Sonntag, 25. Januar 2015

Boavista F.C. vs. S.C. Braga 1-0

Primeira Liga                 
Estádio do Bessa Século XXI
Zuschauer: 4117


Das Hotel wurde mit Umständen gefunden und auch der Check-In verlief alles andere als reibungslos, klar, der Herbergsvater spricht kein englisch und ich kein portugiesisch. Aber gut, dass es den Google Translator gibt, so wurden alle Differenzen beseitigt und ich konnte mein Zimmer beziehen. Mal wieder das Problem mit dem Öffnen der Tür, aber kurz an November gedacht, wo ich das selbe Problem hatte und schon stand ich drinnen, im Zimmer. Schlicht gehalten, aber reicht ja, ist ja nur für paar Stunden Schlaf, da sind die 15 Euro bestens angelegt. Nach nur kurzem Aufenthalt ging es dann in Richtung Stadion, welches in einem Wohngebiet liegt und ich nicht wieder auf die letzte Sekunde kommen wollte, u.a. wegen der Parkplatzsituation. Vorher aber noch beim Supermarkt gehalten, haben diese in Portugal auch sonntags auf, und noch bisschen Verpflegung besorgt. Am Stadion dann in einer Seitenstraße geparkt, wollte ich einen einheimischen Burgerladen aufsuchen, aber nicht gefunden, so musste dann eben wieder das gelbe M herhalten. Einlass ohne Probleme und dann doch ein wenig erschrocken. Die Schachbrett-Sitze sind ja bekannt, aber dass man diese auch so deutlich sehen kann? Da ist ja gar nix los. Enttäuschend. Geschätzt 2000. Braga mit gut 250 Fans angereist und diese konnten dann doch überraschen. Auch wenn ein Dach für bessere Akustik hilft, so waren gut 100 Anhänger doch recht laut und durchgehend am Singen. Auf der Heimseite die Panteras Negras, gegründet 1984, bilden den Mittelblock, wobei auf den äußeren Sitzplätzen auch eher nichts los ist. Soll heißen, die Ultras sitzen hinter dem Tor, der normale Zuschauer macht sich auf der Längsseite breit. Fahne schwenkend, trommelnd und um Support bemüht kann man die Heimkurve beschreiben, keine Ahnung, was ich mir erwartet habe. Sagen wir es so: Es war in Ordnung. Spielerisch nicht das Gelbe vom Ei, zwei Chancen für die Gäste, Null für den Gastgeber, alles im ersten Durchgang. Für ein TV-Spiel viel zu wenig. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel ein wenig besser, aber die Gäste ließen weiterhin die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen und so kam es wie es kommen musste. Mit der zweiten Torchance erzielen die Gastgeber die Führung. Ein platzierter Flachschuss kann noch pariert werden und ein wenig kurios findet der Ball dann den Weg vom linken Innenpfosten über den Rechten ins Tor. Wenig später war Schluss, die Spieler erschöpft auf dem Boden, die Zuschauer glücklich und zufrieden. Für mich ging es noch eben in den Unterrang, wenn auch der Ordner dies nicht wollte. Aber wieselflink ging es durch die Zuschauer hinein, Glück bei der Suche und dann direkt wieder raus. Das Auto war dann auch schnell wieder erreicht und paar Minuten später wieder bei der Unterkunft angekommen. Der Herbergsvater wartete bereits um dann ins Bett zu gehen, ich tat ihm gleich, allerdings alleine in mein eigenes Bett. Und wie so oft bei einem frühen Flug ist dann die Nacht nicht unbedingt geprägt von Schlaf, wenn man dauernd aufwacht und Angst hat zu verschlafen. Der Wecker klingelte endlich, ich konnte aufstehen, schnell duschen und dann abhauen. Den Schlüssel plus Fernbedienung auf den Tresen gelegt, hoffe es war so in Ordnung, den Rucksack mit den Utensilien aus dem Auto gepackt und Richtung Mietstation gefahren. Dort zu früh angekommen, aber lieber zu früh als zu spät, Punkt 8 Uhr kam dann auch der Vermieter, kurze Überprüfung des Autos, alles in Ordnung und dann wurde ich zum Flughafen gebracht. Da gab es auch mal ein Hupen portugiesischer Art, hatte ich die ganze Tour über vermisst, bleibe ich in solch Sachen ja meist ruhig bzw. schimpfe vor mich hin, aber hupe nicht. Der Flughafen war erreicht, die Schlange an der Sicherheitskontrolle lang, aber genügend „Schleusen“ offen. Hätte auch gar keine Eile gehabt, denn das Boarding fand noch gar nicht statt. So stand ich dann zur geplanten Abflugszeit immer noch in der Halle und wartete wie zig andere Leute auf das Boarding. Dann endlich, es ging los. Beim Rayner ist es ja mittlerweile so, dass man feste Plätze zugewiesen bekommt und nur gegen Gebühr sich seinen Wunschplatz aussuchen kann. Bei Platz 25B ist man dann nicht erfreut, nicht aufgrund der Reihe, sondern eher dem Buchstaben, bedeutet B gleich Mittelsitz. Aber zu meiner Überraschung wollte sowohl links als auch rechts keiner sitzen, somit eine Reihe für mich alleine. Perfekte Abrundung eines perfekten Wochenendes. Der Flug wurde größtenteils mit Schlafen verbracht und pünktlich wurde dann in Hahn gelandet. Vorher noch die weißen Felder gesehen, aber war ja klar, dass es hier geschneit hat. Nun also noch zum Auto laufen, bei glattem Geläuf braucht man eben bisschen mehr Zeit, das Auto mit gut fünfzehn Zentimeter Schnee bedeckt. Allerdings mit einem Wisch war alles weg. So stand das Auto dann im alten Glanze noch genauso da wie ich es hinterlassen hatte, nun nur noch 160 Kilometer fahren und ich bin wieder zu Hause. Da machte mir auch der Regen nix mehr aus, der die ganze Fahrt über vom Himmel fiel, und selbst den Geschwindigkeitskontrolleuren um Mainz herum tat ich heute nichts Gutes, denn ein beherzter Tritt auf die Bremse ließ mich in den Toleranzbereich fallen und mein Konto nicht schmälern. Eine ordentliche Tour ging nun zu Ende, schade eigentlich, aber heut ist nicht aller Tage, ich komm wieder, keine Frage…

Leixões S.C. vs. S.C. Olhanense 2-1

Segunda Liga                 
Estádio do Mar
Zuschauer: 790


Endspurt in Sachen Berichterstattung, die Ideen nehmen ab, die Kreativität wird weniger, aber da muss ich jetzt durch, da kommt es auch mal vor, dass eben so ein Sinnlossatz ein wenig den Platz füllen muss. Ist ja in der Zeitung nicht anders, da wird auch irgendein Unfug geschrieben, nur damit die Seite voll wird, ob es jetzt interessiert oder nicht. So ist es bei mir eben auch gerade der Fall. Leixões oder Moreirense standen zur Auswahl am Nachmittag, dabei gegen den Erstligisten und für den Zweitligisten entschieden. Gründe? Ganz klar das Stadion. Zeitig vor Ort gewesen, gute Stunde war noch Zeit bis zum Spiel, noch ein Brötchen belegen und einmal durch die Gegend laufen. Die Sonne strahlte vom Himmel, ein leichter Wind ging, aber das war eben genau das Wetter war ich mir wünschte. Ein erster Blick ins Stadion ließ einen schwärmen. Geniale Hütte. Aber wie am besten in den Fotokasten bekommen? Irgendwie hinter das Tor kommen, Gegebenheiten dann auf der anderen Seite prüfen. In der Sporthalle hörte man Jubel, Pfiffe und sonst was noch, reingegangen bin ich aber nicht, wäre sicherlich eh nur irgendwelcher Jugendquatsch gewesen. Dann lieber zurück zum Auto, eine Banane ins Auto, die kleine Wasserflasche füllen und noch ein Brötchen belegen, ab damit in den Rucksack und Richtung Eingang. Von hier konnte ich dann auch sehen, ein Gang hinter das Tor sollte kein Problem darstellen. So war es dann auch. Wie schon erwähnt, geniale Hütte, teilweise noch recht alt. Überdimensionale Haupttribüne, dazu noch alte Steinstufen in der Kurve, die übergehend durch Sitzschalen ersetzt wurden. Die Gegenseite auch mit Dach versehen, wo sich dann der meiste Teil der Zuschauer sich einfindet. Vor dem Spiel noch einen Gang in die Kantine gewagt, sensationelle Preise findet man hier vor. Bier 1 Euro, Wasser 1 Euro, Kaffee 60 Cent. Hier bist du noch Mensch und der Zuschauer wird nicht ausgebeutet wie in so manch andere Sportanlage. Absolut faire Preise. Bier gab es keins für mich, Wasser hatte ich ja eigenes dabei, aber einen Kaffee nehme ich dann mal. Ist halt nur so ein Zwei-Schluck-Becher und erneut diese Brühe, aber ich hätte es ja auch mit Milch und Zucker auffüllen können. Selber schuld. Erneut nur die Schattenseite erwischt, dazu am Außenrand der Tribüne recht windig, die Hände sollten im Laufe des Spiels recht kalt werden. Leixões mit einer kleinen Fanszene ausgestattet, die nach knapp fünfzehn Minuten zum Singen einsetzte. Da stand es bereits 0-1. Hörte sich am Anfang nach viel Oldschool an und konnte gefallen, wenig später dann aber auch bisschen neumoderischer Gesang wie man ihn eben aus den Ultrablöcken dieser Welt kennt. Lautstärke kam gut rüber, vielleicht auch dank Dach, aber das ist ja auch in Ordnung so. Support zumeist durchgehend, sollte auch nichts dran ändern, dass es auf dem Spielfeld nicht sonderlich gut für den Gastgeber lief. So ging es dann mit einem Rückstand in die Kabinen. Und auch im zweiten Durchgang war die Erfolgsquote eher gegen null gerichtet, es sah nach dem zweiten Auswärtssieg des Tages aus. Ein Spiel dauert aber immer mindestens 90 Minuten, in Portugal mindestens 93, wobei diese Nachspielzeit nicht den Ausschlag brachte. Acht Minuten vor dem Ende konnte der Ausgleich erzielt werden, nur drei Minuten später gar die Führung per Fallrückzieher aus gut 12 Metern. Da klatscht sogar mal der Woody Beifall und ist total begeistert von dem Tor. Das Stadion stand nun Kopf, die Fans am Feiern und gleichzeitig am Pfeifen aufgrund der angezeigten Nachspielzeit. Nun folgte dann noch das typische Verhalten, wenn es um Zeitschinderei geht, hier liegt ein Spieler auf dem Boden, dann da, dann ist der Torwart mal dran und irgendwann ist eben Schluss. Schönes Spiel, fantechnisch überrascht worden und an Spannung fast nicht zu überbieten. Das sind eben die kleinen Momente, die man genießen und aufsaugen muss. Und ein Auswärtsspiel von Leixões ist eines Tages sicherlich auch mal drin. Bis dahin dauert es aber noch ein paar Tage, zunächst sollte es dann noch zum letzten Spiel der Tour gehen. Zeit war genug vorhanden und bevor ich mich bereits drei Stunden vor Anstoß am Stadion niederlasse, wurde eben vorher noch die gebuchte Unterkunft angefahren…

C.D. Trofense vs. S.L. Benfica B 0-2

Segunda Liga                 
Estádio do Clube Desportivo Trofense
Zuschauer: 511


Nach dem Aufstehen ein Blick aus dem Fenster, auch heute scheint wieder die Sonne. Kann also nur ein guter Tag werden. Die Laune gut, nach einer Dusche noch besser, dann an den Frühstückstisch. Kontinental-Frühstück, hat gepasst, aber den Kaffee kann man wirklich nur mit Milch trinken, anders gar nicht zu genießen. Auf der Terrasse noch eine Zigarette danach, der Blick auf die Burg, tja, das wäre dein Preis gewesen, lieber Woody, aber auch heute kein Kulturprogramm möglich. Bereits um 11.15 Uhr sollte heute erneut eine Partie in der 2.Liga stattfinden, gute vierzig Minuten Fahrzeit. 10 Uhr Abfahrt sollte passen und so war es dann auch. Die Fahrt ohne Vorkommnisse gemeistert, nur manch ein Portugiese findet leider nicht das Gaspedal, auch wenn innerorts nur 50 erlaubt ist. Kannste immer schneller fahren, wird ja eh nicht geblitzt, generell habe ich auf der ganzen Tour keinen einzigen Blitzer gesichtet. Stadion erreicht, Parkplatz gefunden und rein in die gute Stube. Ist wirklich eine gute Stube, das Stadion zu Trofa, wirklich nettes Teil. Konnte gefallen. Komplette Haupttribüne in der Länge, dazu noch drum herum ordentlich Sitzplätze, auf der Gegenseite ebenso noch ein Dach angebracht. Nur Schade, dass eben auf dieser Seite auch die Sonne war, ich auf der Haupttribüne Platz nahm und somit 90 Minuten im Schatten saß. Manchmal ist das Leben eben ungerecht. Das Spiel war schnell entschieden, nach nur paar Minuten die Führung für die Gäste per Elfmeter, wenig später dann das 0-2. Der Tabellenletzte aus Trofa hatte nicht wirklich was entgegen zu setzen, kam zwar zu der einen oder anderen Torchance, aber ein Tor sollte nicht erzielt werden. Und so plätscherte das Spiel eben vor sich hin, Spannung war keine geboten und auch die paar Supporter auf der Heimseite ließen bald ihre Anfeuerungsrufe verstummen. In der zweiten Halbzeit kein anderes Bild und so war dann bald nach 90 Spielminuten Schluss. Leider ein viel zu kurzer Bericht, aber viel mehr gibt es aus Trofa auch nicht zu berichten…

Samstag, 24. Januar 2015

Vitória Guimarães S.C. vs. Gil Vicente F.C. 2-2

Primeira Liga                 
Estádio Dom Afonso Henriques
Zuschauer: 11291


Guimarães, immerhin Kulturhauptstadt 2012, hat sicherlich einiges an Kulturellem zu bieten, zeitlich vor dem Spiel leider nicht geschafft. Man nimmt halt doch eher den Kick mit als Kulturprogramm, wenn natürlich kein Fußball gewesen wäre, so wäre eine Stadtbesichtigung als sinnvoll zu betrachten gewesen. Sollte nicht sein, ein anderes Mal. 45 Minuten sollte die Fahrzeit von Lordelo nach Guimarães betragen, durch den späten Abpfiff wurde es natürlich alles bisschen später. Stadion in der Stadt, gebuchte Hotel nur 300 Meter entfernt. Perfekte Planung. Nur die Parkplatzfrage war bis dato noch unklar, einmal im Kreis gefahren, fand ich dann Öffentliche Parkplätze, die gar zu dem Zeitpunkt noch umsonst waren. Einzig und allein die fragwürdigen Parkplatzeinweiser ließen wieder an eine Parkplatzmafia denken, wollte aber keiner von mir was, also Sachen geschnappt und im Hotel eingecheckt. Im Zimmer kurz frisch gemacht, ging es dann auf direktem Wege zum Stadion, aber für 300 Meter braucht man ja auch keine Ewigkeit. Angeforderte Einlasskarte war hinterlegt, Stadion direkt betreten und zunächst sah es so aus, als ob man das Spiel hinter Glas schauen müsste. Tja, wer denkt da nicht an die Saison 93/94 zurück. :-) Den Weg nach draußen trotzdem noch gefunden und fortan im Freien bewegt, auch wenn es abends ein wenig frisch wird, so ist Frischluft und Fußball schauen im Freien allemal besser als hinter Glas zu schauen. Stadion ganz nett anzuschauen, ovales Teil, erneut nur mit Sitzplätz versehen. Gäste waren etwa 15 angereist, aber bis auf ab und an ein „Gil Vicente ole“, kam nicht viel. Die Heimseite dagegen schon besser, befinden sich hinter dem Tor die White Angels, die nicht nur optisch sondern auch akustisch sich zu beweisen wussten. Hatte ich ja insgeheim gehofft, dass wenigstens bisschen Stimmung aufkommt und ob jetzt Portugals zwei, drei oder vier mag ich nicht beurteilen, aber die erste halbe Stunde war schon ordentlich, was durchgehend und Lautstärke betrifft. Eine zweite Gruppe findet sich auf der Gegengerade ein, die auch mit gut 50 Leuten am Support gewillt sind, aber sich von der Lautstärke nicht durchsetzen können. Nach der Führung der Gäste wird es ein wenig ruhiger, wenn auch der Support auf der Heimseite nicht abreisst. Nur die Anzahl der Gesänge lässt zu wünschen übrig, werden Lieder teilweise minutenlang dahin gesungen, bis es dann eben irgendwann nervt. Mit dem 0-2 im zweiten Durchgang sollten dann auch die ersten Pfiffe folgen, die Heimseite trällert aber weiterhin brav ihre Lieder, vielleicht Motivation genug für die Spieler noch ein bisschen mehr Gas zu geben. Binnen weniger Minuten muss eigentlich der Anschluss fallen, doch wer dreimal kürzester Zeit kläglich vor der Kiste vergibt, verdient in der Regel keinen Punkt. Und dennoch kamen die Gastgeber zehn Minuten vor dem Ende zum verdienten Anschluss und wenn nicht die zweite 6 am heutigen Tage auf der Anzeigetafel erschienen wäre, so wären wohl die Gäste mit drei Punkten heimgefahren. Aber hätte, hätte. So gibt es dann in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter für den Gastgeber, der sicher verwandelt wurde und somit in der letzten Sekunde noch ein Punkt gerettet wurde. Das Stadion stand Kopf und war nun mit der gezeigten Leistung zufrieden, ich auch, aber nur, dass das Spiel vorbei war. An Spannung und Dramatik kann man sich wahrlich nichts Besseres wünschen, die einsetzende Kälte hätte dann aber doch nicht unbedingt sein müssen. So ging es dann nach dem Schlusspfiff schnellstmöglich in Richtung Hotel, vorher aber noch beim Auto vorbei schauen, damit am nächsten Morgen keine böse Überraschung folgt. Das Auto stand noch, unversehrt wie ich es abgestellt hatte, wohl doch keine Parkplatzmafia am Werk…

Aliados F.C. Lordelo vs. C.F. Serzedo 2-1

Divisão de Elite Distritais Porto                 
Estádio Cidade de Lordelo
Zuschauer: 185


Ein Supermarkt wurde dann nicht aufgesucht, allerdings einen Fastfoodladen mit Internetzugang, hatte ich bei den Vorbereitungen geschlampt und den anzufahrenden Ort ohne Postleitzahl notiert. So gab es im Navi dann mehrere Auswahl von Städten, aber die Straße gab es bei keinem der auswählbaren Orte. Dieses Missgeschick gekonnt korrigiert, war ich wenig später wieder auf dem richtigen Weg zum zweiten Spiel des Tages. Ein 4.Liga-Spiel wurde erfreulicherweise auf Samstag 16 Uhr vorgezogen. Alternativen eher rar, gab es noch den einen oder anderen Kick am Nachmittag, allerdings soweit gesehen ohne Ausbau. 3.Liga spielte komischerweise gar nicht und geografisch passte der anvisierte Kick wunderbar in die Tour. Bei Ankunft am Stadion hörte ich bereits jemanden spielen, allerdings auf dem Nebenplatz, ärgerte mich, dass es ja die 2.Mannschaft sein könnte, aber kurzer Blick auf den Sandplatz verriet, war nur Jugend. Keine weiteren Bedenken. Aus dem Stadion drang bereits Musik nach draußen, es wurde also brav auf dem Hauptplatz gespielt. Einlass gefunden, leider der Ground doch nicht ganz so gut wie erwartet, dennoch mit Tribüne versehen. Möchte ich mal nicht meckern. Nur eine Seite begehbar, mal die Ordner bequatscht wegen Fotos, generell keine Ahnung welche Art von Ordnern das sind, zumindest keine Richtigen, also eher irgendwas Offizielles, Gendarmerie oder sowas? Polizei definitiv nicht. Durfte dann in den abgesperrten Bereich, paar Fotos gemacht und dann direkt wieder zurück, will ja nicht auffallen, außerdem drückte die eingeschleuste Wasserflasche im Intimbereich ganz ordentlich und wollte schleunigst aus dem Versteck geholt werden. Gäste waren paar mitgereist ohne jeglichen Support, Anwesenheit eben gepflichtet, man wird eben gesehen. Spielerisch soweit in Ordnung, der Ball lief gut, wenn auch die Foulquote um einiges zu hoch war und somit öfters mal ein Spieler verletzt liegen blieb. Die Gäste mit der Führung im ersten Durchgang. 2.Halbzeit, den Gastgebern fällt nicht unbedingt viel ein, auch wenn es nun mehrmals nach vorne geht. Handspiel außerhalb des Strafraums bedeutet den Platzverweis für den Schlussmann der Gäste, der folgende Freistoß brachte aber nichts ein. Dann erhöhte sich aber der Druck um ca. 190%, die Gastgeber kommen zum Ausgleich und in der Nachspielzeit sogar noch zum Siegtreffer. Ordentlicher Jubel auf der Heimseite, hängende Köpfe bei den Gästen. Logisch. Kuriosität gibt es aber auch noch zu vermelden, da bisher noch nie so erlebt: Sowohl in der 1. als auch in der 2.Halbzeit wird kurz vor Ende das Spiel unterbrochen, damit der Schiedsrichterassistent zur Mittellinie laufen und die Nachspielzeit mittels Anzeigetafel vermitteln kann. Nach der 5 beim ersten Spiel folgte nun die 6 auf der Anzeigetafel. Sachen gibt´s…
so war es früher mal aus! Quelle: zerozero.pt

U.D. Oliveirense vs. F.C. Porto B 1-0

Segunda Liga                 
Estádio Carlos Osório
Zuschauer: 532


In Portugal ist es leider so, dass die Spieltage immer nur Woche für Woche angesetzt werden, eine gewisse Planungssicherheit bleibt hier auf der Strecke. Viel habe ich aber in Portugal noch nicht, so dass bei Begutachtung des Spielplanes der ersten und zweiten Liga dann doch zehn mögliche Spiele im Raum Porto zu besuchen geht. Klar, sind nicht alle Zehn machbar, aber ein Bruchteil sollte drin sein. So wurde vor einigen Wochen für 46 Euro das Returnticket beim Rayner gebucht und eine Woche vor Spieltag dann gespannt die Ansetzung begutachtet. Manchmal muss man eben auch Glück haben. Im Dartspiel nennt man das perfekte Spiel einen 9-Darter, in meinem Fall nenne ich die perfekte Terminierung ein 6-Spiele-Wochenende. Los ging es am Samstag früh, eigentlich noch mitten in der Nacht und glücklicherweise fiel noch kein Schnee und auch die Straßen waren nicht glatt. Gewohnten Parkplatz in Scheid angesteuert, sind dort nun Verbotsschilder aufgestellt, aber eine Parkbucht weiter geht dies noch ohne Probleme. So zumindest meine Meinung. 25 Minuten Fußmarsch später war ich dann auch am Terminal, noch eine letzte Zigarette und dann zur Sicherheitskontrolle. Massig viel los bei gerade einmal zwei offenen Schleusen, da staut es sich natürlich, trotz zeitlichem Bedenken kam ich trotzdem noch in den Flieger. Das Glück schien bereits jetzt aufgebraucht zu sein, denn ich durfte neben einem schreienden Baby Platz nehmen. Dazu musste die Maschine noch enteist werden, was auch nochmal Zeit kostete und auch der Abflug sich verzögerte. In Porto ist es ja so, dass man am Flughafen abgeholt wird, da dort lediglich drei große Autovermietfirmen ansässig sind. Das Baby war dann zum Glück still, ich auch, denn ich hatte noch bisschen Schlaf nachzuholen. Erwartungsgemäß verspätet gelandet, der Shuttle war nicht mehr da, also angerufen und einen erneuten Shuttle geordert. Wenig später war ich dann an der Mietstation, ein Peugeot 107 durfte mich durch die Gegend fahren. Der Vermieter zeichnete im Vertrag direkt mal einen Kreis um das Auto, soll heißen, die Schäden sind zu viele um diese alle einzeln aufzunehmen. Dann konnte es los gehen, erstes Ziel der Tour war Oliveira de Azemeis, eine gute Stunde ohne Maut entfernt. Sollte aber alles noch im Rahmen sein, ich hatte sogar noch Zeit noch einen Supermarkt anzusteuern. Einlass kein Problem, hier ein Foto, da ein Foto und dann mal direkt in die Sonne gepflanzt. Viel gab es auch nicht zu fotografieren, ist der Ground nur auf zwei Seiten ausgebaut. Während auf der Längsseite noch ein Dach mittig zu finden ist, muss die Hintertorseite komplett ohne Überdachung auskommen. Komplett Sitzplätze, versteht sich praktisch von alleine. Eine vierköpfige, deutsche Reisegruppe fiel mir noch auf, u.a. auch, da diese direkt eine Reihe vor mir Platz nahm. Schon fraglich, wenn man allerdings bereits nach 65 Spielminuten bereits Richtung Ausgang aufbricht, auch wenn ich nicht gesehen hab, ob zu dem Zeitpunkt schon wirklich gegangen wurde. Naja, was kümmern mich die anderen, ich bin ich und ich bleibe ich. Durch den Bergaufstieg zum Stadion kam ich allerdings ganz schön ins Schwitzen, so dass sich dann mal komplett entkleidet wurde, naja fast, ein Shirt ließ ich noch an. 16 Gäste waren angereist, die aber ebenso wie der Heimanhang das Spiel über schwiegen. Einen kurzen Jubel kam es dann aber nach knapp 60 Minuten als der Gastgeber in Führung ging und diese Führung auch bis zum Schluss behielt. Aus dem Woody war nach Schlusspfiff mittlerweile ein Brathähnchen geworden, musste es also nochmal in den Supermarkt gehen und Gewürze besorgen…

Sonntag, 18. Januar 2015

Sevilla F.C. vs. Málaga C.F. 2-0

liga BBVA                 
Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán
Zuschauer: 23719 (200)


Das Spiel im Norden hatte mir ganz gut in den Kram gepasst, wollte ich nicht ganz so spat in Sevilla eintreffen. Zum einen hatte ich noch keine Karte (Anfrage wurde erwartungsgemäß abgelehnt), zum anderen möchte ich ja auch einen geeigneten Parkplatz. So war ich dann zeitig vor Ort und trotzdem musste ich minutenlang nach einem Parkplatz suchen. Drei Parkplätze hatte ich, doch dreimal gefiel mir dieser nicht. Zu Recht, denn wenig später waren auch schon die Parkplatzzigeuner vor Ort. Ne, keine Lust denen Geld zu geben oder mir von denen das Auto aufbrechen zu lassen. So suchte ich weiter und entschloss mich dann auf das Parkhaus, egal was es koste, hauptsache sicher. Umso überraschter war ich dann, dass das Parkhaus kostenlos war, ebenso keine Zigeuner vor Ort. Perfekt. Fußweg zum Stadion knapp fünfzehn Minuten. Dort bin ich dann auch bald vorstellig geworden. Einmal um das Stadion herum, an der Kasse eine Karte für Gegengerade Oberrang zu 25 Euro ergattert. Erleichtert konnte ich durchatmen, immerhin stand ja das Andalusien-Derby an, wobei das Stadion sicherlich nur gegen die beiden Großen voll wird und nicht gegen Mannschaften wie Málaga. Einen Burger für drei Euro noch reingeworfen, dann die 0.5l-Flasche in Bengalo-Versteck-Manier im Schritt platziert und durch das Drehkreuz ins Innere. Hatte geklappt. Deckel ab und dann spritzt das Wasser. Oder so ähnlich. Das Stadion konnte gefallen, zwar keine komplette Überdachung, aber irgendwas machte es aus, dass es mir gefiel. Vielleicht die steilen Tribünen, das komplett Geschlossene. Immer schwer zu sagen was es ausmacht. Ist halt die Momentaufnahme eben wie die Liebe auf den ersten Blick. Nur dass ich mich nicht verliebt habe, gibt nur drei Arten: Gefällt mir, ist in Ordnung und sinnlos. Die Stimmung auf Heimseite konnte überraschend gut aufgenommen werden, die Lautstärke war definitiv vorhanden, auch wenn nicht unbedingt abwechslungsreich und durchgehend. Aber wir reden hier ja immerhin von Spanien, da sollte man nicht zuviel erwarten. Enttäuschend dagegen die gut 200 angereisten Fans aus Málaga, die nur ab und an mal ein „Málaga, Málaga“ von sich ließen. Sinnlos. Das Spiel war dann nicht sonderlich gut, mühten sich die Gäste ab und bekamen nix auf die Reihe, während die Gastgeber auch nicht unbedingt gut drauf waren, aber den Unterschied in Form von zwei Toren darstellten. Nach dem Spiel ging es dann gemütlich zum Parkhaus, hatte ich ja nun noch sieben Stunden Zeit bis zur Abgabe des Mietwagens. Die knapp 216 Kilometer fielen dann doch schwerer als gedacht, einfach zu müde und weit und breit kein Laden, der mal Kaffee anbietet. Aber irgendwie habe ich mich durchgekämpft und in Málaga selber dann noch einen Kaffee bekommen. Dann zum Flughafen, Mietwagen abgegeben und ins Terminal gelaufen. Hier alles groß und weitläufig, aber wenig los. Bänke mit Armlehnen sind dem Flughafen negativ anzukreiden, im Sitzen schläft es sich aber auch ganz gut. Knapp Stunde immerhin. Später dann den Boardingpass am Schalter besorgt und wenig später die Sicherheitskontrolle durchlaufen. Alles nicht weiter spannend, den Flug mit Norwegian auch komplett verpennt, kurz vor Landung wach geworden und in München dann Frostbeulen zugezogen. Viel zu kalt hier in Deutschland, direkter Rückflug nach Spanien. Aber falsches Gefährt benutzt, bin ich in die S-Bahn eingestiegen um zum Hauptbahnhof nach München zu gelangen. Hier ebenso kalt, eher noch kälter, da hilft nur laufen. Aber wohin? Ist überall kalt. Zwei Kaffee wärmen wenigstens ein wenig, der ICE trudelt ein und erneut in der 2.Klasse Platz genommen. Komisches Gefühl. Wird wieder Zeit für die 1.Klasse, aber das dauert noch ein knappes halbes Jahr. Und irgendwann geht es dann auch nochmal nach Cádiz, ob mit Regen, Schnee, Sonne oder Sturm…

U.D. Rinconada vs. Torreblanca C.F. 5-1

Segunda Andaluza (Sevilla)                 
Estadio Nuevo Leonardo Ramos
Zuschauer: 125


Öfters wurde ich in der Nacht wach, Türen wurden geschlagen oder war es der Wind? Ebenso hörte ich den angekündigten Regen niederprasseln, schade, ich hatte irgendwie gehofft, der Regen wird ausgesperrt. War aber nicht so. Dadurch dann leicht verballert aufgewacht und direkt schlecht gelaunt gewesen. Anscheinend brauche ich Sonne für gute Laune, ebenso für die Fitness. Der Regen zieht mich in ein Tal der Tränen, da vergeht einem die Lust. Aber bei wem ist es nicht so. Als ich die Unterkunft verließ, kam ich fast gar nicht zum Auto durch. Starkregen und heftiger Wind waren vorhanden, schnell gelaufen und dann direkt ins Auto. Noch halbwegs trocken. Im Auto sowieso, draußen war es nass. Ich fuhr so langsam los, nach Cádiz, zum ersten Spiel des heutigen Tages. Grau in Grau mit starkem Regen, so kann man den Himmel beschreiben. Spanien gilt ja eher als Sonnenland und wenn dann mal Regen vom Himmel fällt, dann so richtig. Nachdem ich bei der Parkplatzsuche kein Glück hatte, ging es eben ins Parkhaus, kostet zwar Geld, aber man muss nicht minutenlang im Regen rumlaufen. Aber warum im Regen rumlaufen wenn man sich auch direkt in eine Pfütze legen kann? Eine Windboe hatte mich erwischt, den Schirm nach hinten gezogen, ich rutschte auf einer nassen Platte aus und fiel in eine Pfütze. Die Hose nass, die Socken nass, die Schuhe durchnässt. Dazu noch eine Schürfwunde am Knie. Besser hätte der Tag nicht beginnen können. Zehn Euro sollte die Karte hinter dem Tor kosten, allerdings unüberdacht, also versucht auf die Haupttribüne zu gelangen, was folglich auch klappte. Immerhin etwas. Der gemeine Leser wird nun aber schon gemerkt haben, dass die o.g. Partie nicht mit dem Beschriebenen übereinstimmt. Ja genau. Kurz vor zwölf lagen noch Bälle auf dem Spielfeld, für mich ein klares Zeichen für eine Spielabsage. Ich glaubte einfach nicht an einen Anpfiff, der Platz außerhalb zu sehr unter Wasser. So kam dann das Schiedsrichtergespann nach wenigen Minuten raus, machten drei Rollversuche des Balles, alle drei negativ, somit Spielabsage. Hatte ich auch noch nicht, im Stadion zu sitzen und das Spiel wird abgesagt. Sichtlich bedient ging es dann raus, Hose und Socken nass, Schuhe durchnässt und dazu noch eine Schürfwunde zugezogen. Schlimmer geht nimmer. Hätte ich doch lieber mal das ursprünglich geplante Spiel im Süden von Sevilla angesteuert, dies fand nämlich statt. So ging dann eben die Fahrt in den Norden Sevillas zum geplanten zweiten Spiel des Tages gut zwei Stunden früher los, unterwegs dann die erste warme Mahlzeit der Tour in Form von Burgern eingeführt und wenig später dann in La Rinconada eingetroffen. Hier sind zwei Kunstrasenplätze, sollte also gespielt werden, doch noch war ich skeptisch. Bis dann die ersten Spieler auf dem Platz standen, da war die Hoffnung groß. Und am Ende wurde auch gespielt. Sonst würde ja auch die o.g. Partie nicht dort stehen, sondern entweder gar keine oder eine Andere. Logisch, wa. Das 6.Liga-Spiel war eigentlich nur zur Überbrückung eingebaut worden, aber immerhin eine Tribüne vorhanden. Und es sollte auch das torreichste Spiel werden. Das südländische Temperament wurde bei diesem Spiel voll ausgelebt, so sind wohl die Vorurteile. Bei jedem Foul blieb der Gefoulte erst einmal liegen, während die foulende Mannschaft sich um den Schiedsrichter stellte und reklamierte sowie gestikulierte. Das hat dann mit Fußball doch recht wenig zu tun und nervt mich. Aber ich wurde ja in Form von Toren entschädigt. Die Führung für den Gastgeber im ersten Durchgang, trafen die Gäste in der zweiten Halbzeit, der Treffer wurde aber wegen vorausgegangener Arbeitsstellung nicht gegeben. Nur paar Minuten später folgte aber der Ausgleich per sehenswerten Freistoß (54.). Nur zwei Minuten später folgt die Ampelkarte für die Gäste, der anschließende Freistoß findet per Flanke den Weg ins Tor. Die weiteren Treffer waren nur noch Formsache, am Ende ein verdientes 5-1. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen, so dass es zwar noch nass, oder nicht noch nässer zum Auto zurückgehen konnte…

Samstag, 17. Januar 2015

Glacis United FC vs. Lions Gibraltar FC 0-0

First Division                 
Victoria Stadium
Zuschauer: 125


Geografisch wahrhaftig nicht perfekt gelegen, aber wenn sonst nix anderes am Abend stattfindet, muss man eben die 125 Kilometer einfach auf sich nehmen. Dafür sollte ja dann auch ein neuer Länderpunkt herausspringen, war dies so früh nach der UEFA-Aufnahme gar nicht geplant, hat ja schließlich Zeit. Aber so kam es nun und damit wäre das Thema dann auch erledigt. Die Fahrt in Richtung Gibraltar verlief ohne Probleme, knapp zwanzig Minuten vor Anstoß sollte ich ankommen, reicht locker. Doch dann kam ich in die Nähe der Grenze, dort staute sich alles und wertvolle Minuten zogen ins Land. Da sitzt du unruhig im Auto, siehst wie die Ankunftszeit immer später wird und kannst nix dagegen tun. Grenzkontrolle von Spanien nach Gibraltar, auch eher merkwürdig, hauptsächlich wohl wegen Verzollung eingeführter Waren. Endlich war ich an der Reihe, dem Grenzer den Perso vorgezeigt, wurde akzeptiert und ich erhielt auf Deutsch ein Danke und Auf Wiedersehen. Jetzt aber schnell, das Spiel fängt gleich an. Und diesmal hatte ich ausnahmsweise mal Glück, denn direkt vor dem Stadion wurde ein Parkplatz frei, diesen genommen, die sieben Sachen zusammengepackt und zum Stadion gesprintet. Eintritt wurde keiner verlangt, also direkt durch, auf die Tribüne, die Spieler stehen schon auf dem Platz, das Spiel hat aber noch nicht angefangen. Perfekt. Länderpunkt über 90 Minuten! Ein paar weitere Gleichgesinnte gesichtet, ein älterer Herr, mir irgendwie bekannt, kann das Gesicht aber nicht zuordnen, dazu paar Jungsche, aber keine Ahnung ob das wirklich Gleichgesinnte waren oder eben nur Fußballinteressierte, die mit irgendeiner Mannschaft im Trainingslager sind. Das Spiel erwartungsgemäß auf ganz niedrigem Niveau, eigentlich hatten auch nur die Lions Torchancen, wenn Glacis mal auf das Tor schoss, kullerte der Ball eher in Richtung Gehäuse als dass es gefährlich wurde. Am Ende stand dann die Null auf beiden Seiten, somit meines Wissens der erste Länderpunkt mit einem torlosen Remis. Interessant noch vermerken, dass die Lions auf dem Platz englisch kommunizierten, während Glacis dies auf Spanisch tätigte. Aber gut, über das Land Gibraltar habe ich mich im Vorfeld gar nicht informiert. So bemerkte ich dann an der Tankstelle einen preislichen Unterschied von 36 Cent zum getankten Preis am Mittag (0.819/l Super). Lieber Woody, bist du selbst schuld. Die Zeit hatte leider auch nicht für bisschen Sightseeing gereicht, so kann man ja schließlich von Gibraltar bis nach Marokko schauen und auch ein Selfie mit den Affen auf dem Rock of Gibraltar blieb mir verborgen. Dafür hatte ich dann nach erneutem Grenzübertritt nach Spanien Kontakt mit der Polizei. Was war passiert? Ortsfremd bin ich ja, darum die richtige Spur verpasst und einfach mal ein wenig im Gegenverkehr gefahren. Dies hatte ich dann schon bemerkt und zurückgesetzt, die Polizei war aber schneller. Kurze Aufklärung für mich, dann eine sekündliche Straßensperrung, ich konnte drehen und war wieder richtig in der Spur. Dieser Fauxpas brachte mir noch spät in den Abend ein Lächeln ins Gesicht. Das gebuchte Hotel in San Fernando (Auf den Straßen nach San Fernando…) wurde auch bald gefunden, der Herr erwartete mich bereits, wollte auch schlafen gehen. Billigster Preis (19 Euro) und beste Lage ließen mich zuschlagen, die Note eins wird die Unterkunft von mir aber nicht bekommen...

Xerez C.D. B vs. C.D. Balona Balompie C.F. 2-0

Primera Andaluza                 
Estadio La Juventud
Zuschauer: 230


Genügend Zeit bis zum zweiten Spiel des Tages war vorhanden, zwischendurch mal den Hunger in Forma von Baguette und Putenbrust gestillt, das Auto wieder vollgetankt und dann so langsam in Richtung Stadion aufgebrochen. Blieb die Frage, ob ich dieses Mal mehr Glück habe oder auch die zweite Mannschaft auf dem Nebenplatz spielt? Ein beherzter Blick über den Zaun verriet, dass ich diesmal Glück haben sollte, denn einige Spieler kamen bereits auf den Rasen, während auf dem Kunstrasenplatz nach und nach Kinder aufliefen. Da waren dann auch die obligatorischen Kopfschmerzen ganz schnell wieder weg. Nur mit dem Eingang sollte es noch hapern, nahm ich eben den Eingang an der Ecke, dort wurde ja schließlich auch Eintritt kassiert. Ich bin also davon ausgegangen, dass man dann am Kunstrasenplatz vorbei zum Rasenplatz kommt. Aber Pech gehabt, da sind überall Mauern und die Tore verschlossen, der Eingang ist auf der anderen Seite. Also wieder raus, das Auto im Schlepptau und auf die andere Seite gefahren, dort dann den gewünschten Einlass gewährt bekommen. Das Stadion empfinde ich genial, zwar kein Dach vorhanden, muss es aber nicht immer haben, um an eine Perle ranzukommen. Die Haupttribüne war mal komplett mit Sitzen besäht, fallen aber nach und nach aus wie faule Zähne. So war dann nur noch im mittleren Bereich die Möglichkeit auf Schalensitze zu sitzen gegeben, die äußeren Bereiche eben ohne diese Schalensitze. Hinter einem Tor eine Stahlrohrtribüne, gegenüber auch nochmal eine Tribüne zum Stehen oder Sitzen, wie man eben möchte. Das Spiel ist schnell erzählt. Die Gastgeber deutlich besser und somit auch verdient gewonnen, dabei sogar noch einen Elfmeter verschossen. Die Gäste konnten im kompletten Spiel doch ganze zwei Torchancen herausspielen, damit kannst du natürlich kein Spiel gewinnen…

Cádiz C.F. B vs. A.D. Ceuta F.C. 1-1

Tercera Division Grupo 10                 
Estadio El Rosal
Zuschauer: 155


Ein Spiel am Samstagmittag um 12 Uhr in Spanien zu sehen, kommt wahrlich nicht oft vor. Umso erfreuter war ich über die Ansetzung der Zweitvertretung vom Cádiz C.F., die in einem Nachbarort ihre Heimspiele austragen. Früh musste ich dafür aufstehen, standen knapp 2 Stunden und 45 Minuten Fahrt an. Ebenso wurde auf das geplante Sightseeing in Sevilla verzichtet, wenn der Ball rollt… Und so fuhr ich in Puerto Real ein, direkt zum Stadion, geparkt, sehe ich auf dem Hauptfeld Bälle in der Luft. Passt, nur komisch, dass so wenig Autos hier stehen. Tja, die standen paar Meter weiter um die Ecke, wo auch der Eingang war. Eben dort geparkt und hochgelaufen und dann die Quittung bekommen. Das Spiel findet auf dem Nebenplatz statt, ausgestattet mit einer vierreihigen, mobilen Sitztribüne. Aber natürlich blieb ich da, denn wenn se doch spielen. Auf dem Hauptplatz trainierte übrigens die erste Mannschaft. Sinnlos. Hätten die nicht auf dem Nebenplatz trainieren können? Ich kann es nicht ändern, es ist wie es ist. So stand ich in der Sonne, zog auch mal kurz die Jacke aus, aber der frische Wind sorgte direkt für Abkühlung. Und es war auch nur die Sonne, die einen erwärmte, das Spiel war nicht sonderlich. Immerhin zwei Tore gab es zu bestaunen, die Gäste, welche von der afrikanischen Seite Spaniens kommen, zunächst mit der Führung, im zweiten Durchgang der Ausgleich. Zufrieden oder weniger zufrieden zog ich wieder davon, der Samstag hätte wahrlich besser starten können…

Freitag, 16. Januar 2015

Córdoba C.F. vs. S.D. Eibar 1-1

liga BBVA                 
Estadio Nuevo Arcángel
Zuschauer: 16131 (20)


Zwei Wochen lang war der Woody gesundheitlich ziemlich angeschlagen, aber pünktlich zum dritten Wochenende des neuen Jahres war er dann wieder auf der Höhe. Dass es so bleibt, helfen sicherlich paar Sonnenstrahlen, um den angegriffenen Körper wieder zu stärken. Dank der frühen Terminierung in Spanien konnten also zwei Fixspiele gesetzt werden, der Rest ergibt sich ja erst unter der Woche. So war es dann ein Hin- und Her, erst fünf Spiele, dann sieben, dann wieder sechs und am Ende standen dann doch ganze sieben Spiele auf der Agenda. Anreise wurde diesmal bisschen ausgiebiger gestaltet, die Preislage um FRA und HHN nicht passend, so dass der Hinflug ab Weeze ging mit Anfahrt per ICE, zurück via München wieder nach Hause. Freitagmorgen dann früh aus den Federn, hat soweit alles gepasst, nur am Bahnhof in Aschaffenburg gemerkt, dass die geliebten Parkplätze nun nur noch für Anwohner freigegeben sind. Da muss ich mir für den Sommer was überlegen. Bedenken hatte ich ja schon, zehn Minuten Umstieg in Frankfurt, aber der RE war pünktlich, ebenso der ICE in Frankfurt sowie beim Ausstieg in Düsseldorf, wo es zeitlich auch gar kein Problem geben sollte. Der Rest war Formsache, bis Weeze gefahren, von dort noch mit dem Bus zum Flughafen, wo es wenig später auch schon los ging. Die Maschine praktisch ausverkauft, einiges an F95-Anhängern auf dem Weg ins Trainingslager, vernichteten auch ordentlich Bier im Flieger (0.33l für 4.50 Euro). Wer es hat, kann sich sowas auch mal gönnen. In Malaga dann direkt zum Mietwagenschalter, diesmal Budget gewählt, Tochterfirma von Avis, wollten diese wenigstens keine Gebühr für Rückgabe des Mietwagens außerhalb der Geschäftszeiten. Ein Fiat 500 war bald in meinem Besitz und dann konnte auch die Reise zum ersten Spiel der Tour losgehen. Córdoba, im Norden Andalusiens gelegen, empfing heute Eibar, wahrlich kein Topspiel, aber gegen die großen Gegner muss man ja eh immer tief in die Tasche greifen. Hotel geografisch günstig gelegen, kurz noch auf das Zimmer und dann nochmal die Stadt anschauen. Für die drei Sehenswürdigkeiten hat es gereicht. Immerhin ein UNESCO-Weltkulturerbe, die Mezquita, ist hier zu bestaunen, aber äußerlich schlecht zu fotografieren, da in der Altstadt liegend und alles verwinkelt. Der Weg zum Stadion wurde dann per pedes zurückgelegt, war ja in der Nähe, warum dann mit dem Auto sich in das Chaos stürzen und das Hotel lag ja schließlich auch in Fußnähe. Angefragte Karte war nicht hinterlegt, aber die gute Dame streicht dann eben mal einen anderen Namen durch, ersetzt diesen durch Meinen und schon habe ich mein Ticket. Besten Dank dafür. Bereits nach elf Sekunden klingelte es das erste Mal im Kasten der Gäste, wer jetzt noch nicht im Stadion war, hat somit dieses Tor verpasst. Daher immer pünktlich sein. Viele Torchancen gab es nicht, der Beginn hatte es in sich, dann verflachte das Spiel zunehmend. Knapp fünfzehn Minuten vor Schluss folgte dann der Ausgleich, mehr Highlights gibt es vom Spiel auch nicht zu berichten. Paar Gäste waren mitgereist, machten sich aber nur beim Tor bemerkbar. Die Heimseite präsentierte sich ganz gut, nach zwanzig Minuten war dann aber erst einmal Stille. Zwischendrin immer wieder Gesang und Geklatsche. Für spanische Verhältnisse sicherlich in Ordnung. Nach dem Spiel ging es mehr als nur schnellen Schrittes in Richtung Hotel, war es mittlerweile recht kalt geworden. Tagsüber angenehm, abends frisch. Ist ja auch bekannt, dennoch auf Winterausrüstung verzichtet…

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