F.C. 1-1

Barclays Premier League        
Boleyn Ground
Zuschauer: 34962 (2500 Gäste)


Wer kennt ihn nicht, den Film Hooligans, wo die Firma der Irons die Hauptrolle spielt. Klar, kennt wohl jeder. Aber es geht ja beim Fußball nicht immer nur um Ausschreitungen, Randale oder Hooliganismus, wichtig ist auch auf dem Platz. Auf dem Pitch, im Ground. Letztes Jahr war in London Olympia, ein Olympiastadion gibt es auch, derzeit ungenutzt, muss ja irgendwer drin spielen. Nun kommt also West Ham ins Gespräch, Gespräche liefen auch bereits und der Verein steht wohl auch schon als Nutzer fest. Aber wann? Das ist die gute Frage, kann nächste Saison schon sein, vielleicht auch erst 2014 oder gar 2015. Darum gar nicht mehr lange zögern und den Boleyn Ground machen, in den Sack packen, eintüten und verschweißen. Bietet sich der Januar optimal für an, eine größere Tour ist immer mit Urlaub verbunden, darum ging es per Tagesflieger auf die Insel. Ende Dezember den irischen Vogel gebucht, 58 Euro irgendwas, der Kollege sagt paar Tage später zu und ich buche für ihn für gute 13 Euro weniger. Frechheit. Aber egal, die paar Euro. Die Ticketfrage wurde dann geklärt und hier wurde schon tiefer in die Tasche gegriffen. 62 Euro inklusive Ticketgebühr für Oberrang hinter dem Tor. Schon heftig. Aber das ist halt England. Einen Tag vor Abflug dann noch die letzten Details geklärt, das Auto wurde dem Bus vorgezogen und gegen 3.30 Uhr trafen wir uns an gewohnter Stelle. Die Autobahnen soweit leer und frei von Schnee & Eis, ging es recht zügig voran. 5.15 Uhr den Flughafen erreicht, Parkplatz aufgesucht und dann gegen eine eisige Kälte angekämpft um an das Terminal zu kommen, ging aber auch. Und wenn ich schon von Schnee & Eis spreche. Am Vortag hat es auf der Insel wohl ordentlich geschneit, von 15-20cm war zu lesen, schon fraglich, ob es überhaupt stattfindet. Aber bis zur Abfahrt nix zu lesen, wird also gespielt werden. Der Flug ging recht schnell vorbei, die meiste Zeit halt mit Schlafen verbracht. Gut so, musste ich mir diese nervige Reisegruppe nicht geben. Boah, kein Benehmen. Am Flughafen in London dann Returnticket für den Bus besorgen wollen, aber uns wurde geraten es zu lassen, würden wir das Spiel nicht komplett sehen können. Züge würden angeblich auch nicht fahren. Ja klar. Die Dame verkauft uns dann das Ticket und schreibt uns die Rückfahrt für 16.45 Uhr auf, danach würde es zu knapp, klappt wohl nicht mit dem Flieger. Erhöhtes Verkehrsaufkommen. Aber wer nix wagt, der nicht gewinnt, wird schon irgendwie klappen. So ging es dann erstmal mit dem Bus nach London, wobei ich Glück hatte, das genau noch ein Platz frei war und da vor mir nur größere Gruppen standen, durfte ich diesen Platz einnehmen. Der Kollege war logischerweise schon drin, aber ich musste ja unbedingt nochmal rauchen gehen. Die Sucht, aber ging ja gut. Eine gute Stunde später dann an der Victoria Station ausgestiegen, erstmal Kaffee holen. Ab zum MC, bisschen ins Warme setzen. Schon fragliche Leute hier am Start, überall schlafend auf dem Tisch liegend, also nur der Kopf, aber trotzdem. Hatte was vom goldenen Handschuh. Danach ging es dann auf kleine Sightseeing-Tour, hatte ich meine Tour schon vor paar Jahren hinter mich gebracht, aber der Kollege war ja neu in England, wollte die Tower Bridge, darum mit der Metro dorthin gefahren. Liegt ja eh auf dem Weg. Kalt war es, der Wind pfiff, richtig ungemütlich und dabei war ich schon doppelt und dreifach angezogen. Brachte aber alles nix. Egal. Die Brücke konnte überzeugen, noch bisschen rumgelaufen, dann zu sinnlos geworden, ist zwar noch massig Zeit, aber fahren wir trotzdem schon mal zum Ground. Paar Stationen weiter waren wir dann also da, am Upton Park. Die Green Street einfach runter, steht man vor dem Ground, sieht man aber auch schon von der Metro aus. Absolut geniale Lage. Alte, versiffte Häuser zieren die Green Street, mittendrin das Stadion. Auf dem Weg dorthin überall Fressbuden, Stände mit Fanartikeln. Das aussenrum konnte schon mal überzeugen. Fetten Burger für 4.50 Euro reingefeuert, geschmacklich okay, ansonsten nun ja, aber hat satt gemacht. Fritten mit undefinierbarer grüner und roter Sauce sollte es dann doch lieber nicht geben. Und dann war immer noch Zeit, gute 2 Stunden bis zum Spiel. Auch hier ist es nicht besser vom Wetter her, der Wind pfeifft weiter um die Ohren, Schutz gesucht und auch grob gefunden. Das Spiel findet übrigens statt. Dies mal so nebenbei. 90 Minuten vor Anstoß gingen dann die Tore auf, draußen zu sinnlos, der Kollege geht schon mal rein, ich bleibe noch paar Minuten draußen, gönne mir noch eine Zigarette, denn hier ist mal wieder Rauchverbot innerhalb vom Stadion. Für Nichtraucher sicher passabel, micht stört es, aber ich werde es schon überleben. Bilder vom leeren Ground gemacht, dann aber in den Zwischengang gestellt, hier ist es doch bisschen wärmer. Irgendwie wollte die Zeit nicht rumgehen, blöde Uhr, lauf doch einfach schneller. Die Leute bisschen beobachtet, hier und da werden Tippscheine ausgefüllt, es wird sich unterhalten und getrunken und auch der Programmverkäufer macht alle 20 Sekunden mit "Matchday programme....programme" auf sich wie ein Papagei aufmerksam. Hat schon irgendwann genervt. Dann war es aber soweit, ab auf die Tribüne, auf den Platz setzen und das Spiel verfolgen. Das Vereinslied wird zweimal gespielt, die Hintertor macht auch gut mit, aber für laut empfand ich es jetzt nicht, da nicht komplett vom Stadion getragen. So nahm ich es zumindest auf. Aber okay. Und auch sonst war die Stimmung eher mau bzw. gar nicht vorhanden. Nur die Gäste konnten mal kurz gehört werden und nach dem Torerfolg auch kurz überzeugen. Aber ansonsten? Enttäuschend. Klar ist England keine Gesangshochburg, aber bisschen Emotion darf man schon erwarten. Dies wurde dann in der zweiten Halbzeit besser. Nun gingen die Zuschauer mit, zeigten Emotionen, auch wenn das Liedgut weiterhin sehr rar blieb. Das konnte zum Teil überzeugen, wenn es auch nix besonderes war. Der verdiente Ausgleich fiel dann noch für die Irons, nach etlichen vergebenen Chancen. Ein Sieg sprang aber nicht mehr heraus, dafür 4 Minuten Nachspielzeit. Am Ende waren es fünf, wir blieben bis zum Schluss und dann musste es Schlag auf Schlag gehen. Die Green Street hochgerannt, ohne Laufschuhe und ohne Verfolgung der ICF oder Bushbabies. Wir wollten einfach nur die Metro bekommen. Sollte aber nur ein Teilerfolg werden, denn an der Station angekommen, waren Zäune aufgestellt, die den direkten Zugang verwehrten. Ich ging brav die Straße entlang und reihte mich ein, der Kollege sprang über den Zaun und erreichte noch die Metro. Tja, das war es wohl. Gedanken schießen durch den Kopf, werde ich den Flieger noch erreichen? In diesem Moment wusste ich es nicht, wohl nicht. Die nächste Metro genommen, allerdings mit Umstieg. Kurz rückversichert, Aldesgate East auf die District umsteigen, welche dann Verspätung haben sollte. Offizielle Ankunft 17.52 Uhr, war dann etwa 17.56 Uhr als ich aus der Metro sprang. 4 Minuten bis zur Coach Station? Niemals! Gesprintet, die Orientierung verloren, nachgefragt und weiter gesprintet. Die nicht vorhandene Kondition war verbraucht, ich konnte nicht mehr. Aber ich musste, wollte den Bus erreichen. Und er stand noch, komplett ausser Atem nach dem Ziel gefragt, Stansted, passt. Die Lunge brannte und qualmte, aber ich hatte es geschafft. Was ein Glück. Es dauerte schon ein bisschen durch London, immer wieder ein Blick auf die Uhr, aber wir haben ja mehr als eine Stunde Zeitpolster, da wird schon nix schief gehen. Ging es auch nicht, zu geplanter Zeit waren wir wieder am Flughafen. Also alles perfekt. Am Flughafen selber ging nicht mehr viel, direkt durch die Sicherheitsschleuse und dann zum Gate. Hier schon etliche Menschen in der Schlange, auch wenn noch gut 40 Minuten Zeit. Das Boarding beginnt irgendwann, alle Leute vor Ort und frühzeitig konnte es Richtung Startbahn gehen. Direkt eingeschlafen und nix vom Flug mitbekommen, schade eigentlich, war doch eine ziemlich süße Flugbegleiterin an Board. Der Schlaf hatte aber auch den Vorteil, dass ich die drei Quasseltanten aus Luxemburg nicht ertragen musste. Verfrüht gelandet, die Fanfare erklingt, direkt raus und ab zum Auto. Es war schwierig wach zu bleiben, nickte immer wieder ein, aber der tapfere Fahrer hielt mich desöfteren wach, zumindest bis kurz vor dem Treffpunkt. Hier war dann unsere gemeinsame Fahrt zu Ende, die Wege trennten sich und wenig später war ich schon wieder zu Hause. Wurde Zeit, denn es ging nicht mehr viel. An dieser Stelle ein Dank an den Kollegen für die Fahrerei und die Begleitung, und auch wenn es kein billiger Tagesausflug war, so hat es dennoch Spaß gemacht...

Sonntag, 13. Januar 2013

Gzira United F.C. vs. Marsaxlokk F.C. 4-0

First Division      
Luxol Stadium
Zuschauer: ca. 100

 
Ich gab Gas, will auch die fünften 90 Minuten erleben, doch eine erste Hochrechnung zur Ankunftszeit lässt mich paar Minuten später kommen. Wäre jetzt nicht so wild, muss aber nicht sein. Weiter Gas geben, alles aus dem Peugeot herausgeholt, den Berg hinauf fahren, Wassermassen kommen mir entgegen. Hier scheint es wohl ordentlich geregnet zu haben, soviel Wasser sehen die Malteser wohl selten. Die Angst über eine Spielabsage war bei mir allerdings nicht gegeben, selbst wenn, dann geht es halt direkt zum Hotel. Noch 2 Kilometer bis zum Ziel, auf der rechten Seite taucht ein Stadion auf, Flutlicht an, wird ein anderes Spiel sein. Oder doch nicht? Ich nähere mich dem Stadion, kann den Stadionnamen lesen und biege direkt rechts ab. Ich war bereits jetzt am Ziel, just in time, fünf Minuten vor Anpfiff. Das hatte ja wunderbar gepasst. Beim Aussteigen noch in eine Pfütze getreten, dadurch aber nicht aufhalten lassen, auf Richtung Eingang. Hier steht keiner zum Kassieren, ich marschiere durch und nehme Platz im „Heimbereich“. Dann folgte das Spiel, es dürfte das Beste auf der gesamten Tour gewesen sein. Schnell, kaum Fouls, viele Torchancen. So macht Fußball schauen Spaß. Da merkt man noch nicht einmal die fehlende Qualität auf dem Platz, wenn sonst alles passt. Auch hier wieder eine deutliche Geschichte, Gzira gewann am Ende verdient mit 4-0, wobei sogar noch ein Elfmeter verschossen wurde. In der Halbzeit erlaubte ich mir, das Spielfeld zu betreten um Bilder zu machen, auch dies juckte keinen. Wundervoll, endlich kein Sicherheitswahn, wobei doch bei jedem Spiel einiges an Polizisten am Start waren. Aber nicht mit Kampfanzügen wie man es in Deutschland kennt, nein, einfach normale Uniform. Wollen sicherlich alle nur kostenlos Fußball schauen, darum sind sie da. Denn weder in der ersten noch in der vierten Liga gab es annähernd die Gefahr auf Ausschreitung, maximal das Topspiel am Samstag Abend hatte bisschen brisant. Komplett zufrieden verließ ich nach Spielende den Ground wieder, das Erlebte und Erreichte ist durchaus zufriedenstellend. Den Weg zum Hotel nun an der Küste entlang, sah aber nix, war ja bereits dunkel. Nahrungsaufnahme noch klären, aber keine Lust lange in einem Restaurant zu hocken, darum noch mal den Länderpunkt in einer anderen Filiale bestätigt und wenig später war ich dann auch bereits wieder am Hotel angekommen. Die restlichen Biervorräte wurden vernichtet, das übliche an einem Sonntag Abend vollzogen und dann ging das Licht aus. Am nächsten Morgen bereits um 7 Uhr den Wecker gestellt, war ich überraschend fit. „Die selbe Prozedur wie jeden Tag, Woody“, dann ausgecheckt und den Weg Richtung Flughafen auf mich genommen. Nach knapp einer Stunde diesen erreicht, Mietwagen abgegeben, das Check-In via free Wi-Fi erledigt und dann hätte es schon losgehen können. Aber sind ja noch gute drei Stunden bis zum Abflug, darum die Zeit mit Internet surfen rumgebracht, ehe es zur Sicherheitskontrolle und später zum Boarding ging. Der Abflug erfolgte diesmal pünktlich, alle Essen waren an Bord und auch alle Personen. 2h10min war die Zeitansage, gute 40 Minuten früher als geplant. Mal schauen. Die Zeit ging glücklicherweise schnell rum, bisschen was essen, bisschen was trinken, bisschen schlafen und dann wurde auch schon in Frankfurt gelandet. Doch nicht ganz ausgestiegen, wie vorgegeben, waren am Ende 2h30min, aber immerhin noch weit vor der Zeit, gut so. Vor dem Terminal dann eine Verplante, die im Shirt bei -2 Grad das Tanzen und Singen anfing. Ich wusste schon jetzt, was ich vermisst habe. Am Fahrkartenautomat dann noch festgestellt, dass man ohne EC-Karte und ohne Kleingeld aufgeschmissen ist, denn selbst 20 Euro bei 7.60 Euro zu bezahlenden Betrag wollte der Automat nicht haben. Beim nächsten Mal gibt es gar nix, Fahrkarte braucht man ja sowieso nicht, wird eh nicht kontrolliert. In Langenselbold dann wieder angekommen, hätte ich noch das Vergnügen zu laufen gehabt, nach dem mein Akku vom Handy den Geist aufgegeben hat. Aber das ist mein eigenes Schicksal und da bin ich selber dran schuld. In Langenselbold gibt es allerdings einen Stadtbus, so dass mir der Weg vom Bahnhof nach Hause erspart blieb. Am Ende bleibt noch zu sagen, dass sich die Tour auf jeden Fall gelohnt hat, fünf neue Grounds, neuer Länderpunkt und auch sonst hatte alles gepasst. Und auch das Wetter reizt im Januar immer mehr Richtung Süden aufzubrechen. Denn wenn ich die Vorschau auf nächstes Wochenende sehe, wo es dann nach London geht, so wird mir am heutigen Tage schon schlecht…
Kleiner Sicherheitswahn selbst in der First Division (2.Liga)

Rabat Ajax F.C. vs. Hamrun Spartans F.C. 1-3

BOV Premier League      
Hibernians Stadium
Zuschauer: ca. 250


Erneut zur gleichen Zeit den Wecker gestellt und erneut keine Lust aufzustehen. Könnte ich theoretisch ausschlafen, aber ich bin ja nicht im Urlaub, sondern beruflich unterwegs, von daher raus aus den Federn, fertig machen und dann ab zum Frühstücksbüffet. Heute verzichtete ich mal auf das englische Frühstück, speiste interkontinental, muss ja auch mal sein. Ist zwar uninteressant für den Leser, macht mir aber nix. Noch bisschen auf dem Zimmer verweilen, dann paar Fotos in der näheren Umgebung vom Meer in den Kasten geknipst, ehe es dann zum heutigen Doppler losging. Erstes Spiel, erneut ein Premier League-Spiel, das dritte am Wochenende. Gute Quote. Und da das Navi den Ort nicht fand, musste ich etwa in die Nähe fahren, von dort wird es dann irgendwie zu finden sein. War überraschend gar kein Problem, die Flutlichter konnten gesichtet werden und wenig später war ich am Ground angelangt. Gute 1,5 Stunden vor Spielbeginn. Na gut, aber lieber zu früh als zu spät. Alle Tore noch verschlossen, der Ground selber wieder nur einseitig begehbar, aber ein kleiner Spalt zwischen Tor und Mauer ließ mich das ein oder andere Foto dann doch machen. Auf der anderen Seite war der Eingang für Offizielle, doch der Einlass für ein Fotoshooting wurde mir leider verwehrt. Muss ich halt mit dem Erreichten zufrieden sein. Der Ground gefällt dann ganz gut, zwar wie bereits erwähnt, nur einseitig begehbar, aber dafür richtig schön alt. Teils Löcher im Dach, viele Roststellen, das macht ein Stadion aus. Dürfte etwa das beste Stadion mit dem Nationalstadion sein, welches ich besucht habe. Leider spielten die Hibernians erst das zweite Spiel, so dass nur ein Abstiegsduell zwischen Rabat und Hamrun herhalten muss. Aber hauptsache es wird überhaupt gespielt. Die Frage nach einer Jacke wurde mit Ja beantwortet, gut so, denn wenig später wurde es auf einmal Frisch. Dabei strahlte zuvor noch ordentlich die Sonne vom Himmel und es war gut war, nach dem Spiel dann aber Regen auf dem Auto. Hatte ich gar nicht mitbekommen. War ja überdacht. Deutliche Sache hier für Hamrun, die dank einem lupenreinen Hattrick eines Neuzuganges den Sieg bereits in der ersten Hälfte unter Dach und Fach brachten. Am Abend war dann von dem Neuzugang zu sehen, der ein Wolfsburg-Shirt an hatte. Irgendein Franzose. Ist dieser von Wolfsburg in der Winterpause gewechselt? Und warum wechselt dieser nach Malta? Sportliche Aspekte spielen da sicherlich keine Rolle. Soll mir aber auch egal sein, kümmere ich mich nicht drum, soll jeder wechseln und spielen, wo und wie er möchte. Per Elfmeter konnte Rabat noch den Anschluss erzielen, mehr aber auch nicht, so dass der Tabellenletzte erneut nicht punkten kann. Aber auch das spielt für mich keine Rolle, wichtig ist der Ground, das Hibernian Stadium, welches ich nun im Sack habe. Somit der vierte Ground erledigt, aber eines soll noch folgen. Theoretisch 30 Minuten Zeit für 12 Kilometer, waren am Ende dann nur noch 25 Minuten dank Nachspielzeit. Pfeif jetzt ab, ich muss fort. Der Pfiff erklang, ich raus. Irgendwas ruft mir der Ordner hinterher, ich drehe mich nicht um, laufe direkt, ohne über Los zu gehen, zum Auto, Motor an, Licht an, Scheibenwischer an, Navi an und looooooooooos.
So warm war es dann doch nicht...

Samstag, 12. Januar 2013

Valletta F.C. vs. Birkirkara F.C. 1-0

BOV Premier League      
National Stadium
Zuschauer: ca. 2500


Auf die Spielpaarungen hatte ich bei Buchung des Fluges gar nicht geachtet, erst bei der Feinabstimmung ist mir aufgefallen, dass ich das Spiel des Landes machen kann. Passte auch alles wunderbar zusammen, so dass man dies ja nicht unbedingt ausschlägt. Vor dem ersten Spiel am heutigen Tage konnte ich bereits durch ein offenes Tor in das Stadion hinein und sah eine ordentliche Beflaggung seitens Valletta in der Kurve. So bin ich auch davon ausgegangen, dass die jeweiligen Supporterclubs in den Kurven stehen, Platz für die Haupttribüne für beste Sicht gegönnt und nach dem Einlass dann doch enttäuscht gewesen. Beide Gruppen versammelten sich auf der Haupttribüne, die eine links, die andere rechts, ich mittendrin. Na gut, ist halt so, gibt sicherlich schlimmeres. Die Haupttribüne war dann auch ordentlich bis komplett gefüllt, in den Kurven dafür nix und auf der anderen Seite saßen vereinzelnd Leute. Ohne eine offizielle Zuschauerzahl zu haben, würde ich trotzdem auf gute 2500 Zuschauer schätzen. Grandios. Auf Valletta-Seite gab es immer wieder mal Böller zu hören, dazu zum Intro auf beiden Seiten große Schwenker sowie einiges an Doppelhaltern. Immer wieder hörte man im Laufe des Spiels „Ultras, Ultras“-Sprechchöre, dies ist doch aber totaler Schmarrn, sich selbst so zu feiern. Denn ansonsten gab der Support nicht sonderlich viel her, weder hüben noch drüben. Dafür dachte ich aber, dass Malta vielleicht doch keine englische, sondern eine niederländische Kolonie ist, denn auf beiden Seiten saß jeweils eine Kapelle, die bekannte Fußballhits auf Trompete, Schlagzeug und Trommel wiedergab. Sehr bitter, es nervte irgendwann nur noch. Und doch kam dann auch mal ordentlich Stimmung auf, erst auf der Seite von Birkirkara, als man eine Rote Karte gegen Valetta (wegen Nachtretens) ordentlich feierte und sich schon als Sieger sah, kurz vor der Halbzeit dann aber ordentliche Feierei auf der anderen Seite, die den Führungstreffer bejubelten. Bierbecher flogen, Pöbelei in Richtung gegnerische Fans. Sah ganz nett aus. Und auch wenn das Spiel nicht unbedingt schlecht war, so verflachte es im zweiten Durchgang zunehmend. Birkirkara wollte den Ausgleich schaffte diesen nicht, einfach kein Wille das Spiel zu egalisieren oder gar zu gewinnen. Einige Minuten vor Schluss sahen dies dann auch die Valletta-Anhänger, die nun ordentlich laut wurden und jeder beim Schlachtgesang mitzog. Beeindruckend. Danach war es aber wieder still, erst beim Schlusspfiff nochmal ordentlich lauter Jubel. Mehr passierte hier dann aber nicht mehr. Ich verließ so langsam das Stadion, wieder zurück zum Auto und durfte das ein oder andere hupende Auto noch ziehen lassen. Kleiner Abfahrtsstau in Richtung Valletta, wo mich mein Weg dann auch hinführen sollte. Wenigstens bisschen Kultur machen, wenn ich schon mal da bin. Sonst würde ich mich sicherlich ärgern und wer weiß, wann ich das nächste Mal auf Malta komme. In der „Innenstadt“ dann den Länderpunkt Malta im Essen gemacht, weitergezogen und an der Stadtmauer entlang wieder zurück zum Auto. Zog sich aber schon ganz ordentlich, leider alles viel zu dunkel, sollte man unbedingt im Hellen machen, gibt hier einiges an guten Motiven, die man ablichten kann. So blieb mir nur der bestrahlte Teil, aber davon gab es auch noch genügend, somit paar Alibifotos in den Kasten gehauen. Irgendwann reichte es mir dann aber auch, geschätzt habe ich alles gesehen, wenn nicht, dann ist es halt so. Auf irgendwelche Museen habe ich eh keine Lust, nur das außenrum möchte ich machen und gesehen haben. So ging es dann von der Hauptstadt wieder zurück zum Hotel, bekannt ist die Strecke ja jetzt mittlerweile, aber ich höre doch lieber auf mein Navi, was aber nicht immer von Vorteil sein muss. Über irgendwelche Feldwege fand ich zum Ziel, im Zimmer noch ein Bierchen gezischt, bisschen in den Flimmerkasten geglotzt, aber es ist wie immer. Es kommt eh nur noch Rotz, teilweise habe ich sogar amerikanisches Fernsehen mit arabischen Untertitel angeschaut, denn auf das deutsche TV-Programm ist stets Verlass. Nur Grütze…

Luqa St. Andrews F.C. vs. Mtarfa F.C. 1-2

Third Division      
Centenary Stadium
Zuschauer: ca. 20 (4-6 Deutsche)


Den Wecker auf 8.30 Uhr gestellt, war ich allerdings vorher schon wach um dann nochmal die Augen zuzumachen. Und auch beim Klingeln wollte ich nicht so recht aufstehen, da musste der zweite Wecker schon her halten. Im Bad fertig gemacht und ab zum Frühstück. Ordentlich was hier geboten wird, sogar englisches Frühstück, wenn auch das Rührei viel zu viel püriert wurde. Und auch die Brötchen waren nur so Wabbeldinger, sieht man davon aber ab, war es gut. Satt bin ich allemal geworden. Nun noch bisschen auf dem Zimmer relaxen und dann ging es auch schon los zum ersten Spiel des heutigen Tages, wo Anstoß bereits um 13 Uhr war. Zwar nur ein 4.Liga-Spiel, aber wenn se doch spielen. Ich merke, den Satz habe ich auch im Jahr 2013 nicht verlernt. Natürlich optimale Voraussetzungen, wenn im kleinen Stadion des Nationalstadions gespielt wird und knapp eine Stunde später im Großen. 20 Zuschauer fanden sich nur ein, davon 6 Deutsche, aber das macht mir gar nix. Solange ich da bin, ist doch alles okay. Und das war es auch. Wieder nur eine Seite begehbar, aber an der Seite ist ein Tor offen, von dort kann man die Tribüne wunderbar ablichten. Spielerisch war es gar nicht gut, bei einem maltesischen 4.Liga-Kick auch nicht anders zu erwarten. Die Sonne strahlte, der Wind pfiff mir allerdings 90 Minuten um die Ohren, so dass ich frierend auf der Tribüne saß und froh war, dass das Spiel endlich rum war. Viel zu erzählen gibt es von dem Spiel gar nicht, darum lasse ich es direkt bleiben. Nach dem Spiel dann schnell raus und direkt zum Auto. Hier ist es wenigstens windstill und ich kann meine Lebensmittelvorräte so nach und nach plündern…

Freitag, 11. Januar 2013

Mosta F.C. vs. Tarxien Rainbows F.C. 1-3

BOV Premier League      
Victor Tesco Stadium
Zuschauer: ca. 250


Schon die letzten zwei Jahre hatte ich immer mal wieder ein Auge auf Malta geworfen, bei ordentlichen Temperaturen einfach dem kalten Deutschland entfliehen und auf die Insel fliegen, wo es kein Winter gibt. Dieses Jahr sollte es dann endlich soweit sein. Das zweite Januar-Wochenende hatte ich mir schlussendlich rausgesucht, bei Lufthansa direkt gebucht, ausnahmsweise mal von FRA fliegen. Spielplan steht schon seit längerem fest, geschaut, um so viele Spiele wie möglich zu machen, kamen am Ende fünf heraus. Optimal. So ging es dann am Freitag Morgen mit dem Zug von Langenselbold zum Flughafen in Frankfurt, ärgerlicherweise wurde ich nicht kontrolliert, 7.60 Euro für die Fahrkarte mal wieder umsonst ausgegeben. Am Hauptbahnhof aber erstmal diverse Probleme, Signalstörungen im S-Bahn-Netz führt zu Verspätungen, ich habe genug Zeitpolster eingeplant, darum auch dies kein Problem. Nun bin ich hier, am Flughafen, wo ich erst einmal zuvor abgeflogen bin, dies aber auch nicht zum Fußball, sondern in den Urlaub. Das nur so nebenbei. Schon schwierig sich hier zurecht zu finden, wenn man sonst nur von irgendwelchen kleinen Flughäfen abhebt, aber auch das wurde gemeistert. Sicherheitskontrolle ohne Probleme, ab zum Gate. Wieder ewig lang gelaufen, dann noch kurz warten, ehe das Boarding begann. Allerdings komisch, dass ich zu keinem Zeitpunkt nach dem Ausweis gefragt wurde. Ausnahme oder Standard in FRA? Keine Ahnung. Alle Fluggäste waren an Bord, es hätte losgehen können, hätte. Es gab eine kleine Verspätung von 30 Minuten, nicht etwa weil das Wetter so schlecht war, nein, es gab Probleme beim Catering, es wurden 50 Essen zu wenig an das Flugzeug gebracht. Wenn man sonst keine Probleme hat. Früchte mit Quark wurde serviert, war in Ordnung, aber hätte nicht unbedingt sein müssen, weil Zeitverlust. Im Prinzip hat es aber nix gemacht, hatte ich ja auf Malta eh alle Zeit der Welt. Der Flug war soweit okay, die meiste Zeit mit Schlafen verbracht und dann erreichte man maltesischen Boden mit gut 10 Minuten Verspätung. Die Sonne lachte, es dürften ca. 16 Grad gewesen sein, während in Deutschland wohl Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschten. Somit schon mal alles richtig gemacht. Nun erstmal den Mietwagen abholen, Lenkrad auf der rechten Seite, wusste ich ja bereits, hatte mich vorher informiert. Malta ist oder war eine englische Kolonie, daher kommt dies wohl. Mein erstes Mal mit dem Lenkrad auf der rechten Seite, ich bin gespannt, ob das klappt, leicht nervös war ich ja schon. Ein kleiner Peugeot 107 wird nun für die nächsten drei Tage mein Eigen sein, was größeres braucht man hier auch nicht auf der Insel, gibt es keine Autobahnen, lediglich diverse Schnellstraßen. Aber immer und immer wieder Kreisel, sollte man bei der Planung von Spiel zu Spiel etwa die Kilometer mal 1,5-1,8 nehmen um die Zeit in Minuten herauszubekommen. Nun war es 13 Uhr. Ins Hotel kam ich erst ab 15 Uhr, also erster Weg führte nach Valletta, schon mal bisschen Sightseeing betreiben. Ich kam aber gar nicht klar, die Konzentration auf die Linksfahrerei und das Schauen auf das Navi überforderte mich und nachdem ich zwar schon in Valletta war, falsch fuhr und nochmal außenrum sollte, gab ich entnervt auf und es ging Richtung Hotel. Das gebuchte Hotel liegt an der Nordseite Maltas, namentlich Paradise Bay, und konnte mit 10.50 Euro für B&B punkten. Und auch wenn es nur gute 26 Kilometer von Valletta entfernt ist, so schätzte ich die Situation ganz falsch ein. Das nächste Mal dann doch lieber in Landesmitte ein Hotel für paar Euro mehr beziehen und dann nicht den Stress mit der Fahrerei haben. Eins hat es aber von Vorteil, man sieht einiges vom Land. Das Zimmer soweit in Ordnung, leider kein free Wi-Fi, aber ist nicht so tragisch. Bisschen auf das Bett gepflanzt und ausruhen, um dann um 18 Uhr Richtung erstem Spiel und somit neuem Länderpunkt aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin noch einen Lidl gesichtet und ordentlich eingekauft, danach konnte es weitergehen. Die Fahrerei klappte nun schon besser, die Flutlichter sind zu sehen, Parkplatz in unmittelbarer Nähe. Passt. Das erste Spiel lief noch einige Minuten, ich gesellte mich aber dennoch schon mal rein. Es war überraschend Frisch geworden, aber sicherlich nicht so kalt wie letztes Wochenende, also musste es gehen. Muss ja schließlich immer gehen. Viertel Neun, beste Zeit für ein TV-Spiel, ob es denn wirklich live gezeigt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, aber zumindest konnte man später Ausschnitte bzw. die Tore im TV begutachten. Auf beiden Seiten konnte bisschen was an Fans ausgemacht werden, jeweils Beflaggung hinter dem Tor am Netz befestigt, im Block selber nix. Allerdings auf Tarxien-Seite ein großer Schwenker. Support war kaum vorhanden, ab und an kam mal ein Mosta, Mosta,die andere Partei eigentlich nur bei Toren auffällig. Diese fielen auch zu genügend, vier an der Zahl, mit dem besseren Ausgang für die „Gäste“. Ansonsten ist zum Spiel selber kaum was zu schreiben oder zu erwähnen, dürfte etwa Landesliga-Niveau bei uns haben. Nach dem Spiel dann noch paar Fotos vom Ground gemacht, halt nur vom Block aus, da nur einseitig begehbar. Nun also wieder zum Hotel zurück, was freue ich mich auf die Gurkerei da hoch. Klappte aber dann doch ganz gut, um etwa 23 Uhr wieder im Hotel angekommen, Bierchen noch gezischt und bisschen TV geschaut. Mehr ging aber nicht mehr, ich konnte kaum noch die Augen aufhalten, also Licht aus, TV aus, Augen zu und schlafen…

Sonntag, 6. Januar 2013

SAS Epinal vs. Olympique Lyonnais 7-5 n.E.

Coupe de France      
Stade de la Colombière
Zuschauer: 7100 (70 Gäste)


Welch eine Hitze im Zimmer. Dies lag sicherlich nicht an der 3er-Belegung, eher an der laufenden Heizung, auch wenn diese schon am Abend runtergedreht wurde. Schlecht geschlafen hatte ich und dann vor dem Wecker wach geworden. Das Bier machte sich zumindest nicht bemerkbar, schon mal gut, aber fit ist was anderes. Die Dusche half nur wenig, musste aber sein, danach war es auch schon Zeit aufzubrechen. Ein Supermarkt wurde am Vorabend noch ausfindig gemacht, welcher auch am Sonntag geöffnet hat, dort Belag für das Baguette besorgt, welches kurze Zeit später in der Bäckerei besorgt wurde. Hier merkte ich dann aber direkt wieder die Müdigkeit, begrüßte ich die Bäckereifachverkäuferin anstatt mit einem Bonjour oder Salut, mit einem Hola. Falsches Land, aber egal. Das Baguette bekam ich trotzdem. Wir fuhren direkt zum Stadion, hier um kurz nach Zehn angekommen, Parkplatz gesichert und gewartet. Ein weiteres deutsches Auto wurde gesichtet, paar Sachsen mit einem Oberfranken als Insassen, wie man später herausfand. Die Ticketlage sah allerdings weiterhin nicht gut aus. Die Kasse wird definitiv nicht öffnen und im Gästebereich würden erstmal die Supporter aus Lyon Zugang erhalten und danach vielleicht das übliche Volk. Alles sehr fraglich. Aber Alternativen gab es nicht, Metz hatte ja jeder schon und Sochaux2 wäre geografisch wie auch spielerisch völliger Blödsinn gewesen. Andere Alternative, einfach heimfahren. Soweit waren wir aber noch nicht. Um zwölf Uhr sollten die Kassen aufmachen, Asche und meine Wenigkeit versuchten einfach mal unser Glück und waren somit schon mal drin. Einzigstes Problem nun nur noch unser Fahrer, der draußen auf seine Chance hoffte und diese auch bekam. Ein Weib hatte wohl noch zwei Karten übrig, praktisch weiße Schwarzmarktverkäufer, die aber nix drauf schlugen und somit war auch der Kollege für einen Zehner im und beim Spiel. Na also, geht doch, positiv denken, dann wird alles gut. Der Ground ist ganz ordentlich mit Tribüne auf der einen Seite, sowie überdachte Stehplätze auf der Anderen. Hinter einem Tor dann noch unüberdachte Sitzplätze. Nachdem man nun auch noch weitere Gleichgesinnte traf und kurz quatschte, konnte es endlich losgehen. Und heute war es dann schon viel besser als noch gestern. Nach 13 Minuten steht es plötzlich 2-0 für die Gastgeber, nach 15 Minuten 2-1. Super Auftakt, da macht Fußball Spaß. Wenig später dann der Ausgleich, jetzt nimmt wohl das Spiel seinen Lauf und der klare Favorit aus Lyon wird deutlich gewinnen. Aber Pustekuchen. Zwar ging man durch einen Handelfmeter im zweiten Durchgang erstmals in Führung, verpasste aber die Entscheidung zu erzielen und so kamen dann die Gastgeber tatsächlich noch zum Ausgleich. Bloß keine Verlängerung, mir ist kalt, ich bin müde, ich möchte heim. Aber mein Wunsch wurde nicht erhört, warum auch, ab ging es in die Verlängerung. Man war das schlecht von Lyon. Bekommen einfach nix auf die Reihe. Und auch die Supporter waren eher schlecht als recht. Kamen zwar gut 70 mit, ein Bengalo zum Intro, ansonsten 90 bzw. 120 Minuten Fahne schwenken und bisschen Singen. Ganz mieser Auftritt, aber keine Ahnung ob sie es besser können. Im Heimbereich natürlich auch nicht wirklich Stimmung vorhanden, lediglich nach der 2-0 Führung Euphoriestimmung und nach dem Ausgleich zum 3-3 schwappte die Welle durch das weite Rund, wenn auch nur zu einem Viertel. Die Extra-Spielzeit brachte dann nix mehr ein, die Entscheidung musste per Elfmeterbolzen her. Und da kann ja der Favorit nur verlieren und so war es dann auch. Erst wird gehalten, dann geht ein Ball in die Wolken. Am Ende ein verdienter 7-5 Erfolg für die Gastgeber, hätte ich es dem Gast sicherlich nach 90 Minuten gegönnt, aber nach diesem schwachen Auftritt musste man dann einfach für den Gastgeber sein. Mit schnellen Schritten ging es nun zurück zum Auto, Abfahrtsstau vermeiden und so schnell wie möglich weg von hier. Dies klappte wunderbar, wir dürften das erste Auto gewesen sein, zack waren wir weg. Optimal. Die weitere Strecke zog sich dann erstmal, ab in die Vosgesen, Berg und Talfahrt, fast hätte es noch Hundekotlett gegeben, aber der Fahrer fuhr aufmerksam. Ich musste jetzt erstmal bisschen Schlaf tanken, schlummerte gemütlich auf dem Beifahrersitz. Das musste einfach sein, darf ich direkt nach der Tour in die Nachtschicht. Aber irgendwie muss ja das Geld für den Fußball verdient werden. Meine erhoffte Zigarettenpause bekam ich leider nicht, dafür begann dann aber so langsam die Durchdrehphase. Wie es halt immer auf dem Rückweg ist. Ich hatte immer was zu meckern, über dies und das, spielte Gitarre auf der Flasche, spielte DJ am Radio und hielt es dann doch ohne Zigarette aus. Der gestrige Treffpunkt wurde dann wieder erreicht, Sachen umladen, sich beim Fahrer ordentlich bedankt und verabschiedet und schon gingen wir alle wieder getrennte Wege. Der Winterschlaf war kurz, trotzdem hat diese kleine Tour Spaß gemacht, schmeckt nach mehr. Der Geschmack wird sicherlich noch einige Wochen und Monate anhalten. Und es macht schließlich alles noch Sinn, auch ich muss mich noch nicht zum Briefmarken sammeln oder zum Tauben züchten umorientieren…

Samstag, 5. Januar 2013

E.S. Thaon vs. FC Sochaux 0-1

Coupe de France/span>      
Stade Robert Sayer
Zuschauer: 2500 (100 Gäste)


Die Ankunftszeit vom Navi ließ nix gutes verlauten. Dreiviertel sechs Ankunft, noch kein Parkplatz und noch keine Karte. Das wird eine ganz enge Kiste. Besonders, wenn man auf der mautfreien Autobahn nix rausholen kann, da überall eh nur 90km/h maximal erlaubt ist. Was ein Schwachsinn. Da kann man über die Geschwindigkeitsbegrenzung in Deutschland echt froh sein. Endlich mal erlaubte 110km/h, doch bald wieder diese genannten 90. Die Laune stieg nicht unbedingt, erst als die Autobahn verlassen wurde, konnte auf der Landstraße bisschen Zeit gut gemacht werden. Gute fünf Minuten auf dem kleinen Stück, sieht man mal. So kamen wir dann doch rechtzeitig an, Parkplatz in einer Seitenstraße gefunden und zackig ging es zum Eingang. Einlass kein Problem und drin waren wir. Das hatte geklappt, der erste Doppler im Jahr 2013 ist so gut wie in der Tasche. Gute 2500 Zuschauer waren zu diesem Pokalkick gegen den Erstligisten gekommen, davon etwa 100 Gäste. Die Ultrafraktion versammelte sich auf dem Hügel hinter dem Tor, ein paar weitere mit Banner und Schwenker zogen die Seite an der Haupttribüne vor. Bisschen Silvesterpyro auf Heimseite gab es als Intro zu bewundern, auf Gästeseite erstmal nur die besagten Schwenker. Im Laufe der Zeit dann kurzzeitig mal gelber Rauch, das war es dann aber auch schon. Leichtes Singsang konnte aus dem Gästesektor vernommen werden, im Heimbereich natürlich nur Eventkunden, die dumm in der Kälte rumstanden. Das Spiel war allerdings wiederum schwach, müsste doch der Erstligist hier deutlich gewinnen, aber ist halt Pokal, welcher seine eigenen Gesetze hat. Die 2 Euro für das Phrasenschwein wurden in der Halbzeit in einer Merguez investiert, allerdings ohne Harissa. Enttäuschend. Und auch auf dem Rasen passierte nicht wirklich was, die Zeit wurde dann halt einfach tot gequatscht, ehe eine Viertelstunde vor Schluss doch noch der Treffer für die Gäste fiel. Und auch wenn ich kein bekennender Gegner des französischen Fußballs bin, so habe ich keine Ahnung, ob denn da tatsächlich die komplette erste Mannschaft des Erstligisten aufgelaufen ist. Ist ja auch egal, das Spiel war nach 90 Minuten fertig, wir waren zufrieden und konnten wieder abmarschieren. Vorher aber noch zwonzisch Euro am Kassenhäuschen gefunden, ein sehr netter Abend, würde ich mal behaupten. Bevor es dann zum gebuchten Hotel ging, sollten im Supermarkt in Epinal erst noch Tickets für das Spiel am nächsten Tag besorgt werden. Hier gefragt und dort gefragt, doch die Antworten ließen nix Gutes verlauten. Eine dritte Info eingeholt, c´est finir, Ende Aus, gibt nix mehr, Spiel ausverkauft. Nun ja, leicht niederschmetternd, manch einer hakte die ganze Sache jetzt schon ab. Zur Aufmunterung gab es dann aber noch einen 12er-Träger Kronenbourg, der im nahe gelegenen F1 Hotel gebührend vernichtet wurde. Und während der ein oder andere bereits am Metallbett sägte, gönnte ich mir noch einige Minuten im kostenlosen Internet, ehe mich immer wieder eine Stimme aufforderte, endlich ins Bett zu kommen. Es war nicht meine innere Stimme, nur die meines Lebenspartners am Wochenende, praktisch die Stimme meiner Wochenendbeziehung. Gegangen ist dann aber nix, sollte es jemanden interessieren…

FC Metz 2 vs. U.S. Ivry 0-1

CFA Groupe A      
Stade d´Athlétisme Dezavelle
Zuschauer: 105

Neues Jahr, neues Glück. Kaum hat das neue Jahr begonnen, ist auch schon wieder Wochenende, Zeit für Fußball. Und wenn doch gespielt wird, kann man ja hinfahren. Eine kleine Neujahrstour nach Frankreich. 3 Spiele stehen auf dem Plan, zwei Touren sind möglich, wir entscheiden uns aber für die sichere mit Metz 2 und Thaon anstatt Belfort und Colmar. Bei Verlängerung wäre das zweite Spiel nicht mehr gegangen, wahrscheinlich besser so. Bis zum späten Freitag Nachmittag war allerdings unklar, wie, ob und warum wir überhaupt hinfahren, dann aber gab es grünes Licht vom Akkumensch, der Akku leuchtet orange, es kann losgehen. Viertel Elf bayrischer Zeit, Viertel nach Zehn hessischer Zeit war als Treffpunkt ausgemacht und während ich noch in der rollenden Disco saß, trudelten so langsam die anderen beiden Kollegen ein. Es konnte losgehen. Im Can´schen Mobil ging es also Richtung Ostfrankreich, wie erwähnt nach Metz. Nix los auf den Straßen, wir kamen gut voran, kurz hinter der Grenze dann runter von der Autobahn, die Mautstraße umgehen und über Landstraße weiter. Hier und da tauchte mal ein Ground auf, kann man sicherlich irgendwann mal machen. In Metz dann zeitig angekommen, wurde erstmal das Stadion der ersten Mannschaft nochmal begutachtet, auch wenn es natürlich jeder von uns hatte. Hinten dran das Stadion der Zweiten, immerhin auch mit Tribüne, wenn auch nur mit Tribüne, sonst nur Stankett. Macht aber nix, hauptsache Tribüne. Man traf noch zwei weitere bekannte Gesichter, ICE-Volker sowie Stier, und zusammen wurde dann das Spiel verfolgt. So gut es ging. Es dauerte nicht lange, da mussten wir feststellen, dass es das schlechteste Spiel im Jahr 2013 ist. Aber auch irgendwie das Beste. Komisch. Die Akteure auf dem Rasen brachten auf jeden Fall kaum was zu Stande, gab zwar mal hier, mal da eine Torchance, aber das war nix wertvolles. Dafür kann dann der Siegtreffer für die Gäste als sehenswert angesehen werden. Viel mehr passierte hier auch nicht mehr. Allerdings haben wir gute dreizehn Minuten an Zeitpolster verloren, wichtige Minuten im Kampf um die weiteren neunzig Minuten. Einfach wieder später angefangen, länger spielen lassen usw. Man kennt es ja. Und darum halten wir uns jetzt auch nicht mehr länger auf, sondern gehen direkt zum Auto und fahren weiter…

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