Sonntag, 14. Dezember 2014

AS Monaco vs. Olympique Marseille 1-0

Ligue 1                 
Stade Louis II
Zuschauer: 12648 (3500)


Gesagt, getan. Nobbi am Bahnhof rausgelassen, konnte es für uns in aller Gemütlichkeit in Richtung Monaco gehen. Immerhin ein neues Land für mich, wenn auch kein Länderpunkt, da nicht FIFA-Mitglied. Die direkte Zufahrtsstraße ins Fürstentum war allerdings gesperrt, so dass es per Umwege nach Monaco gehen musste. Aber auch dies wurde gemeistert. Um 18 Uhr fanden wir uns in der Tiefgerade vom Stadion wieder, drei Euro weniger in Tasche, dafür direkt am Stadion geparkt. Man muss dazu allerdings sagen, dass es sonst keine Parkplätze gibt, also waren die drei Euro schon fair und auch gut investiert. Überall lungerten bereits OM-Anhänger rum, möglicherweise waren diese bereits den ganzen Tag in der Stadt. Warum auch immer. Vor einem Fastfoodladen wurde bereits ordentlich gesungen und gefeiert, PSG hatte sein Auswärtsspiel bei Guingamp verloren. Bei selbigem Laden wollten wir uns dann was warmes zu essen reinwerfen, die Schlange ordentlich lang, aber wie gut, dass es Bestellterminals gibt. EC-Karte rein und bestellen, die Karte war aber schneller wieder im Geldbeutel verschwunden wie sie im Terminal steckte. 2.20 Euro für einen Cheeseburger müssen nun wirklich nicht sein. Da können wir ja gleich vornehm essen gehen. So gab es dann wieder nur kalte Küche, im angrenzenden Supermarkt wurde sich mit Baguette und Wurst eingedeckt, welches dann genüsslich verspeist wurde und der Hunger somit gestillt war. Es ging zurück zum Stadion, knappe Stunde noch bis zum Spiel. Eckblock für 40 Euro hatten wir uns im Vorfeld gesichert, ansonsten keine Chancen Einlass zu bekommen, gab es einfach keine Antwort. Vor Ort dann erst gar nichts mehr probiert. Der Eckblock dann gut zur Hälfte mit OM-Leuten gefüllt, auch sonst strömten heute die Zuschauer mal ins Stadion. OM zieht halt. Die Gäste mit gut 3500 Fans angereist, die sich im komplett im weiten Rund niederließen. Im Gästeblock gab es zum Intro eine Choreo zu bewundern, während die linke Seite eine Papp-Choreo in den Vereinsfarben präsentierte, wurde in selbigen Farben im rechten Block Fähnchen geschwungen. Und auch überraschend viele Monaco-Supporter waren heute am Start, die ebenfalls zum Intro eine kleine Choreo in Form von langgezogenen Luftballons präsentierte. Passt. Pyro blieb aber leider zunächst aus. Stimmungsmäßig waren die Gastgeber auch überraschend ganz gut präsent, lag vielleicht an unseren Plätzen, aber man konnte diese das Spiel über ganz gut vernehmen. Die Gäste vernahm man zumindest im ersten Durchgang noch ganz gut, in der zweiten Halbzeit wurde es immer weniger und bis auf Fahnen schwenken und bisschen Geklatsche kam auf unserer Seite nicht mehr viel an. Schade, hatte ich von OM zumindest mehr erwartet, wenn zugleich diese wohl trotzdem die Nummer 1 im Land sind. Lange sah es dann auf dem Spielfeld nach dem zweiten, torlosen Remis des Tages aus, trotz guter Chancen auf beiden Seiten sollte zunächst kein Tor fallen. In der 67. Spielminute war dann aber der Bann gebrochen und die Gastgeber konnten den Führungstreffer erzielen, der am Ende dann auch der Siegtreffer war. Von den Gästen kam nach dem Rückstand einfach zu wenig, aber durch die Niederlage von PSG bleibt man dennoch weiterhin an der Tabellenspitze. In der Tiefgarage entwickelte sich dann der erwartete Abfahrtsstau. Lange ging nichts, gut dreißig Minuten nur im Auto gesessen, danach sollte es aber Schlag auf Schlag gehen und wir waren wieder draußen. Natürlich hatten die Gäste den gleichen Weg wie wir, so dass es sich nochmals auf den Straßen staute, ab der Autobahn war es dann aber wieder ein entspanntes Fahren. 4.60 Euro wurden für die Strecke nach Villeneuve-Loubet fällig, hätte man sich vielleicht sparen können, aber irgendwann möchte man dann ja auch mal ins Bett. Erneut ein F1 als Unterkunft gebucht, diesmal für zehn Euro pro Person, aber wir waren ja auch ein Mann weniger. Am nächsten Morgen dann erneut am Baguette vom Vortag geknabbert, der Kollege ging wieder runter und zog ich das F1-Frühstück rein. Mal schauen, beim nächsten Mal gönne ich es mir auch mal. Vielleicht. Um 10.30 Uhr war dann Abfahrt bei herrlichen Temperaturen um die 15 Grad und Sonnenschein. Da möchte man doch glatt noch ein wenig länger bleiben. Nochmal einen Supermarkt aufgesucht, das Auto vollgetankt und dann auf direktem Weg zum Flughafen. Für mich sollte es paar Minuten später schon wieder gen Himmel gehen, während der Kollege noch bis zum späten Nachmittag am Flughafen ausharren musste. Wieder die gleiche Route wie schon beim Hinflug, Nice nach Amsterdam, erneut gab es Sandwich, diesmal mit Käse und Gurke. Traurig musste ich auf der Karte mit ansehen, wie wir über Aschaffenburg flogen, hätte man nicht einfach mal in der Nähe zwischenlanden können, wäre ich um einiges früher daheim. Aber klar, geht natürlich nicht. In Amsterdam musste ich dann noch ewig weit laufen, von Bereich D nach B, sicherlich fünfzehn Minuten Fußmarsch. Es folgte der letzte Flug für das Wochenende, mit einer kleinen Tüte Chips ging der einstündige Flug bald zu Ende, Frankfurt war wieder erreicht, die Tour fast vorbei. Per Bus wieder zum anderen Terminal, dort per S-Bahn wieder zurück zum Stadion. Nur noch zum Auto laufen und dann heimfahren. Aber wo ist mein Auto? Ich hatte es doch hier geparkt?! Doch so weit hinten? Nein, da hinten, habe ich es nicht geparkt. Es ist weg. Geklaut, abgeschleppt oder sonst was. Aber bitte bleiben Sie ruhig, schon blöd wenn man am Auto vorbei läuft. Natürlich stand es noch genauso da wie ich es am Samstagmorgen verlassen hatte. Dank Feierabendverkehr auf der A3 dauerte die Heimreise dann noch ein wenig länger, um halb sieben am Abend konnte ich dann aber wieder völlig erschöpft meine Wohnung betreten. War mal wieder eine schöne, wenn auch teure Tour, aber ich kann das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen. In diesem Sinne, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch, es dürfte wohl die letzte Tour im Jahr 2014 gewesen sein…

OGC Nice vs. AS Saint Étienne 0-0

Ligue 1                 
Allianz Riviera
Zuschauer: 18493 (0)


Im Sägewerk zu Salon de Provence ging irgendwie die Nacht vorbei, wobei ich selber nicht genau weiß, ob ich Mitarbeiter oder doch eher Vorgesetzter war. Nach einer Dusche am Morgen war ich soweit wieder fit und knabberte ein wenig an meinem Baguette vom Vortag rum, während sich die anderen beiden Kollegen am Frühstück für 2.99 Euro her machten. Sah so schlecht nicht aus, muss man sagen. 10 Uhr sollte Abfahrt sein, hielten wir soweit auch ein, der Weg sollte uns zurück nach Nice führen, diesmal aber über die mautpflichtige Autobahn. Gesamtkosten: 19.20 Euro. An der ersten Mautstelle kam es dann zum Kontakt mit der Gendarmerie, die mich direkt rauszog. Führerschein wollte der gute Herr sehen, war verwundert, dass kein Datum bei Klasse B eingetragen ist. Irgendwie auf Englisch ihm es erklärt, hatte er dann wohl verstanden. Aber das sollte nicht alles sein. Fahrzeugpapiere waren auch in Ordnung, nur mit dem Nummernschild passte was nicht. Nein, es ist nicht mein Auto, ist gemietet! Der werte Herr Gendarm monierte das Nummernschild, da es sich bereits an einigen Stellen auflöste und somit schwarze Zahlen bzw. Buchstaben auf schwarzem Hintergrund waren. Dies wäre in Frankreich verboten, aber da ich ja nicht Fahrzeughalter bin, hätte ich nichts zu befürchten. Das Kennzeichen wurde sich allerdings auch nicht notiert, um eine eventuelle schriftliche Verwarnung an das Mietwagenunternehmen zu verschicken. Womöglich sollte einfach die Kasse vor Ort ein wenig aufgefüllt werden. So durfte ich dann aber ohne Probleme weiterfahren. Diese entwickelten sich aber auf der weiteren Fahrt dann am Auto selber, ein Warnzeichen auf Französisch wollte mir irgendwas berichten, danach hatte das Auto im fünften und sechsten Gang kein Turbo mehr. Irgendwas mit dem Motor war, sollte geprüft werden, so die Übersetzung ins Deutsche zu späterer Stunde, Motor aus und wieder an und schon war die Warnung erloschen und der Turbo wieder hergestellt. In Nice angekommen, wurde versucht so nah wie möglich am Stadion zu parken. Aber Pustekuchen, neues Stadion gebaut, aber Parkplätze nicht vorhanden. P5 nur für Dauerkarten-Inhaber, die dann per Shuttlebus zum Stadion gebracht werden, hatten wir natürlich nicht, also weitergesucht und dann irgendwann in einer Seitenstraße fündig geworden. Bedeutete aber zugleich einen halbstündigen Marsch zum Stadion. Sinnlos. Im Vorfeld war bereits bekannt geworden, dass auch heute bei dem Spiel Gästeverbot herrscht, anscheinend wegen den Vorkommnissen beim letzten Aufeinandertreffen, wo es ein wenig auf den Rängen gerappelt hatte. Die Braunschweiger Reisetruppe nahm somit Vorlieb, das Spiel nicht zu besuchen und anstatt dessen nach Antibes zu fahren, aber dort war ich ja bereits vor zwei Jahren und für mich somit keine Alternative. Natürlich sinnlos, ein Spiel ohne Gäste, aber was will ich machen. Karten für zehn Euro hinter dem Tor luden dafür dann zu einem preisgünstigen Erstligaspiel ein. Man kann eben nicht alles haben. Und die Hoffnung auf paar Gäste, wie gestern in Montpellier, war ja immer noch vorhanden. Bei Betreten des Stadions machte sich der Stadionname aller Ehre, hatte ich so eine Art Stadion nicht schon mal gesehen? Ja, richtig. In München steht die Allianz Arena, in Nice die Allianz Riviera. Die Form von außen fast gleich, im Inneren identisch nur ein wenig kleiner. Gästeblock war, wie erwartet, dicht, auch sonst waren keine Gästefans zu erkennen. Also Support nur von der Heimseite. Die Südtribüne zum Intro mit einer Überziehfahne und ein wenig Pyro, aber sinnloserweise nicht alles auf einmal gezündet, sondern nach und nach. Etwa sechs Sekunden die Fackel in der Hand gehalten, dann direkt einem Ordner zur Vernichtung übergeben, welch Verschwendung. Auf der Nordtribüne die Jung-Ultras platziert, präsentierten ihren Namen per Doppelhalter, dazu einige rote Papptafeln, die von unseren Plätzen allerdings nicht gut sichtbar waren. Support war von der Südtribüne soweit in Ordnung ohne allerdings vom Sitz zu fallen, dort schlief ich dann allerdings fast ein, denn auf dem Spielfeld passierte rein gar nix. Ein paar wenige Torchancen konnten verzeichnet werden, ansonsten nix, rein gar nix. Aber halt, ich möchte ja die zwei Platzverweise nicht unterschlagen. Und so blieb es torlos bis zum Schluss, der Schlusspfiff ertönte und endlich wurden wir von diesem Grauen erlöst. Im Marschschritt ging es zurück zum Auto, hatten zumindest zwei der drei Insassen noch massig Zeit bis zum Abendspiel, aber Nobbi musste zum Bahnhof, den ersten Zug erwischen und damit nach Toulon zu fahren, wo der Abendflieger auf ihn wartete…

Samstag, 13. Dezember 2014

Montpellier HSC vs. RC Lens 3-3

Ligue 1                 
Altrad Stadium
Zuschauer: 9784 (150)


Einmal in diesem Jahr noch ein wenig Sonne tanken, bekam ich davon im Jahr 2014 eigentlich zu wenig ab. Aber dies war natürlich nicht der Hauptgrund der Reise nach Südfrankreich. Ein wenig Fußball sollte dann auch noch sein. Da bietet sich das vorletzte Spiel im Ausweichstadion in Montpellier als Tourstart regelrecht an, natürlich kann man darüber streiten, ob man ein Rugby-Stadion unbedingt machen muss. Der Eine sieht es eben so, der Andere braucht es nicht unbedingt. Mir sagt es zu, ein Non-League-Ground mehr in der Vitrine, kann ja nicht schaden. Die Planung verlief zunächst auf ein Wochenende ab Freitag mit einem Drittligaspiel in Marseille, Consolat, um es genau zu nehmen, Ground aber zu sinnlos, so dass erst Samstagfrüh gestartet werden sollte. Anstatt Marseille wurde dann Nice angeflogen, passte besser mit dem Heimflug, Flugpreis bei 170 Euro in etwa gleich. Kein günstiger Spaß, aber ich kann das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen. Samstagmorgen ging es dann in aller Frühe los, per Auto zur S-Bahn-Station Frankfurt-Stadion gefahren, dort einen Parkplatz ohne folgenden Strafzettel bekommen (Woodytour berichtete im August über Falschparken) und am Automaten zunächst mal einen Schock bekommen. 2.60 Euro für eine vierminütige sowie eine-Station-Fahrt vom Stadion zum Flughafen!? Der RMV merkt auch nichts mehr. Am Flughafen dann per Skytrain das Terminal gewechselt, wurde zugleich auch schon die Sicherheitsschleuse gekreuzt. Sehr genau wurde der Dienst vollbracht, beim Durchqueren fing es an zu piepsen, so dass ich in die Kabine gebeten wurde. Per Handscanner wurde dann alles abgesucht, ja selbst das Schwänzchen wurde abgetastet, ob es nicht eventuell aus Metall besteht. War aber nicht so, alles in echt da unten. Weiter ging es mit der Durchsuchung im Schritt sowie unter der Gürtelleiste, da verliert man schon irgendwie seine Intimsrechte, wenn man überhaupt welche besitzt. Aber immerhin wurde der gute Mann dann fündig, eine Büroklammer hatte sich in der einen Gesäßtasche versteckt. Objekt gefunden, ich durfte es behalten, mich danach wieder anziehen, also Gürtel, Pullover sowie Jacke, den Rest durfte ich freundlicherweise anbehalten. Wenige Minuten später lief bereits das Boarding, den gewünschten Sitzplatz im Cityhopper von KLM eingenommen, hob die Maschine kurz darauf ab. Die Flugbuchung verlief von FRA via AMS nach NCE. Sandwich mit Käse wurde serviert, dazu ein Kaffee, musste aber alles schnell verzehrt werden, denn schon bald landeten wir in Amsterdam. Hier bisschen Aufenthalt, aber mit free Wifi kein Problem. Weiter ging es nun nach Nice, erneut Sandwich, diesmal aber mit Hühnerbrust als „Aufstrich“. Das Ganze bei minus 61 Grad in 12000 Meter Höhe. Dies aber nur nebenbei. Landung in Nice erfolgte, Ausstieg und direkt bestes Wetter. Konnte gefallen. Zur Mietwagenstation gedackelt, diverse Zusatzversicherungen dankend abgelehnt, auch eine Kategorie besser abgelehnt, hatten eh meine gebuchte Kategorie nicht vorrätig, so dass es ein Ford Focus Diesel wurde. Besten Dank dafür. Wenig später befand ich mich dann in diesem Gefährt, aber nicht auf direktem Wege zum Abendspiel, vorher sollte ein Supermarkt angesteuert werden, wo neben lebensnotwendigen Lebensmittel wie Baguette, Wurst und Wasser auch die Karten für abends abgeholt wurden. 16 Euro das Stück, wobei ein Euro Servicegebühr inkludiert waren. Man weiß ja nie, wie es vor Ort aussieht, also lieber mal via Internet zugeschlagen, ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Per Autobahn ging es dann zunächst nach Puget sur Argens, 6.80 Euro kostete der Spaß, brachte aber eine Zeitersparnis von einer guten Stunde mit sich. Der weitere Weg dann nur via mautfreien Straßen, zog sich schon gut in die Länge, die 273 Kilometer zum Flughafen in Montpellier. Flughafen? Was will der Woody denn da? Zwei Mitfahrer abholen, kann als Antwort gegeben werden. Nobbi und Nobelhopper reisten via Charleroi nach Montpellier und zusammen sollte dann das Wochenende verbracht werden. Am Flughafen selber rein gar nix los, da landet und startet wohl auch nicht viel, aber hauptsache einen Flughafen haben. Egal. Zu dritt ging es dann auf direktem Wege Richtung Stadion, dort aber nicht gut zu parken, fanden wir in einem Wohngebiet einen Parkplatz unseres Vertrauens. Wobei ich doch eher skeptisch war, ob dies nicht ein Anwohnerparkplatz sei, war aber wohl nicht so. Am Stadion dann noch bisschen rumgelungert, den ein oder anderen Gleichgesinnten noch getroffen und dann sollte es auch reingehen. Nun folgte ein wahrer Sicherheitswahn. Erste Kontrolle gleich Personenkontrolle. OK! Dann ging es hinter der Gegentribüne zur zweiten Kontrolle, nur mal schauen, ob der Weg von uns richtig ist. Am Ende der Tribüne dann die dritte Kontrolle, ob wir auch zu den billigeren Plätzen hinter dem Tor dürfen. Und als dann noch die vierte Kontrolle bevorstand, war das Fass beinahe zum Überlaufen gekommen. Hatte nur noch gefehlt, dass im Block auch nochmal kontrolliert wird. Sinnlos! Das Altrad Stadium, nach einem Sponsor benannt, kann soweit gefallen. Steile Tribüne, dazu ein Dach, welches von der Haupttribüne beginnend sich einmal um das Stadion herum schlängelt. Sieht man so auch nicht alle Tage. Voll war das Stadion natürlich nicht, hätten wir vor Ort also noch locker zuschlagen können, aber sicher war eben sicher. Gäste waren zum heutigen Spiel verboten, man könne keinen abgetrennten Bereich bieten, somit Gästeverbot aufgrund Sicherheit. Sinnlos. Überraschender Lärm dann aber kurz vor Spielbeginn, gut hundert Mann (womöglich ein paar mehr) machten sich bemerkbar. Es waren nicht etwa Heimfans, die hatten ja ihren Platz auf der gegenüberliegenden Tribüne, nein, es waren Gästefans. Einfach unbemerkt aus Lens angereist und ins Stadion gelangt. Geniale Aktion. So kam dann nicht nur vom heimischen Anhang ein wenig Stimmung, auch ein Gästesupport war zu vernehmen, war soweit in Ordnung, wenn auch nichts Berauschendes. Aber allein die Anwesenheit trotz Verbot zählte. Anscheinend war allerdings bereits im Vorfeld zwischen beiden Ultragruppierungen eine Absprache getroffen worden, denn ein gemeinsames Spruchband wurde präsentiert. Den Text bekomme ich aber leider nicht zusammen, die Gästefans ja, wie erwähnt, in unserem Block, auch auf einem Video ist nicht das komplette Spruchband der Gäste zu sehen, da es vorher von einem Sicherheitstypen halb entfernt wurde, was dann wütende Proteste und einem gemeinsamen „ACAB“-Gesang zur Folge hatte. Auf Heimseite stand: „aber wir werden immer singen…“ Auf dem Spielfeld entwickelte sich ein ordentliches Spiel, wobei dies nicht der Qualität verschuldet war, sondern eher den Fliegenfängern in den Toren und auch die Abwehrreihen hatten nicht unbedingt ihren besten Tag. Macht aber nix, so konnten sechs Tore bewundert werden. Nach dem Spiel ging es, wie sollte es auch anders sein, zurück zum Auto, welches noch genauso da stand, wie wir es verlassen hatten. Es waren noch 125 Kilometer bis zum gebuchten F1-Hotel zu fahren, welches mit 6.84 Euro pro Person ein echtes Schnäppchen war, wenn auch die Sterne auf einen Halben reduziert sind. Mautfreie Variante wurde gewählt, da nur zwanzig Minuten Zeitersparnis via Autobahn, aber Kosten von zehn Euro zu Buche gestanden hätten. Gegen Mitternacht trafen wir in Salon de Provence ein, schneller Check-In, noch ein wenig im Internet gesurft, wenig später konnte es dann zur Nachtruhe gehen und die Arbeit konnte beginnen…

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